Jeder, der sich mit der Konjunkturentwicklung im zurückliegenden Jahr beschäftigt, wird es bestätigen: Es geht nicht mehr in dem Maße vorwärts und aufwärts, wie wir das gewohnt sind. Insbesondere die Situation im Handel stand vor vielfältigen Herausforderungen. Und dennoch: Zurückhaltung bei den Konsumenten, erhöhte Sparquote und Schadeninflation zum Trotz zeigt man sich bei Wertgarantie zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr.
„Unser Neugeschäft ist angesichts der großen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen gut verlaufen. Uns ist es zudem gelungen, unseren Kundenbestand weiter auszubauen, das gibt unserem Unternehmen Stabilität“, ordnet Patrick Döring, Wertgarantie-Vorstandsvorsitzender, bei seinem Rückblick am 5, März ein. Und weiter: „Wir sind nicht so stark gewachsen, wie wir wollten – aber es hätte uns auch noch stärker treffen können.“
Im Geschäftsbereich CE konnten länderübergreifend über 1,6 Millionen Neuverträge verbucht werden. Der Bestand lag zum Jahresende bei rund 7,6 Millionen Verträgen – und das trotz der gedämpften Konsumstimmung. „Die Loyalität unserer Kunden ist so groß wie noch nie zuvor“, unterstrich Patrick Döring. Und: „Es zahlt sich aus, dass wir unsere Partner im Fachhandel durch unsere Außendienstmannschaft und mittels unserer Akademie intensiv schulen. Zudem honorieren unsere Kundinnen und Kunden unseren exzellenten Service im Kundenmanagement und in der Leistungsbearbeitung mit ihrer Treue zu uns!“
Fachhandel: Ertragskraft der Wertgarantie-Produkte unverzichtbar
Die anhaltende Konsumschwäche, der sich die Partner im Handel ausgesetzt sehen, zeigt sich auch beim Spezialversicherer aus Hannover – allerdings deutlich moderater: Die Partner im Fachhandel setzen die Vermarktung der Wertgarantie-Produkte konsequenter um, da deren Ertragskraft für sie unverzichtbar geworden ist. Döring: „Für die Händler gilt es, alle Mitarbeiter auf der Fläche so fit zu machen, dass jeder Kunde mit der Wertgarantie versorgt wird.“
Allein im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete der deutsche Einzelhandel im Bereich der Unterhaltungselektronik einen Umsatzrückgang von 3,4 Milliarden Euro. Geld wird eher gespart, anstatt für Notebooks, Tablets oder Smartphones ausgegeben zu werden, verdeutlicht Patrick Döring. „Unsere Strategie, alle Sortimente zu versichern, hat sich vor diesem Hintergrund ausgezahlt. Wir haben im vergangenen Jahr erstmalig mehr Geräte der Weißen Ware versichert als Mobiltelefone. Wir sind nicht mehr abhängig von einem Sortiment oder einer Warengruppe, sondern können Konsumzurückhaltung in diesem Bereich sehr gut ausgleichen.“
Auch von der Entscheidung, auf das Thema Gebrauchtgeräte zu setzen, habe man enorm profitiert. Die Quote stieg beispielsweise im Segment der Weißen Ware im Vorjahresvergleich um fünf Prozent auf 61%. Hier hat sich der Entschluss ausgezahlt, den Geburtstags-Komplettschutz bis Ende März zu verlängern. Zudem legte der Komplettschutz 2024 als Folgeprodukt mit neuen Features und Tarifen einen fulminanten Start hin.
„Schadeninflation“ hinterlässt Wirkung
Die Summe der Schadenszahlungen, die der Versicherer 2024 beispielsweise im Bereich CE auf dem Heimatmarkt Deutschland aufbringen musste, lag bei 100 Millionen Euro, ein Höchststand. „Die Schadeninflation erreicht auch uns: Wir zahlen mittlerweile deutlich mehr für Schäden aus“, verdeutlicht Patrick Döring. Steigende Ersatzteilpreise und Stundensätze bei Technikern in Werkstätten und Kundendiensten haben auch bei den Wertgarantie-Ausgaben einen überproportionalen Impact hinterlassen.
„Wir haben betriebswirtschaftlich keine kritische Situation, dafür sind wir zu gut aufgestellt. Wir sind von der Nachhaltigkeit und Ertragskraft unseres Geschäftsmodells voll überzeugt. Dennoch gilt es, diese Entwicklung genau zu betrachten“, macht der Vorstandsvorsitzende deutlich.
Auf neue Wege hat sich die Wertgarantie Group 2024 in Österreich begeben: Im vergangenen Jahr konnte mit der Übernahme der Club.Weiss Handelsgesellschaft das Geschäftsfeld „Mieten statt Kaufen“ erschlossen werden. „Das Modell passt optimal zu unserer Ausrichtung: starke Serviceleistungen und enge Zusammenarbeit mit dem Fachhandel“, erklärt Patrick Döring. Und weiter: „Neben den bestehenden Fachhändlern, die das Modell schon erfolgreich vermarkten, werden wir auch unsere mehr als 600 österreichischen Partner im Fachhandel einbinden. Gleichzeitig prüfen wir eine Umsetzung für den deutschen Markt. Denn langfristig werden unsere Partner und wir von den großen Chancen der Kundenbindung und den Mehrwerten des Mietkonzeptes profitieren.“
Weiter etabliert hat sich das Unternehmen im Segment der Hörgeräte: Seit dem Start im Jahr 2018 ist das Kontingent an Partnern stetig gewachsen: Mittlerweile hat man über 600 Partner gewonnen, darunter bekannte Einkaufsgemeinschaften, kleinere Ketten und inhabergeführte Fachgeschäfte.
Bereits zum siebten Mal in Folge wurde der Spezialversicherer Wertgarantie als „Beste Elektronikversicherung“ ausgezeichnet. Das Deutsche Finanz-Service Institut (DSFI) hat im Auftrag von Focus Money die Tarife für Smartphones, Tablets, Notebooks und Smartwatches von bundesweit agierenden Elektronikversicherern verglichen. Auch im Bereich Smartphones schneidet Wertgarantie dabei als „Beste Smartphone-Police“ ab. Grundlage für diesen Erfolg war der Komplettschutz 2024.
„Auch wenn die aktuelle Lage sowohl in Europa als auch global von einigen Unsicherheiten gekennzeichnet ist, befinden wir uns bei Wertgarantie in einer absolut beherrschbaren Situation“, ordnet Vorstandsvorsitzender Patrick Döring ein. „Wir sind zuversichtlich, dass sich die Konsumstimmung in naher Zukunft aufhellen wird und wir und unsere Partner im Fachhandel die jetzt schon äußerst lange Periode der Rezessionsjahre endlich hinter uns lassen können.“
Kritisch äußerte sich Döring abschließend mit Blick auf die geplante Förderung von Reparatur-Cafes durch den Bund im Rahmen des „Rechts auf Reparatur“: „Damit würde der Bund eine Laienreparatur fördern. Bei einer ernsthaften Abwägung kann das ‚do-it-yourself‘ keine große Rolle spielen. Ich halte das für unverantwortlich.“ Döring hofft, dass die neue Bundesregierung hier andere Akzente setzen wird: „Die Zukunft sind Repair-Cafes nicht!“