„Ein zweiter Lockdown steht unmittelbar bevor und dieser wird uns – wenn auch in Wellen – noch bis in den April begleiten“, ist sich Marcus Diekmann, CEO von Rose Bikes, sicher. Zu Beginn der Corona-Krise gründete Diekmann gemeinsam mit führenden mittelständischen Handelsunternehmen, u.a. auch MediaMarkt und Intersport, die Pro-Bono-Initiative „Händler helfen Händlern“, bei der infoboard.de zu den Unterstützern der ersten Stunde zählt.
Dieckmann ist sich im Gespräch mit infoboard.de einig: „Der Handel braucht jetzt jede Hilfe – und der Handel muss sich jetzt sehr schnell auf einen zweiten Lockdown vorbereiten.“
Proaktiv agieren
Der Fahrradhändler Rose Bikes und die Baby- und Kleinkindfachmarktkette BabyOne bereiten sich mit Vehemenz auf den zweiten Lockdown vor. Die beiden mittelständischen Handelsunternehmen aus dem Münsterland ergreifen proaktiv Maßnahmen, um in ihren stationären Läden während der drohenden, zweiten Lockdownphase ihre Kundenservices aufrecht zu erhalten und ihren Umsatz zu sichern. Kontaktlos versteht sich, um Verbraucher und Mitarbeiter bestmöglich vor dem aktuellen Infektionsgeschehen zu schützen.
Man setzt die erprobten Maßnahmen aus dem Lockdown im März jetzt sukzessiv wieder ein. Dazu gehören u.a. eine Live-Videoberatung über WhatsApp und Facetime durch die Verkäufer auf der Fläche und ein Bring-Service, bei dem Kundenberater Testräder bis zur Haustür bringen und Testfahrten zuhause gemacht werden. Die Maßnahmen, die technisch einfach umsetzbar waren, stießen bei den Kunden auf positive Resonanz. Die Kaufabschlussquoten lagen bei bis zu 80 %, was deutlich höher ist als die üblichen Kaufraten im stationären Geschäft.
Das können Sie sofort umsetzen
Für infoboard.de hat Markus Diekmann eine Liste mit neun „to do’s“ erstellt, die der Handel vor Ort jetzt umsetzen kann:
- WhatsApp-Beratung aus den Stores heraus anbieten
- Abholung der Ware vor der Filiale möglich machen
- Den Heimvorteil nutzen und allen regionalen Kunden abends die Ware nach Hause bringen – Lieferung am selben Tag
- Social-Kanäle wie Instagram und Facebook nutzen, um mit den Kunden im Kontakt zu bleiben und zu kommunizieren
- Falls nicht längst geschehen: digital aufrüsten und lernen online zu verkaufen – über Marktplätze oder einen kleinen eigenen Shop
- Alles, wirklich alles über das Digitale lernen und verinnerlichen
- Stationäre Kosten senken und auch die Vermieter mit in die Pflicht nehmen
- Sich auf einen längeren Lockdown in Wellen bis möglicherweise Ende April einstellen
- Netzwerken, um schneller gemeinsam zu lernen und sich mit anderen Händlern austauschen
Um dem Handel schnell und unbürokratisch helfen zu können, hat die Initiative „Händler helfen Händlern“ zusammen mit Amazon das kostenlose Wissensportal „Quickstart online“ an den Start gebracht. Dort können Händler sich Digital-Knowhow aneignen, wie online verkaufen funktioniert. Alles Infos dazu finden Sie hier.