Die Frühjahrstagung von expert Anfang Februar in Hannover stand ganz im Zeichen des Wandels: Unter dem Motto „Digitalisierung und Aktivierung“ wurde die nächste Phase der Digitalisierungsstrategie der Verbundgruppe aus Langenhagen eingeläutet. Gleichzeitig verabschiedete sich Vorstandsvorsitzender Volker Müller nach zwölf Jahren Tätigkeit in den Ruhestand. Sein Nachfolger, Jochen Ludwig, übernimmt offiziell zum 1. April den Vorstandsvorsitz der expert SE. Im Rahmen der Tagung stellte er seine strategischen Überlegungen vor.
Unstrittig, den emotionalen Höhepunkt der Frühjahrstagung bildete die Verabschiedung von Volker Müller, der dem Unternehmen trotz Ruhestand noch bis Ende Mai als Vorstandsmitglied erhalten bleibt. „Es hat mir verdammt viel Spaß gemacht, deshalb gehe ich mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge. Was die Zukunft von expert betrifft, bin ich aber ganz beruhigt, denn ich weiß das Unternehmen bei Jochen Ludwig in sehr guten Händen“, sagte Müller. Die expert-Gesellschafter würdigten ihren langjährigen Vorstandsvorsitzenden, der maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung der Verbundgruppe beigetragen hat, mit stehenden Ovationen.
In qualifizierte Mitarbeiter investieren
Müllers Nachfolger, Jochen Ludwig, erläuterte derweil seine strategischen Überlegungen und stellte auch erste operative Ansätze vor. Dabei hob er insbesondere die Bedeutung der Mitarbeiterqualifizierung hervor: „In einer immer stärker vernetzten Welt werden Mitarbeiter mit hoher fachlicher und menschlicher Kompetenz ganz klar den Unterschied machen und uns helfen, uns positiv vom Wettbewerb abzuheben – speziell von reinen Onlinehändlern.“ Die Investition in die Gewinnung gut qualifizierter Mitarbeiter sowie in die Aus- und Weiterbildung sei für die Gesellschafter daher unerlässlich, so Ludwig.
Um den Gesellschaftern den Weg in die digitale Welt zu erleichtern und den Beratungs- und Verkaufsprozess optimal zu unterstützen, setzt expert auch weiterhin auf zukunftsfähige IT-Lösungen. Sowohl im Rahmen der Tagung, als auch auf der zweitägigen Messe hatten die expert-Unternehmer Gelegenheit, sich über den bevorstehenden Rollout der neuen Version von „WANDA!2.0“ und des zugehörigen Kassensystems zu informieren. Neben dem Update des Warenwirtschaftssystems war aber auch die Tablet-Anwendung „expert NEO“ ein Thema: Das Tool wurde 2017 eingeführt – in diesem Jahr soll die flächendeckende Implementierung an allen expert-Standorten abgeschlossen werden.
Auch zum Thema Logistik gab es auf der expert-Frühjahrstagung Neuigkeiten: Seit Januar betreibt die Verbundgruppe ein neues Außenlager in Langenhagen beim Logistikimmobilienbetreiber Prologis und verfügt so über mehr Lagerfläche. Künftig können kleine und große Artikel getrennt voneinander gelagert, Versandmittel besser eingesetzt und insgesamt schnellere operative Abläufe gewährleistet werden.
Marketing-Ideen zur WM 2018
Präsenz in allen Kanälen wird expert im Rahmen der WM-Marketingkampagne zeigen: Ziel ist, die Kunden mittels umfassender 360-Grad-Kommunikation dort zu erreichen, wo sie sich bewegen – online wie in der realen Welt. Auch TV-Spots mit Markenbotschafter Mehmet Scholl sind geplant.
Wie bereits im Vorjahr betrug die Ausstellungsfläche der expert-Messe 15.000 Quadratmeter – davon nahm allein die expert-Area 3.800 Quadratmeter Fläche ein. Mit 193 konnte die Anzahl der Dienstleistungs- und Industriepartner leicht gesteigert werden. Die Besucherzahl lag bei rund 2.300. Indes: Wie infoboard.de aus mehreren Quellen der Industrie erfuhr, waren einige Aussteller mehr als unzufrieden mit der fehlenden Resonanz an den Messeständen seitens der expert-Gesellschaftern.
Jahresabschluss 2017: erneut Umsatzplus
Nach Abschluss des Kalenderjahres 2017 verbucht expert ein Umsatzplus von 2,2%. Damit fällt die Umsatzsteigerung höher aus als im Vorjahr (plus 1,3%). Der mit den angeschlossenen Gesellschaftern erwirtschaftete Innenumsatz zu Industrieabgabepreisen ohne Mehrwertsteuer beträgt 2,13 Mrd. EUR. Zur positiven Entwicklung trugen diverse Aktionen zum Jubiläum „50 Jahre expert in Europa“ bei, eine sehr erfolgreiche „Black Week“ im November sowie vermehrter Absatz über die im vergangenen Jahr eingeführten dezentralen Onlineshops.