2021 beträgt die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft in Europa 15.055 Euro. Zwischen den 42 untersuchten Ländern gibt es jedoch große Unterschiede, was das verfügbare Nettoeinkommen betrifft.
Nach einer Untersuchung der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) führen Liechtenstein, die Schweiz und Luxemburg das Feld mit Abstand an, während die Kaufkraft im Kosovo, in Moldawien und der Ukraine am niedrigsten ist. So haben die Liechtensteiner mehr als das 34-Fache für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung als die Ukrainer. Das zeigt die aktuelle Studie „GfK Kaufkraft Europa 2021“.
Insgesamt haben die Europäer für das Jahr 2021 rund 10,2 Billionen Euro zur Verfügung, die sie für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub, Mobilität oder auch Konsumwünsche ausgeben können. Die Pro-Kopf-Kaufkraft verzeichnet 2021 ein moderates Wachstum von nominal 1,9%. Wie viel die Verbraucher jedoch letztlich für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung haben, unterscheidet sich von Land zu Land sehr.
In Liechtenstein, das das Kaufkraftranking wie in den Vorjahren weit vor allen anderen Ländern anführt, beträgt die Pro-Kopf-Kaufkraft 64.629 Euro. Damit liegt Liechtenstein fast das 4,3-Fache über dem europäischen Durchschnitt. Ebenfalls in der Top 3 des Kaufkraftrankings zu finden sind wie im Vorjahr die Schweiz und Luxemburg.
Ähnlich wie in Frankreich und Polen ist auch in Rumänien der Unterschied zwischen arm und reich sehr groß. Im Top 10 Ranking liegt der Hauptstadtkreis Bucuresti mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Den Bukarestern stehen pro Kopf 13.856 Euro für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung, womit sie fast 86 % über dem Landesdurchschnitt, aber trotzdem noch 8% unter dem europäischen Durchschnitt, liegen. Insgesamt belegt Rumänien im europäischen Vergleich Platz 31 der 42 untersuchten Länder. Mit einer durchschnittlichen Pro-Kopf Kaufkraft von 7.453 Euro steht den Rumänen etwas weniger als die Hälfte des europäischen Durchschnitts zur Verfügung.
Filip Vojtech, GfK-Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing: „Nachdem die Kaufkraft im letzten Jahr aufgrund der Corona-Pandemie stagnierte, können die Menschen dieses Jahr die steigende Inflation zumindest teilweise durch nominale Kaufkraftgewinne kompensieren. Somit steht den Menschen in Europa 2021 wieder mehr Geld für Konsumausgaben, Dienstleistungen, Urlaub und vieles mehr zur Verfügung. Doch nicht in jedem europäischen Land ist die Kaufkraftentwicklung gleich.“
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