Einhellig die Meinung: Das Jahr 2017 zeigte sich von seiner wirtschaftlich guten Seite. Selbst für das in den letzten Jahren nicht so leichte TV-Geschäft konnte Erfreuliches berichtet werden. Insgesamt wird ein Abverkauf von 7,2 Millionen Fernsehgeräten erwartet, ein Plus von über 4 Prozent. Insbesondere UHD-Modelle beleben den Markt. Deren Absatz erhöhte sich um 35 Prozent auf rund 2,7 Millionen Stück.
Kleine und große Hausgeräte weiterhin gefragt ^
Das seit über zehn Jahren anhaltende Wachstum setzte sich sowohl bei den Großgeräten als auch bei den Kleingeräten in 2017 unvermindert fort. Bei den großen Haushaltsgeräten erzielten vollintegrierte Einbaugeschirrspüler, Induktionskochfelder mit Wrasenabzug, Wärmepumpentrockner und Waschtrockner überdurchschnittliches Wachstum.
Bei den Kleingeräten stachen besonders Roboter-Staubsauger mit einem Stückwachstum von über 28 Prozent hervor. Noch dynamischer verlief die Entwicklung bei den akkubetriebenen Handsaugern. Bei dieser Produktkategorie betrug das Absatzplus gar über 50 Prozent. Ausführlichere Marktzahlen gibt es in diesem Newsletter im Beitrag über die gemeinsame Pressekonferenz von BVT – Handelsverband Technik und der GfK.
Georg Walkenbach, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbandes Elektro-Kleingeräte, fasst seine Markteinschätzungen mit den Worten zusammen: „2017 war ein ordentliches Jahr: Wachstum im Markt, interessante Herausforderungen und – nicht zu vergessen – eine gute IFA. Also eine gute Ausgangsposition für 2018.“
Dunkle Wolken ziehen bei den Hausgeräten eher von der politischen Seite auf. Im Frühjahr 2018 steht in Brüssel die Revision der Energielabel an, die voraussichtlich dazu führt, dass die best-effizienten Geräte ab Ende 2019 nur noch in die Klasse C einzugruppieren sind. Hinzu kommen neue Bestimmungen aus der anstehenden Überarbeitung der Ecodesign-Verordnung mit neuen Grenzwerten für den Energieverbrauch sowie zur Reparaturfreundlichkeit von Elektrohausgeräten.
2017 war die bisher erfolgreichste IFA ^
Soweit die kurzen Zusammenfassungen zum Marktgeschehen. Doch wo IFA draufsteht sollte auch IFA drin sein. Und das war beim Kamingespräch reichlich der Fall. Jens Heithecker, IFA-Direktor der Messe Berlin, skizzierte die Highlights „seiner“ IFA 2017. Ganz oben auf der persönlichen Agenda: Die IFA Next in Halle 26. Ein Format, so der Messe-Manager, mit besonderer Ausstrahlung und einer Atmosphäre, die ansteckend wirkte. Ein Austauschforum, das die IFA 2017 zu einer bis dato innovativsten Ausgaben machte. Heithecker euphorisch: „Die IFA Next ist super gelaufen.“
Super auch die Besucherzahlen. In den sechs Messetagen fanden über 252.077 Menschen (VJ: 240.000) den Weg auf das Messegelände, darunter über 145.339 Fachbesucher (VJ: 139.000). Dabei setzte sich eine Entwicklung aus dem Vorjahr fort. Während die Zahl der internationalen Fachbesucher auf nunmehr 72.088 deutlich zulegte, sank die Fachbesucherzahl aus Deutschland wiederum leicht.
Der internationale Besucheranteil wird weiter steigen ^
Heithecker geht von einer weiteren Steigerung der Fachbesucher aus dem Ausland aus. Dazu würden insbesondere die Auslandsaktivitäten der Messe beitragen. Durch die Etablierung der Messe CE China, a global IFA Event, in Shenzhen konnten die Kontakte in China stark ausgebaut werden. Ein Beispiel dazu: So habe in 2017 der CEO der chinesischen Handelskette Suning (1.600 Geschäften in über 700 Städten) mit großem Gefolge die IFA in Berlin besucht. Auch zu den Giganten Alibaba und JD.com habe man beste Connections.
Neben China dürften demnächst auch die Besucherzahlen aus den USA weiter steigen. Mitte letzten Jahres hat sich die Messe Berlin an dem US-Medienunternehmen NAPCO (www.napco.com) aus Philadelphia beteiligt. Gemeinsam will man die Plattform CT Lab Global Media nach vorne treiben. NAPCO hat über seine Fachmagazine besten Zugang zum amerikanischen CE-Handel, der, so Heithecker, nicht nur aus Best Buy bestehe. Ferner richtet NAPCO die Messe CE Week (www.ceweekny.com) aus, die im kommenden Jahr vom 20. bis 21. Juni im New Yorker Jacob K. Javits Convention Center stattfinden wird.
So verwundert es nicht, wenn Jens Heithecker anlässlich des IFA Kamingesprächs konstatiert: „2017 war die erfolgreichste IFA aller Zeiten. Die IFA ist die globalste CE-Messe weltweit.“ Was wird er wohl in zwölf Monaten beim Kamingespräch 2018 sagen? Wahrscheinlich mit ähnlichen Worten seine Einschätzung fortschreiben.