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IFA-Kamingespräch: „Überprüfen. Analysieren. Optimieren.“

„Alles Jahre wieder“, also wenn es Richtung Jahresende zugeht, informieren die IFA-Macher zusammen mit der gfu im eher gediegenen Format „Kamingespräch“ die Branchen-Fachpresse über das, was war (Jubiläums-IFA100 in 2024) und das, was denn im IFA-Jahrgang 2025 kommen mag.


„Es gibt von den großen Zehn der Branche wenig bis keinen der 2025 nicht zur IFA kommen möchte“, Leif Lindner.
„Es gibt von den großen Zehn der Branche wenig bis keinen der 2025 nicht zur IFA kommen möchte“, Leif Lindner.

„Es war ein Change erkennbar. Es wurde Stimmung erzeugt. Wir haben neue Zielgruppen angesprochen“, zog Leif Lindner, CEO der IFA Management zufrieden, aber nicht auch ohne einen Schuss Selbstkritik eine ehrliche Messe-Bilanz. Man sei dabei die vergangene Ausgabe der IFA zu überprüfen, zu analysieren und zu optimieren. „Wir bauen auf einem guten Fundament auf“, so Lindner.

Dazu gehöre auch, neue Zielgruppen für die IFA zu begeistern, freilich ohne die alten Zielgruppen – laut Auswertung der letzten Jahre war der Durchschnitts-Messebesucher etwas über 50 Jahre alt und eher männlich – zu verprellen. Lindner: „Wir gehen mit der Zeit, ohne uns komplett zu verändern.“

Dr. Sara Warneke präsentierte die aktuellen Marktzahlen der gfu.
Dr. Sara Warneke präsentierte die aktuellen Marktzahlen der gfu.

Neue Zielgruppen begeistern

Neben den Klassikern Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik sollen auch Themen wie Gaming, Audio („bleibt wichtig“), Mobility („bislang nur ein zart angefasster Themenbereich“) und Content Creation („muss mehr als ein Schlagwort werden“) fokussiert werden, nicht zu vergessen der rote Faden der letzten IFA, die künstliche Intelligenz unter dem (internationalen) Kürzel AI, ein Thema, welches man inklusive Robotics künftig noch besser darstellen könne.

Die Erfolgszahlen der IFA100 (Besucherplus von 18%, ein Plus der Medien-Schaffenden von 43%, was sich u.a. in einer Reichweite von 219 Milliarden Kontakten, ein Plus von 200% äußert; vor allem aber ein dickes Plus auf Händlerseite mit einem Plus von 51%) sind soweit bekannt.

IFA-Kamingespräch in der Alten Oper in Frankfurt. Foto: M. Machan
IFA-Kamingespräch in der Alten Oper in Frankfurt. Foto: M. Machan

Jetzt gilt es, dass Feuer des Jubiläumsjahrgangs 2024 auf die 101. Auflage der Branchen-Leitmesse im September 2025 weiterzutragen. Wie? Beispielsweise mit einer maßgeschneiderten Kommunikation für segmentierte Zielgruppen die zu einer Erhöhung der Relevanz bei gleichzeitiger Minimierung von Streuverlusten führe.

Ohne Zweifel, die IFA100 in diesem Jahre war ein Erfolg.
Ohne Zweifel, die IFA100 in diesem Jahre war ein Erfolg.

Aussteller-Fragezeichen bei Beko Europe & Groupe SEB

Vor allem aber: „Eine gute Show in diesem Jahr ist die beste Werbung für uns!“, sagte Leif Linder im Interview mit infoboard.de im Sommer 2024. Was aber im Detail gar nicht so einfach ist. „Es gibt von den großen Zehn der Branche wenig bis keinen der nicht kommen möchte“, sagte Lindner. Doch infoboard.de vermisst bislang u.a. Zusagen von Beko Europe (mit Bauknecht und Grundig) wie von der Groupe SEB (mit WMF).

Die kurzfristige Absage von Arçelik schmerzt mich, aber offenbar reichte die vorgesehene Standgröße in Halle 3 nicht aus, um alle Marken, inklusive Bauknecht, dort angemessen zu zeigen. Indes:

Im Sommer hieß es: „Arçelik hat nur die Pause-Taste gedrückt und hat schon jetzt ein starkes Interesse bei uns hinterlegt, im kommenden Jahr wieder dabei zu sein.

Zudem gibt es ja auch von der Groupe SEB WMF Consumer das Signal, sich ab dem kommenden Jahr wieder verstärkt auf den wichtigen Branchenmessen zu zeigen.“

Bei beiden Unternehmen, so hören wir auf Nachfrage bei Lindner vergangene Woche heraus, gibt es Probleme mit der Platzierung etwaiger Messestände für die Brands. Geht es bei der Groupe SEB vor allem um einen konkreten Wunschstandort, scheint die Sache, schon alleine der Standgröße wegen, bei Beko Europe komplizierter zu sein. Denn der Stammplatz – die kurzfristige Absage in diesem Jahr „wurmt“ die IFA-Macher immer noch hörbar – wurde bei der IFA100 durch eine machtvolle Marken-Demonstration seitens SharkNinja gleichwertig besetzt.

Die gfu sagt Danke für die Arbeit von Roland Stehle (2.v.l.) und Kaus Petri (3.v.l.).
Die gfu sagt Danke für die Arbeit von Roland Stehle (2.v.l.) und Kaus Petri (3.v.l.).

„Weg gegangen, Platz vergangen“, fällt einem da aus Kindertagen ein. Und genauso ist es. Eine große, adäquate Fläche in den Süd- und Hausgerätehallen der Messe Berlin lässt sich für die Marken Bauknecht, Beko und Grundig nicht mal soeben aus dem Hut zaubern.

Halten wir uns an die, die bereits zugesagt haben. Aus dem Bereich der kleinen und großen Hausgeräte sind das u.a. AEG & Electrolux, Bosch, Haier, Hinsense, Jura, LG, Liebherr, Midea, Panasonic, Samsung, SharkNinja, Sharp, Severin, Siemens und Vestel. Und auch Miele habe sich, so Lindner, bereits eindeutig „committed“.

Die IFA-PR-Macherinnen und –Macher mit Dr. Sara Warneke (2.v.r.) vor der Frankfurter Skyline auf der Dachterrasse der Alten Oper.
Die IFA-PR-Macherinnen und –Macher mit Dr. Sara Warneke (2.v.r.) vor der Frankfurter Skyline auf der Dachterrasse der Alten Oper.

Händlergruppen internationaler ansprechen

Uns sonst? Die Händlergruppen sollen für 2025 internationaler angesprochen werden, also beispielsweise nicht nur Euronics Deutschland, sondern auch Euronics Italien. Auf Länderseite wird vor allem um Japan gebuhlt, welches sich aktuell noch „deutlich unter Wert“ verkaufe. Sicher auch als Gegengewicht zu China (wieder) ein interessanter IFA-Partner. Lindner: „Wir kuratieren sehr klar und wollen auch chinesische Firmen haben, die die Pace machen. Wir wollen als IFA aber keine chinesische Plattform sein. Wir brauchen die richtigen Firmen, nicht den x-ten OEM-Partner für Haartrockner.“

Wenig hilfreich – aber vielleicht lehrreich für die Messe Berlin – ist derweil der Fortgang der Verbundgruppen-Messe KOOP von Euronics und Expert von Berlin nach Hannover im übernächsten Jahr. Lindner: „Aus meiner Sicht ein ‚worst case‘. Wir hätten die Händler über die IFA hinaus gerne an Berlin gewöhnt.“

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