Vom 1. bis 6. September 2017 findet in Berlin die Internationale Funkausstellung, kurz IFA, statt. Sie gilt als eine der renommiertesten Messen für Unterhaltungselektronik und Elektrohausgeräte weltweit. Die IFA zeigt digitale Innovationen für alle Lebensbereiche – und das seit 1924. Ein Blick zurück.
Ich muss zugeben, dass ich erst im Jahr 2009 das erste Mal auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin war. “Damals” war das für mich ein echtes Highlight. Die riesigen Messehallen, die technischen Innovationen. Wow. Man kann nur erahnen, welche Wirkung die erste “Große Deutsche Funkausstellung” am 4. Dezember 1924 auf die Besucher hatte. Schon damals haben – und das finde ich persönlich recht beeindruckend – mehr als 170.000 Menschen die Messe besucht. In einer Zeit, in der das Internet gänzlich unbekannt war und selbst das Fernsehen noch in den Kinderschuhen steckte. Heutzutage berichten wir live via Facebook, Twitter und Instagram von der IFA. Im Jahr 1928 feierte man dort eine der ersten Fernsehübertragungen weltweit.
Die IFA macht digitale Innovationen erlebbar. Dazu muss man gar nicht bis ins Jahr 1924 zurückgehen. Allein was sich seit meiner ersten IFA im Jahr 2009 und heute verändert hat, ist durchaus beeindruckend.
Blu-rays, LED-TVs und Android-Smartphones
Damals galten Blu-rays als absoluter Megatrend. HDTV und LED-TVs waren in Anbetracht der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in den Fokus der TV-Hersteller gerückt und Android-Smartphones galten als spektakulär, wenn ihre Displays eine Auflösung von 360×640 Pixel hatten. “Das Internet kommt ins Wohnzimmer” titelten einige Medien – und meinten damit, dass erste Smart TVs der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Nokia war noch ein klangvoller Name im Mobilfunkbereich und versuchte mit dem Ovi-Store einen eigenen App Store zu etablieren. Ja, das waren noch Zeiten.
Acht Jahre später spielt Nokia keine Rolle mehr im Mobilfunkbereich. Blu-rays sind nur noch bei Sammlern gefragt, der Rest schaut seine Filme und Serien bei Netflix und Amazon Video. HDTV git als überholt. 4K ist der neue Standard. Auf der IFA werden bereits 8K-Geräte präsentiert. Derweil sind Fernseher nahezu rahmenlos und hauchdünn geworden. Die OLED- hat die LED-Technologie als Benchmark längst abgelöst. Ein neuer Fernseher ohne smarte Funktionen und Internetanbindung? Undenkbar.
Ich weiß noch genau, wie um das Jahr 2011 jeder TV-Hersteller auf der IFA 3D-fähige Fernseher gezeigt hat. Damals lief jeder Besucher mit einer 3D-Brille herum und staunte über die Demo-Videos an den Ständen. Schöne neue Welt! Inzwischen haben die meisten Hersteller 3D-Fernseher aus dem Sortiment genommen. Stattdessen ist HDR der Renner.
IFA: Stets am Puls der Zeit
Ich bin jedes Jahr auf vielen Messen. Im Januar auf der CES in Las Vegas, im Februar auf dem MWC in Barcelona und schließlich im März auf der CeBIT in Hannover – bevor es dann im September mit der IFA in Berlin weitergeht. Hier kommt das Beste aus allen Welten zusammen. CeBIT und MWC sind keine Consumer-Messen, die CES orientiert sich stark an der Kundschaft in den USA und im asiatischen Raum. Auf der IFA hingegen können die Besucher die Innovationen bewundern, die einige Monate (manchmal auch einige Jahre) später in ihrem Wohnzimmer oder in ihrer Küche stehen werden.
Auch in diesem Jahr wird das nicht anders sein. Smarte Haushaltsgeräte, innovative Elektrokleingeräte und hauchdünne Fernseher – all das und viel mehr gibt es auf der IFA 2017 in Berlin zu bestaunen.
Wir sind für euch vor Ort und berichten live vom Geschehen!