Markt & Branche

Amica: Mit pfiffigen Ansätzen und erschwinglichen Geräten

Zwei Wochen nach der IFA startet in Ostwestfalen die Küchenmeile A30. Was Amica auf der area30 in Löhne zeigen wird, wie das 1. Halbjahr 2024 verlief und was die spezielle DNA der Marke ist, das verrät Marcel Kühn, Sales and Marketing Director bei Amica, im infoboard.de-Interview.


Lieber Marcel Kühn, Mitte Juli haben Amica International und Frank Trittel, der bisherige Geschäftsführer, ihre Zusammenarbeit beendet. Für uns war das überraschend. Daher: Gibt es mit dem Wechsel in der Geschäftsführung auch einen Wechsel in der strategischen Ausrichtung?

Nein, einen Wechsel in der strategischen Ausrichtung gibt es nicht. Arthur Stahlberg als Operations Director und ich wirken ja schon seit 2017 an der definierten Strategie mit und werden das auch künftig fortführen. Unser Erfolg gibt uns hier Recht und wir werden weiterhin die Bedürfnisse unserer Kunden in den Fokus stellen. Richtung Handel sind wir weiter darauf bedacht, passende Sortimente für jeden Kanal anzubieten.

Teil der DANN von Amica: „Made in Europe“.

Amica legt großen Wert auf die Entwicklung und Produktion von hochwertigen Backöfen, Induktions- und Glaskeramikkochfeldern. Mit einem nachhaltigen und verantwortungsvollen Herstellungsverfahren am Standort Polen bekennt sich Amica zu Qualität „Made in Europe“. Was bedeutet dieses Bekenntnis zu Europa und Polen ganz konkret?

Die Produktion im Amica-Werk in Polen ist für uns von großer Bedeutung. Unsere Hauptproduktionsstätten befinden sich in Wronki in der Nähe unseres Firmensitzes in Posen. So können wir die Fertigung selber kontrollieren und garantieren unseren Kunden eine gleichbleibend hohe Produktqualität, die europäischen Qualitätsstandards entsprechen.

Jährlich verlassen 1 Mio. Herde und Öfen sowie 300.000 Kochfelder das Werk. Natürlich profitieren wir auch von den deutlich kürzeren Transportwegen zu unseren europäischen Partnern. Ein großer Vorteil, da wie wir alle wissen, die Logistikkosten seit der Corona-Pandemie stark schwanken. So sind wir sehr flexibel in Sachen Produktion neuer Geräte und können diese auch schnell an unsere Partner ausliefern.

Aber nicht nur bezogen auf Kosten und Preisstabilität ist das ein relevanter Faktor. Durch den geringeren Co2-Ausstoß haben unsere Produkte auch eine bessere Umweltbilanz. Ganz zentral ist für uns aber die Tatsache, dass wir mit der Produktion in Europa die lokale Wirtschaft unterstützen und Arbeitsplätze vor Ort schaffen.

„Made in Europe“ ist für Amica also nicht nur ein einfacher Herstellungsnachweis, sondern ein klares Qualitäts- und Garantieversprechen, das wir unseren Partnern als unabhängig agierende Marke geben können.

Bei allen Prozessen zum Thema Produktion setzt Amica auf Transparenz und Kommunikation mit den Kunden: „Kundenzufriedenheit ist ein wichtiges Anliegen“, heißt es in einer PR-Meldung und „Kunden im Mittelpunkt“. Wir kennen, zumindest im Bereich der Markenartikel, keinen Anbieter, bei dem das nicht so ist. Daher: Was ist die spezielle DNA bei Amica?

Amica ist eine junge, innovative und moderne Marke, die sich an kostenbewusste Verbraucher richtet. Umfangreichen Funktionen zeichnen unsere Geräte aus und das wissen unsere Kunden seit Jahren zu schätzen. Diese Tatsache wird auch immer wieder durch Auszeichnungen belegt. Sechsmal in Folge hat uns beispielsweise der „Plus X Award“ für „Beste Kundenzufriedenheit“ ausgezeichnet. Denn wir stellen durch automatisierte und kontrollierte Fertigungslinien sicher, dass jedes Gerät, das die Produktion verlässt, höchsten Standards entspricht, sowohl in puncto Leistung als auch in Bezug auf Sicherheit und Langlebigkeit.

Unsere 70-jährige Erfahrung als europäischer Hersteller in der Produktion von Haushaltsgeräten spricht natürlich für sich selbst und für unsere Kompetenz.

So haben wir eine stabile Lieferqualität und können unsere Handelspartner, wie ich oben schon erwähnt hatte, schnell beliefern. Denn: Wer will schon bei einer neuen Küche lange auf die Geräte warten?

Amica bedient mit seinen Geräten den Küchen- und den Elektrohandel. Wie unterscheiden sich die Sortimente, wo liegen die jeweiligen Schwerpunkte und was sind die strategischen Ziele, einmal im Küchen-, einmal im Elektrohandel?

Die Unterschiede in den Sortimenten erklären sich durch die unterschiedlichen Anforderungen der beiden Handelskanäle. Im Küchenhandel werden vornehmlich Einbaugeräte nachgefragt, die dann auch in Sachen Design eine Linie bilden müssen.

Im Elektrohandel werden oft Austauschgeräte gekauft und Standgeräte wie Kühl-Gefrierkombinationen machen einen Großteil der nachgefragten Geräte aus. Unser Ziel war es in den letzten Jahren, uns als Marke im Küchenhandel zu etablieren. Das hat gut funktioniert. Nun gilt es die erkämpfte Position zu halten und unsere Handelspartner immer wieder aufs Neue mit tollen Produkten zu überzeugen.

Die besten Voraussetzungen dafür haben wir auf jeden Fall, denn unsere beiden Außendienst-Teams sind durch unsere Vertriebsstruktur jeweils auf einen Kanal – entweder auf Retail- oder den Küchenhandel – spezialisiert und wissen genau, was ihre Kunden wünschen.

Die Branche stöhnt und ächzt unter der schleppenden Konjunktur und den eher mauen Frequenzen im Fachhandel sowie einem Wohnungsbau, der phasenweise fast zum Erliegen gekommen ist. Wie lief das 1. Halbjahr 2024 bei Amica?

Für das 1. Halbjahr 2024 mussten wir einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen. Wir sehen die kommende area30 aber als große Chance, 2024 besser als der Markt abzuschließen.

Welche Unterstützung benötigt der Küchenhandel seitens der Marken, welche Unterstützung leistet Amica ganz konkret?

Unser Außendienst-Team steht für Fragen, Klagen und Wünsche immer bereit und weiß genau, worauf es ankommt in Sachen persönlicher Betreuung. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern erweitern wir unsere Strukturen stetig und stocken unsere Teams auf. Gerade in unsicheren Zeiten können wir garantiert liefern und die Vorteile unserer europäischen Produktion voll ausnutzen.

So sind wir davon überzeugt, dass wir Händler von uns überzeugen können, denn auch in Puncto Preis-Leistung bieten wir auch preisbewussten Kunden eine super Ausstattung. Außerdem punkten wir mit immer neuen Innovationen, wie wir auf der area30 wieder unter Beweis stellen werden.

Blicken wir mal auf die Kernkompetenzen der Geräte: Was macht die Produkte von Amica von den Features her zum „must have“?

Geräte von Amica bieten ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine Ausstattung, die es mit vielen Premiummarken aufnehmen kann. Auch in Sachen Energieeffizienz stehen wir anderen Herstellern in nichts nach. Unsere Kochfelder und Backöfen sind in unserem europäischen Forschungszentrum entwickelt und werden in Polen hergestellt.

Als unabhängiger, europäischer Markenhersteller, der auf die Wünsche europäischer Verbraucher eingeht, sprechen unsere Geräte für sich. International stehen wir bereits in über 500 Mio. Haushalten. Auf der area30 werden wir Modelle aus allen Produktgruppen vorstellen, die mit einer besseren Energieeffizienzklasse auf den Markt kommen.

Auf welchen Messen & Veranstaltungen werden wir Amica in der zweiten Jahreshälfte sehen in Deutschland sehen, wobei die area30 im September ja gesetzt ist …

Natürlich, die area30 ist die wichtigste Messe für uns im Jahr. Hier können wir uns dem Fachpublikum präsentieren und wirklich im großen Stil zeigen, was unser Sortiment ausmacht. Des Weiteren sind wir natürlich auf allen Messen der großen Kooperationen wie Euronics, EP und Expert vertreten.

Apropos area30: Mit welchen Neuheiten startet Amica in den Messeherbst; wie wird der Stand auf der area30 gestaltet sein?

Amica wird auf dem großzügigen, von der Aufteilung her neuen Messestand innovative Induktionskochfelder und Backöfen vorstellen, die alle „Made in Europe“ sind. Das ist auch das Thema, was bei Amica in nächster Zeit sehr im Fokus stehen wird. Neben verbesserter Energieeffizienz in fast allen Produktbereichen bieten die Neuheiten von Amica wie gewohnt einen hohen praktischen Gebrauchsnutzen und eine komfortable Ausstattung.

Die Inverter-Technologie sorgt zum Beispiel bei Kühlgeräten dafür, dass der Energieverbrauch sinkt und die Geräte noch leiser sind. Ein weiteres Highlight am Stand sind die neuesten Entwicklungen bei Herden und Dunstabzugshauben.

Wenn wir richtig informiert sind, ist ein Highlight die neuesten Entwicklungen bei Herden und Dunstabzugshauben, die dank HoodConnect Pro-Funktion die Kommunikation zwischen Kochfeld und Dunstabzug ermöglichen …

Ja, wir bringen mehrere Dunstabzugshauben und Induktionskochfelder auf den Markt, die mit der HoodConnect Pro-Funktion ausgestattet sind. Sie ermöglicht es, dass das Kochfeld und der Dunstabzug via Bluetooth selbstständig interagieren. Ganz konkret bedeutet das: Wenn das Kochfeld aktiviert wird, schaltet sich an der Dunstabzugshaube automatisch das Licht ein, beginnt man mit dem Kochvorgang, passt sich der Dunstabzug jedem Kochschritt an. Diese Automatik-Steuerung erfolgt über einen Algorithmus und die Haube regelt ihre Leistung nach dem Betrieb der Kochzonen.

Was sind die aktuell größten Herausforderungen für Amica?

Eine der größten Herausforderungen wird sein, dass sich Amica am Markt als europäische Marke weiterhin mit gut ausgestatteten Geräten behauptet. Denn es gibt natürlich zurzeit einige belastenden Faktoren wie die Inflation, krisenbedingter Konsumentenverunsicherung und die von Ihnen oben erwähnte schlechte Baukonjunktur. Eine gewisse Dynamik bringen Krisen immer in den Markt, aber wir blicken optimistisch in die Zukunft und sind sehr zuversichtlich, die Markt-Position von Amica weiter ausbauen zu können.

Wie wird das Thema Service, Reklamationen, Reparaturen und Ersatzteile in Deutschland abgewickelt?

Wir haben am Standort in Ascheberg ein großes Service-Team, aber auch unsere Außerdienstmitarbeiter verstehen sich als Problemlöser und haben immer ein offenes Ohr für unsere Handelspartner.

Wie stellen Sie sicher, dass der Spirit der Marke beim Endkunden landet?

Wir kommen aus dem klassischen Elektrohandel, inzwischen finden Endkunden unsere Geräte aber auch im Küchenfachhandel oder in Küchenabteilungen größerer Möbelhäuser. Das schafft mehr Sichtbarkeit und gibt uns die Möglichkeit unsere Geräte in ausgestellten Küchen zu positionieren. Darüber hinaus investieren wir in Kooperationen, die eine jüngere Zielgruppe ansprechen.

So sind wir zum Beispiel auf Musik-Festivals vertreten und haben im Allgemeinen in den letzten Jahren viel mehr in Kommunikationsarbeit Richtung Endverbraucher investiert. Auch auf Sozialen Medien sind wir aktiv und eine der wenigen Marken aus dem Bereich Elektrogroßgeräte, die auch auf Tiktok stattfinden.

Mit pfiffigen Ansätzen und gut ausgestatteten und erschwinglichen Geräten für die erste Haushaltsausstattung sind wir inzwischen sehr attraktiv für junge Leute. Des Weiteren sind wir mit Eye-Catchern am Point of Sale vertreten. Vor allem unser vielfältiges Sortiment der Retrokühlgeräte ist ein absoluter Blickfang.

Matthias M. Machan

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