Somit bleibt die Branche hinter der von den Pandemiejahren generierten Sonderkonjunktur zurück. In dieser Zeit hatten die Menschen ihr Zuhause stärker in den persönlichen Fokus gestellt und verstärkt in Consumer Electronics und Elektrohausgeräte investiert.
Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu zur Marktentwicklung: „Wie erwartet, setzte sich im Jahr 2023 die bereits 2022 einsetzende rückläufige Marktentwicklung fort. Die allgemeine Unsicherheit und die Wirtschaftslage führen bei den Konsumenten zu einer Krisenstimmung und entsprechend zu Kaufzurückhaltung. Dennoch liegt der Gesamtumsatz von knapp 47,3 Mrd. EUR im Gesamtjahr 2023 noch um rund elf Prozent über dem Branchenumsatz von 2019, dem Jahr vor der Pandemie, die in den Folgejahren zu einem außergewöhnlichen Umsatzwachstum führte.“
Während in den meisten Produktkategorien Stückzahlrückgänge zu verzeichnen sind, ist in vielen Segmenten der Durchschnittspreis, zum Teil deutlich zweistellig, angestiegen. Dies ist einerseits eine Folge des Kaufverhaltens, andererseits auch von Inflation und gestiegenen Einzelpreisen bedingt und hat somit die Umsatzrückgänge gebremst.
Hochwertigere und besser ausgestattete Produkte zu denen die Käufer vermehrt gegriffen haben, haben höhere Preise erzielt. Am Beispiel der TV-Geräte sind dies die Mehrzahl der verkauften Modelle mit OLED-Technologie. Wie bereits im Vorjahr stieg auch der Durchschnittspreis der Smartphones an. Er liegt mit 701 EUR erstmals über 700 EUR, eine Steigerung um 10,4%. Bei den Core Wearables betrug der Anstieg des Durchschnittspreises sogar 21,8% auf nun 247 EUR.
Im Bereich der Elektro-Hausgeräte blieb der Umsatz mit 17 Mrd. EUR um 3,5% unter dem Vorjahreswert. Das Umsatzminus bei Elektro-Großgeräten betrug im Gesamtjahr 7,1% auf knapp 9,8 Mrd. EUR. Bei den Elektro-Kleingeräten stieg der Umsatz um 1,7% auf rund 7,2 Mrd. EUR.
Mit einem Umsatz von 30,3 Mrd. EUR weist der Bereich Consumer Electronics in 2023 mit den Produktbereichen Unterhaltungselektronik, privat genutzte Telekommunikation und privat genutzte IT-Produkte ein Minus von 4,9% im Vergleich zu 2022 auf.
Das Segment Unterhaltungselektronik musste dabei mit einem Umsatz von 8,2 Mrd. EUR ein Minus von 0,6% hinnehmen. Bei den Fernsehgeräten stehen ein Stückzahlminus von 10,8% auf knapp 4,4 Millionen und ein Umsatzrückgang um 10,9% auf drei Milliarden Euro zu Buche.
Noch schlimmer erwischte es die privat genutzten IT-Produkte: Sie verzeichneten einen Rückgang von 14,9% auf knapp 6,6 Mrd. EUR. Die Sparte der PCs sowie PC-Monitore verzeichneten Umsatzrückgänge zwischen 21,8 und 5,1% sowie Stückzahlrückgänge zwischen 25,7 und 2,2%.
Für das laufende Jahr 2024 rechnet die Branche mit einer leichten Verbesserung der Marktlage und somit einer Abschwächung des Negativtrends mit einem Umsatzplus zwischen einem und zwei Prozent.
Die Marktzahlen der HE-Branche werden von der Branchenorganisation gfu sowie der GfK gemeinsam einheitlich für alle Marktteilnehmer in Form des offiziellen Home Electronics Market Index (HEMIX) erhoben und für jedes Quartal veröffentlicht. Der HEMIX zeigt auf Basis Menge und Wert die quartalsweise Marktentwicklung in Deutschland auf. Der Home Electronics-Markt ist dabei fest und einheitlich definiert als die Summe der Verkäufe in Deutschland an private Konsumenten.
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