Dominierten bei der Suche nach smarter Technik bisher vor allem intelligente Entertainmentsysteme, fernsteuerbare Türschlösser oder Sprachassistenten, so steigt nach einer aktuellen Studie das Interesse am Thema Energie rapide an. Experten der Strategieberatung Oliver Wyman und des Smart Home-Experten tink erwarten einen deutlichen Nachfrageschub.
In Folge steigender Energiepreise suchen Konsumenten zunehmend nach Wegen, um ihre Strom- und Heizkosten zu senken. Smarte Thermostate, Steckdosen und Beleuchtungslösungen versprechen eine verbesserte Effizienz – und könnten Erstkäufer auch für weitere Vernetzungsthemen im Haushalt begeistern.
Als denkbare Einstiegsprodukte für potenzielle Käufer stoßen laut Studie vor allem Beleuchtungslösungen auf Interesse. So interessieren sich auch 55% der bisherigen Nichtkäufer für Lichtsteuerung, 45% nennen eine vernetzte Heizungssteuerung als ihr Hauptinteresse für einen möglichen Kauf. Mit Abstand folgen Jalousiensteuerung (39%), Überwachungstechnik (38%) und vernetzte Steckdosen (33%).
„Wenn es gelingt, mit eher einfachen Einstiegsprodukten für ein positives Nutzererlebnis zu sorgen, wächst das Interesse an komplexeren Themen“, so Marius Lissautzki, Mitgründer und CEO der Smart-Home-Plattform tink. Für einen zusätzlichen Schub könnten die steigende Inflation und vor allem das Energiedilemma sorgen.
Potenziale erschließen
Die Untersuchung zeigt nicht nur die wesentlichen Kaufanreize, sondern offenbart auch Gründe für einen Nichtkauf. Als Haupthindernisse entpuppen sich der als zu hoch empfundene Preis (40%), ein nicht einleuchtender Nutzen (21%) und Datenschutzbedenken (19%). Auch die vermeintlich komplexe Installation und die mangelnde Kaufberatung werden als Hürden empfunden.
Laut Untersuchung geht die Hauptnachfrage vor allem von jungen, kinderreichen Familien mit viel Wohnraum aus. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Vor allem ältere Verbraucher sowie Singles und Pärchen, die in einer eher kleinen Wohnung leben, bieten aus Anbietersicht noch Potenzial.
Insgesamt ist der Markt für Smart Home-Produkte in Deutschland zwischen 2017 und 2021 von knapp 2,4 Mrd. EUR auf über 5,5 Mrd. EUR gewachsen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Plus von rund 22%. Leicht überdurchschnittlich wuchs die Produktkategorie Energie mit 24% auf zuletzt 644 Millionen Euro. Während 27% der deutschen Haushalte über smarte Haustechnik verfügen, haben erst 11% ein Gerät zum intelligenten Umgang mit Energie im Einsatz.
Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie hier.