„Die Winzerinnen und Winzer haben in diesem Jahr alles gegeben und die großen Herausforderungen, die insbesondere die vielen Niederschläge mit sich brachten, weitgehend gut gemeistert“, erklärte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. Nach aufwändigen Pflanzenschutzmaßnahmen im Sommer hielt der hohe Arbeitsaufwand in den Weinbergen bis zur relativ spät einsetzenden Weinlese an. Um gesundes Lesegut zu erhalten und die Trauben in den Genuss einer möglichst langen Reife kommen zu lassen, war viel Selektionsarbeit und auch Geduld gefragt. Bei den später reifenden Sorten wie dem Riesling dauerte die Lese bis Ende Oktober und wird bei einigen Betrieben noch in den November hineinreichen.
Die spätere Lese dieses Jahres hatte den Vorteil, dass die Aromen in den Beeren während der warmen Herbsttage und kühlen Nächte besonders gut ausgeprägt werden konnten. Entsprechend fruchtbetont präsentieren sich die 2021er Weine. Sie fallen zudem deutlich schlanker aus, als in den letzten sehr warmen Jahren und bringen eine frische, animierende Fruchtsäure mit.
Die Ertragssituation gestaltet sich in diesem Jahr regional sehr unterschiedlich. Je nach den mikroklimatischen Bedingungen und dem Erfolg der Pflanzenschutzmaßnahmen reichen die Erntemengen innerhalb eines Anbaugebietes von „extrem gering“ bis hin zu „außerordentlich gut“. Auch unter den Anbaugebieten sind die Ertragsdifferenzen relativ hoch. So erwartet man am Mittelrhein und in Franken sehr gute Erträge, die rund ein Drittel bzw. zwölf Prozent über dem langjährigen Mittel liegen. In Baden dagegen haben Spätfröste vor allem im Süden des Gebiets für größere Ertragsausfälle gesorgt, sodass für das Anbaugebiet ein Ertragsminus von 20% im Vergleich zum Durchschnitt der letzten zehn Jahre erwartet wird. Mindererträge von 15 und 10% werden auch aus Saale-Unstrut und von der Nahe gemeldet.
In den übrigen deutschen Weinbaugebieten rechnet man mit Weinmosterntemengen, die sich in etwa auf dem Niveau des jeweiligen Durchschnittsertrags bewegen. Dabei freuen sich die Württemberger Weingärtner über einen Durchschnittsertrag, der trotz Spätfrost- und Hagelschäden deutlich über der außerordentlich kleinen 2020er Ernte liegt. Gleiches gilt auch für die Erzeuger von der Ahr, die dank der großen Hilfsbereitschaft und Solidarität von unzähligen Freiwilligen eine geschätzte Erntemenge von 39.000 Hektolitern einbringen konnten.
Das Jahr 2021 weckt bei vielen älteren Winzerinnen und Winzern an der Mosel – unser Foto zeigt mit dem Bremmer Calmont den steilsten Weinberg Europas – Erinnerungen an frühere Jahrzehnte: Es war deutlich kühler und nasser, mit einem deutlich späteren Vegetationsstart und einer späteren Lese als in den Vorjahren. Vor allem die sehr nasse Witterung in Frühjahr und Sommer bescherte den Winzern viel Arbeit im Weinberg. Was an Niederschlägen in den Jahren 2018 bis 2020 fehlte, gab es in diesem Jahr im Übermaß bis hin zu Schäden durch Starkregen und Hochwasser. Auch in der Lese zeigte sich der Jahrgang anspruchsvoll und erforderte viel Geduld sowie einen hohen Selektionsaufwand. Während die meisten Erzeuger die Aromatik der Trauben sehr positiv bewerten und überwiegend fruchtige und spritzige Weine erwarten, fällt die Bewertung der Erntemenge sehr unterschiedlich aus: Von sehr guter Ausbeute bis hin zu fast totalem Ausfall reichen die Aussagen der Winzerinnen und Winzer.
Prickelndes für Silvester
Unser Sekt für Silvester ist gesetzt: ein Sauvignon Blanc Brut vom Deutschen Weintor aus der Südpfalz: Eine feine Perlage, die frische Pfirsichnote und der Duft nach Mandeln zeichnen diesen herausragenden Jahrgangssekt aus der Pfalz aus. Es ist die Seele der Traube eingefangen in einem wunderbaren Augenblick – eben das Wesensmerkmal der Méthode rurale. Bei diesem ältesten Herstellungsverfahren nimmt der Kellermeister ausschließlich beste Trauben aus Qualitätslagen, die schonend gepresst werden. Der große Unterschied zwischen der Méthode rurale, die nur wenige Kellermeister betreiben, und der herkömmlichen Sektherstellung ist die Art der Flaschengärung für die handwerkliches Können gefragt ist.
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