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Aufmachen! Mittelstandsverbund fordert Geschäftsöffnung ab 8. März

Keine Frage, das hat „Wumms“. Wenn der Mittelstandsverbund ZGV, der als Spitzenverband der deutschen Wirtschaft die Interessen von rund 230.000 mittelständischen Unternehmen, die in etwa 310 Verbundgruppen aus rund 45 Branchen organisiert sind, sich in Sachen Lockdown zu Wort meldet, kann das weder das Bundeskanzleramt noch die Riege der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten oder die Bundestagsabgeordneten als Adressaten kalt lassen. Die unmissverständliche Forderung: den stationären Handel spätestens ab 8. März wieder zu öffnen!

infoboard.de gibt den Wortlaut des Briefes, der von ZGV-Präsident Eckhard Schwarzer und Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig Veltmann unterzeichnet wurde, nachfolgend gekürzt wieder.

Volkswirtschaftliches Fiasko

„Verehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrte Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten, hochgeschätzte Entscheidungsträger im Deutschen Bundestag,

die in Genossenschaften und anderen Verbünden des Mittelstandes organisierten Unternehmen aus mehr als 45 Branchen des Handels, des Handwerks und der Dienstleistungsbranche mit ihren rund 2,5 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie 400.000 Auszubildenden appellieren an Sie, die Wiederöffnung der lokalen Geschäfte ab dem 8. März 2021 zuzulassen.

Die aktuelle Situation im geschlossenen Non-Food-Einzelhandel droht sich zu einem volkswirtschaftlichen Fiasko zu verschärfen. Es geht in den Betrieben längst nicht mehr nur um den wachsenden Liquiditätsengpass und die zunehmende Verschuldung. Vielmehr erwarten wir auch verheerende soziale Auswirkungen durch den in seiner Reichweite und Geschwindigkeit nie gekannten Verlust von Geschäften in unseren Dörfern und Städten. Die von allen politischen Parteien regelmäßig herausgehobene Bedeutung von Geschäften und mittelständischen Unternehmern für die Vitalität unserer Regionen, gerade auch im ländlichen Raum, darf gerade in einer Krise kein Lippenbekenntnis sein.

Ein ‚Weiter so‘ mit dem Lockdown unter Inkaufnahme von wirtschaftlichem Stilltand und Existenzkrisen, von Mangel an sozialen Bindungen und kulturellen Möglichkeiten darf die Politik nicht zulassen. Die Folgen sind unabsehbar. Das, was ein langwieriger Lockdown vernichtet, ist weit mehr als ein ‚Virus-Kollateralschaden‘. Auch mit zigtausend Entlassungen ist zu rechnen, wenn die Sperrung länger andauert.

Dies ist umso tragischer, als mittelständische Handels-, Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen in vielen Gemeinden auch die wichtigsten lokalen Arbeitgeber sind.

Wie sich nun immer deutlicher zeigt, ist die Ladenschließung keine zielführende Maßnahme gegen die Pandemie. Diese ernüchternde Erkenntnis ist umso bedrückender, als bereits heute absehbar ist, dass es ein noch größerer Teil mittelständischer Unternehmen nicht bis zur Ziellinie schaffen wird, wenn die Geschäfte nicht spätestens am 8. März wieder geöffnet werden.

Kurz gesagt, die Notwendigkeit, Geschäfte wieder zu eröffnen, ist sehr groß. Die Unzufriedenheit in den Städten und Gemeinden unseres Landes wächst kontinuierlich. Und mit ihr drohen zunehmend weltweite Verwerfungen, die oft aus dem Auge verloren werden. Während die Politik einerseits Unternehmen gesetzlich in die Pflicht nimmt, um Lieferketten-Standards zu gewährleisten, vernichten staatlich angeordnete Lockdowns gleichzeitig massenhaft Arbeitsplätze und Existenzen gerade in den Herstellerländern, in denen Kurzarbeitergeld ein Fremdwort ist.

Wir wünschen Ihnen viel Weisheit bei den schwierigen Überlegungen, die Sie anstellen müssen und hoffen, dass Sie unsere wichtigen Hinweise bei Ihrer Entscheidung über die Maßnahmen ab dem 8. März 2021 berücksichtigen.


Den kompletten Wortlaut des Briefes lesen Sie hier.

infoboard.de

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