100 Tage! Mehr Zeit bleibt nicht, um sich mit den Abläufen einer neuen Position vertraut zu machen, sich einzuarbeiten, neue Strategien zu präsentieren, erste Erfolge vorzuweisen. Das gilt in der Politik genauso wie in der Wirtschaft. Grund genug für Gerd Holl, seit 1. Oktober 2014 neuer Geschäftsführer von Electrolux in Deutschland und Österreich, jetzt eine erste Bilanz seines Wirkens an der Fürther Straße in Nürnberg „auf AEG“ zu ziehen. Dies vorweg: Die Vorzeichen für einen positiven Geschäftsverlauf sind günstig. Holl startet mit jeder Menge Rückenwind.
Denn die Experten im Hausgerätebereich rechnen erneut mit Marktwachstum: Laut Gemeinschaftsdiagnose aus dem Herbst 2014 wird der private Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % zulegen – der stärkste Anstieg seit 2011. Für die Haushaltsgroßgeräte rechnet der Branchenverband ZVEI mit einem Marktwachstum von rund zwei Prozent. Daran möchte Electrolux partizipieren und Marktanteile hinzugewinnen. „Wir planen Wachstum“, sagt Holl und unterstreicht dies: „Wir planen profitables Wachstum!“
Grund für Holls Optimismus sind zum einen die guten Auftragsvorlagen in den beiden Vertriebsbereichen Elektrohandel und Küchen-/Möbelhandel (mit einer Wiederbelebung der Marke „Juno“ für die Küchen von Schüller). In beiden Kanälen verzeichnet das Unternehmen in den letzten Monaten „ein gutes Wachstum“. So konnte AEG etwa im Produktsegment Wäschepflege überproportional zulegen – insbesondere bei Wärmepumpentrocknern. Hier hat der Testsieg des Modells T77684EIH bei Stiftung Warentest (Ausgabe 9/2014) zu einem deutlichen Marktanteilsaufschwung bei Wäschetrocknern von 12,9% im September auf 17% im November 2014 geführ
Reichlich Rückenwind ist das eine, man muss ihn aber auch nutzen. Holl, der bei Toshiba 18 Jahre lang Duftmarken setzte, tut das. „Der Kunde ist im Herzen bei allem, was wir tun“ gibt er die Benchmark vor. Keine Worthülse. Vielmehr das Wissen, das die Macht dank sozialer Netzwerke wie Facebook oder einer lebendigen Blogger-Community längst beim Kunden liegt. „Und der Kunde wird immer ungeduldiger“, so der 46jährige. Die Konsumenten erwarten heute ein venetztes Einkaufserlebnis. Wenn 85% als Großgeräte-Käufer sich vorher digital informieren, wenn sich 50% aller Kunden außerhalb der gängigen Geschäftszeiten – also vor allem abends und am Wochenende melden – dann müsse man auf die digitale Zukunft im Handel vorbereitet sein.
Electrolux wird daher bei der Zusammenarbeit mit seinen Handelspartnern auch neue Wege einschlagen. „Konsumenten können sich heute zu jeder Zeit und an jedem Ort über Geräte informieren, günstige Angebote recherchieren und einkaufen. Für den Handel bringt dies neue Herausforderungen mit sich, aber auch große Chancen“, ist sich Holl sicher. Und:“Wir möchten unsere Partner dabei unterstützen, das traditionelle Geschäft und die neuen Kanäle des E-Commerce erfolgreich zu verbinden und sich im Omnichannel-Handel zu behaupten.“
Dazu hat Electrolux rund um seine deutsche Top-Marke AEG ein umfangreiches Maßnahmenpaket entwickelt. Dieses umfasst neben einem auf den Omnichannel-Handel zugeschnittenen Produktangebot auch eine zielgruppengerechte Ansprache und Aufbereitung von Inhalten. So sollen verschiedene Tools das Portfolio visuell ansprechend präsentieren, von Bildern bis hin zu Produktvideos. Apps und die Verknüpfung mit Social-Media-Kanälen sollen künftig diese Strategie unterstützen, den – durchaus kritischen – Endverbraucher über verschiedenste Kontaktpunkte zu erreichen. Holl: „Der Omnichannel-Handel bietet die Chance auf steigende Absätze sowie eine größere Markenbekanntheit. Diese möchten wir gemeinsam mit unseren Handelspartnern nutzen, denn davon profitieren beide Seiten.“
Um die für 2015 gesteckten Ziele zu erreichen, setzen Holl und das Management auf eine neue Unternehmensstrategie, die unter dem Motto „Focus:on 2015“ steht und den Kunden in den Mittelpunkt rückt. Dazu gehört auch, die junge Generation als neue Kunden zu generieren und sich auf dem deutschen Markt auf die „Strahlkraft der AEG“ zu fokussieren. Klartext: Electrolux findet als Marke auf dem deutschen Markt nicht mehr statt. (Bei den Profi-Geräten der Gastronomen ist das anders, da besitzt Electrolux enorme Strahlkraft. Daher wird es künftig im Highend-Bereich die Linie „Grand Cuisine“ by Electrolux Professional geben – bei einer Investition von rund 80.000 Euro für eine Hand voll professioneller Großgeräte wird sich hier aber schnell die Spreu vom Weizen trennen.)
Dass die Marke AEG hierzulande fest etabliert ist, macht ihr gutes Abschneiden bei diversen Rankings deutlich. So belegte AEG beim Kundenvertrauensindex der WirtschaftsWoche im Oktober 2014 den ersten Platz unter 16 Hausgeräte-Herstellern – und erzielte zugleich eine Top-Ten-Platzierung unter allen 863 untersuchten Unternehmen. „Die Traditionsmarke AEG hat sich das Vertrauen der Verbraucher über viele Jahre hinweg erfolgreich erarbeitet. Darauf wollen wir aufbauen und künftig die Bedürfnisse unserer Kunden noch stärker in den Mittelpunkt rücken“, sagt Holl. Die Vision fasst er in einem Chart zusammen: „Wir werden der beste Haushaltsgerätehersteller der Welt.“
Die Neuausrichtung des Unternehmens stellt die Premium-Marke AEG mit ihren „Starprodukten“ aus den Bereichen Wäschepflege und Einbaugeräte in den Fokus. Zum Portfolio zählen leistungsstarke „Öko-Champions“ wie die ÖkoMix-Waschmaschine, der ÖkoKombi-Waschtrockner und der ProTex-Wärmepumpentrockner oder die Multidampfgarer-Range mit Sous Vide-Funktion sowie die MaxiSense-Induktionskochfelder.
Ziel der Neuausrichtung der Marke AEG sei nicht nur, Wachstum zu erzielen. Holl: „Wir möchten damit zugleich die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Handelspartnern stärken und noch weiter ausbauen. Deshalb haben wir sie gezielt langfristig angelegt und wollen damit dauerhaft zusätzlichen Wert schaffen – für alle Seiten. Die Neuausrichtung ist also auch ein klares Signal an den Handel: Wir möchten für ihn auch in Zukunft ein zuverlässiger Partner sein.“
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