Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof sucht angesichts der Umsatzeinbrüche durch die Corona-Pandemie – nach eigenen Angaben verliert das Unternehmen durch die Schließung der Warenhäuser jede Woche mehr als 80 Mio. EUR Umsatz – Rettung in einem Schutzschirmverfahren.
Dem Antrag des Unternehmens auf Einleitung des Verfahrens sei vom Amtsgericht Essen bereits stattgegeben worden, teilte der Konzern am frühen Mittwochabend mit. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass der Warenhauskonzern, der bundesweit über 28.000 Mitarbeiter beschäftigt, seine Mietzahlungen gestoppt hat.
Das Schutzschirmverfahren schützt in die Krise geratene Unternehmen vor dem Zugriff der Gläubiger, ohne dass die Betriebe bereits Insolvenz anmelden müssen. Die Geschäftsführung kann das Unternehmen dabei weiter verantwortlich lenken und selbstständig sanieren.
Zwar bemühte sich der Konzern nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen bereits um staatliche Hilfsgelder, eine Einigung mit den Banken erwies sich aber schwieriger als erhofft.
Der „Shut-down“ im Handel stellt viele Handelsketten vor große Probleme, da der Umsatz fehlt, die Kosten indes weiterlaufen. Für Galeria Karstadt Kaufhof ist die Situation doppelt schwierig, trifft die Krise das Unternehmen doch 44444mitten im Restrukturierungsprozess.
Der Konzern betonte, die Geschäftsführung werde das Schutzschirmverfahren nutzen, um die Restrukturierung fortzusetzen und das Unternehmen zukunftsfähig neu aufzustellen. Die Signa-Gruppe des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Eigentümers René Benko werde dafür zusätzliche Beträge in dreistelliger Millionenhöhe zur Verfügung stellen.