So konnten die Briten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/2016 (Stichtag: 31. März) einen Netto-Umsatz von 55,6 Mio. Euro mit Kunden auf dem europäischen Festland erzielen. Und europäisches Festland meint bei AO – zumindest noch – vor allem Deutschland (und ein wenig die Niederlande). Im Vergleich zum Vorjahr hat das Deutschland-Geschäft gewaltig zugelegt. Das wundert nicht, denn im vorletzten Geschäftsjahr 2014/2015 konnte AO nur einen Netto-Umsatz von 7,7 Mio. Euro einfahren, der über den deutschen Online-Shop AO.de realisiert wurde.
Das Wachstum indes muss man ein Stück weit relativieren. Denn zum vorletzten Geschäftsjahr konnte das Deutschland-Geschäft lediglich mit einer Dauer von sechs Monaten – konkret von Oktober 2014 bis März 2015 – beitragen. Für John Roberts, CEO bei AO, ist das abgelaufene Geschäftsjahr erneut ein großer Fortschritt für AO, auch weil AO den Kunden eine überzeugende „customer journey“ bietet, auf deren Grundlage das Vertrauen bei Lieferanten wie Konsumenten gewachsen ist. Roberts: „Wir sind gut aufgestellt, um nachhaltiges wie langfristiges Wachstum zu liefern.“
Natürlich wollen die Briten im laufenden Geschäftsjahr ihren Umsatz erneut steigern. Und das wohl nicht nur mit weißer Ware, dem Kernsortiment und der Kernkompetenz von AO. Zumindes im Heimatmarkt Großbritannien hat AO damit begonnen, auch Computer und entsprechendes Zubehör an die Verbraucher zu bringen. Zudem gehört die „braune Ware“ seit gut einem Jahr eh’ schon zum Angebot auf der Insel. Man muss also kein Prophet sein um vorherzusagen, dass AO demnächst wohl auch ain Deutschland sein Sortiment um Computer und Unterhaltungselektronik ergänzen wird. Ein Blick ins Netz verrät jedenfalls, dass AO selbst davon spricht, bestehende Sortimente auf der Insel auch nach Deutschland „auszurollen“.
Das Umsatzwachstum kommt freilich nicht ohne Schattenseite aus: Das Geschäft auf dem Festland verbucht einen operativen Verlust von satten -23 Mio. Pfund, eine Verdopplung zum Vorjahr (2014/2015: -11,0 Mio. Pfund). Das hat auch damit zu tun, dass die Logistik-Kosten in Deutschland pro Auftrag (noch) sehr hoch ausfallen. Mit anderen Worten: Die grünen AO-Lieferwagen sind auf ihren Touren alles andere als voll beladen. Besserung naht dann aber bis zum Jahresende. Dann soll das neue Zentrallager in Bergheim bei Köln in Betrieb gehen.
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