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-20% im März: Auch der Online-Handel bricht ein

Der Online-Handel als „Gewinner“ in der Corona-Krise? Langfristig mag das so kommen, kurzfristig aufgrund der allgemeinen Unsicherheit und Kaufzurückhaltung nicht. Im Gegenteil: Um fast 20 % ist der E-Commerce im März 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen. Einzig die Kategorien, die auch im Einzelhandel stark nachgefragt wurden, konnten zum Teil deutliche Zuwächse verzeichnen: Lebensmittel, Drogeriewaren, Medikamente und Baumarkt-Sortimente. Damit sind fast alle Zuwächse, die der Onlinehandel im Januar und Februar erzielt hatte, eliminiert worden.

Der Onlinehandel stagniert nahezu zwischen Januar und März mit einem geringen Plus von 1,5 % im Vergleich zum 1. Quartal 2019. Das Wachstum im ersten Quartal dieses Jahres lag damit deutlich unter den starken Vorjahreswerten von 11,2 %. Die Kunden kauften im Online-Handel zwischen Januar und März 2020 Waren für 16.482 Mio. EUR ein (1. Q. 2019: 16.244 Mio. EUR). Interessant: Im 1. Quartal 2020 lag das Wachstum in der Kategorie Lebensmittel bei 28,1 % gegenüber dem Vorjahr, allein im Monat März betrug die Steigerung 55,8 %.

Langfristig: Chancen für E-Commerce werden neu erlebt

Im Januar und Februar konnten die E-Commerce-Umsätze noch um 8,8 % auf 12.856 Mio. EUR zulegen. Zahlreiche Kategorien zeigten sich ungebremst mit über 10 % im Plus, so auch die Unterhaltungselektronik (+8,9 %) und Computer/Zubehör (+9,6 %) zeigten weiter eine sehr dynamische Entwicklung. Im März brach dann der Umsatz über alle Kategorien hinweg um 18,1 % ein. Die Unterhaltungselektronik zeigte ein Minus von 20,9 %, Computer und Zubehör verzeichnete – trotz der Ausgaben für Homeoffice-Lösungen! – einen Rückgang um 22,7 %.

„Der E-Commerce ist heute ein normaler Einkaufskanal. Deshalb wirkt sich solch eine Krise in der Konsumstimmung voll auf unsere Branche aus. Die Behauptung, der E-Commerce würde pauschal als ‘Gewinner’ aus der Corona-Pandemie hervorgehen, ist schlicht falsch”, sagt Gero Furchheim, Präsident des bevh (Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland). Und weiter: „Richtig ist aber, dass die Chancen des E-Commerce für die Versorgung der Kunden und die Geschäftsmodelle des Einzelhandels neu erlebt werden.”

Ende März: Nachfrage zieht an

Zusätzlich zu den wöchentlich erhobenen Konsumenten-Informationen hat der bevh seit Anfang März regelmäßig seine Mitglieder nach der Geschäftslage befragt. Erst in den letzten Märztagen, die in der Konsumentenbefragung nicht mehr erfasst werden konnten, zeigte sich eine Belebung der Nachfrage, die den aufgelaufenen Umsatzverlust jedoch bei weitem nicht wettmachen kann.

Die Nachfrage zieht an, und dieses positive Signal muss auch in den stationären Handel zurückgeführt werden. Deshalb braucht es jetzt einheitliche Genehmigungen von kontaktlosem Click & Collect. Furchheim: „Dieses Konzept könnte jetzt, zusätzlich zum Online-Handel, einen Beitrag für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung und die Existenzsicherung stationärer Ladengeschäfte leisten und muss zwingend Teil der Exit-Strategie sein. Die Läden sind voll mit Waren, Saisonartikel sind kurzfristig vom Wertverfall bedroht.”

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