Kurz vor der wichtigsten Umsatzphase des Jahres: Wie lief 2023 bislang, was kommt 2024? Welche Erwartungen hat man bei Euronics an die Black Week sowie die KOOP 2024? Und: Gibt es noch Produktgattungen, denen die aktuelle Zurückhaltung der Konsumenten (fast) nichts anhaben kann? Ja, und was ist dran an den Sommer-Gerüchten um einen Wechsel zu Euronics International? Im großen infoboard.de Interview lässt Benedict Kober, Sprecher des Vorstands von Euronics Deutschland, keine Frage unbeantwortet.
Lieber Herr Kober, das Jahr 2023 mit all‘ seinen Herausforderungen und Polykrisen geht allmählich in die Schlusskurve. Wie ist die 23er-Bilanz für Euronics, aber auch für Sie ganz persönlich?
Für ein Fazit ist es noch zu früh. Schließlich tauchen wir ja gerade erst in die wichtigste Umsatzphase des Jahres ein, die wir optimistisch gestimmt mit einem Feuerwerk an Aktivitäten angehen. Es ist aber wichtig, immer wieder zu betonen: Alles, was aktuell passiert und auch im nächsten Jahr noch passieren wird, steht nach wie vor unter dem Einfluss der Corona-Jahre.
Wer die Momentaufnahme verstehen und bewerten will, der muss sich das Bigger Picture anschauen. Wir hatten eine Phase der Sonderkonjunktur in den ersten zwei Pandemiejahren. Viele Konsumenten haben ihren kompletten Haushalt in dieser Zeit erneuert. Völlig logisch und erwartbar kam es infolgedessen zu einer Sättigungsphase. In dieser Phase stecken wir größtenteils immer noch, kombiniert mit einer generell eingetrübten Konsumstimmung.
Im Verlauf betrachtet, war das Jahr 2023 bis jetzt eine Wellenbewegung. In manchen Monaten ging es bergab, in anderen war die Marktlage wieder besser. Der ausschlaggebende Punkt aber ist: Im Vergleich zu 2019, also der vorpandemischen Zeit, können wir insgesamt ein gewisses Wachstum verzeichnen. Deshalb sehen wir Euronics auf einem guten Weg. Schauen wir auf das letzte Jahr, dann haben wir es eher mit einer Seitwärtsbewegung zu tun. Aber auch dies ist angesichts der allgemeinen Kaufzurückhaltung eine Leistung, die wir durchaus positiv bewerten.
Für mich persönlich war es ein intensives Jahr, in dem ich gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen viel vorangebracht habe. Der Wille zur Veränderung und Weiterentwicklung bei unseren Mitgliedern und in der Zentrale ist spürbar und wenngleich es nicht immer leicht ist, neue Wege zu gehen, beflügelt der frische Wind unsere Kreativität.
Welche Erwartungen hegen Sie an das Jahresendgeschäft, sagen wir von Mitte November bis Mitte Januar 2024?
Was das Saisongeschäft betrifft, bin ich durchaus optimistisch. Stand jetzt gehe ich davon aus, dass wir mindestens auf Vorjahresniveau abschließen können. Sofern die Haushalte verfügbares Einkommen nicht auf die hohe Kante legen, könnte daraus auch ein spürbarer Nachfrage-Impuls entstehen.
Unsere Händler, mit Unterstützung aus Ditzingen, sind gut aufgestellt für den Jahresendspurt, vor allem auch, weil die IFA 2023 unsere wirtschaftlichen Erwartungen voll erfüllt hat und unsere Mitglieder tolle Produkte und Angebote eingekauft haben.
Was sind aktuell die größten Herausforderungen für den Handel wie für Ihr Handeln bei Euronics?
Wie gesagt stecken wir bei vielen wichtigen Warengruppen immer noch in einer Phase der Sättigung. In Kombination mit Inflation, viel politischer Unsicherheit und dem permanenten Preiswettbewerb hat der Handel in unserer Branche durchaus elementare Herausforderungen zu bewältigen.
Daher müssen wir Strategien entwickeln, die es ermöglichen, wirklich wertschöpfende Geschäftsmodelle zu etablieren bzw. zu stärken. Bei Euronics heißt das, unsere Kernkompetenz als entscheidenden Mehrwert auszuspielen: Wir bedienen nicht nur die Ansprüche des Multi-Channel-Kunden, sondern gewährleisten gleichzeitig die menschliche sowie physische Nähe zum Endverbraucher ergänzt um eine einzigartige Service-Qualität.
So sind wir vielleicht nicht die Günstigsten, aber für viele ganz bestimmt die Besten. Dauerhaft werden wir unsere einzigartige Positionierung im Markt nur ausbauen können, wenn es uns gelingt, das aktuell gravierendste Thema zu lösen: den allgegenwärtigen Mangel an qualifiziertem Fachpersonal.
Black Week: „Wir rechnen mit kräftigem Umsatzplus“
Der erste große Peak der Jahresend-Rallye wirft seine Schatten voraus. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Tage rund um den Black Friday sowie den Cyber Monday?
Die Vorzeichen für die Black Week sind gut – wir haben attraktive Angebote, eine starke Kampagne und Grund zu der Annahme, dass viele Kundinnen und Kunden bei diesen Sonderaktionen zugreifen werden. Solange die gesellschaftliche Gesamtstimmung nicht erneut getrübt wird, rechnen wir in dieser Aktionswoche mit einem kräftigen Umsatzplus. Gleichzeitig wollen wir aber auch in dieser Zeit den Wert der Ware nicht dem Preiskampf opfern.
Welche Aktionen und Kampagnen fährt Euronics rund um die Black Week?
Black Week nennen es die anderen. In diesem Jahr rufen wir die „EUDEDEUDE”-Week aus. Die Kampagne stellt einen sympathischen und augenzwinkernden Alternativentwurf zum eher aggressiven Label „Black Week” dar. Typisch Euronics eben. Besonders spannend ist in diesem Jahr das Drive2Store-Element der Kampagne. In teilnehmenden Stores erhalten EURONICS Kunden mit jedem Einkauf EUDEDEUDE-Rubellose mit tollen Gewinn-Möglichkeiten. So stärken wir mit der Aktion gleichzeitig auch den stationären Handel, was für uns als Verbundgruppe mit das Wichtigste ist.
Noch vor einigen Jahren haben nicht wenige Händler als auch einzelne Verbundgruppen immer über die Rabattschlachten und Wertevernichtung geklagt. Diese Zeiten scheinen vorbei, wer beim Hype um den Black Friday nicht mitmacht, muss mit dem Klammerbeutel gepudert sein …
Das Schöne ist, dass wir auf ausreichend Daten aus den letzten Jahren schauen können, um genau zu wissen, was die Black Week für Euronics bedeutet. Natürlich findet viel Geschäft online statt. Doch unser Online-Marktplatz ist klar auf Zuführung in den stationären Handel optimiert. Und das funktioniert auch zur Black Week.
Durch gute Beratung und die passende Information kaufen Kunden am Ende bei Euronics das für sie optimale Produkt. Darum verzeichneten wir in der Vergangenheit ein gesteigertes Kaufinteresse abseits der Top-Angebote. Kunden in Konsumlaune kommen in der Black Week zu uns und kaufen dann durchaus auch Sortimentsware.
Wir bleiben unseren Prinzipien also treu: die Verzahnung von Online und stationärem Handel, überdurchschnittlich gute Beratung und Kundenähe machen die Black Week zu einer echten EUDEDEUDE-Week.
Ist die Cyberweek nicht ein vorgezogenes Weihnachtsgeschäft, oder kommt danach noch mehr? Zugespitzt: Ist nach dem Black Friday und den Cyber Week Aktionen das Weihnachtsgeschäft gelaufen?
Wir erleben diese Wochen eher als Auftakt und nicht als Abschluss. Oder gehören Sie zu den wenigen Menschen, die im November schon alle Geschenke beisammenhaben? Ich schaffe das nie. Im Übrigen sind die Tage nach Weihnachten immer noch die frequenzstärksten im Handel.
2024: Das Jahr der Storytelling-Anlässe
Rund um die IFA Anfang September war bei diversen Gelegenheiten und Panel-Diskussionen immer wieder zu vernehmen, dass der Markt für technische Konsumgüter zurückgegangen ist. Wie sieht es aktuell und mit Blick auf das Jahresendgeschäft aus? Ist da auch der in Berlin häufiger zu hörende Silberschweif am Horizont erkennbar oder geht es auch zu Jahresbeginn 2024 erst einmal dunkeldüster weiter?
Die Chancen sind groß, dass wir im 1. Halbjahr 2024 zumindest keine Umsatzrückgänge verzeichnen werden. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass der Vergleichswert aus dem Vorjahr relativ niedrig ist. Wir erwarten in Summe für 2024 ein kleines Wachstum für die ganze Branche.
So müssen zum Beispiel die Geräte, die Kundinnen und Kunden 2020 und 2021 angeschafft haben, damit die Kinder am Unterricht teilzunehmen können oder mobiles Arbeiten möglich war, demnächst ersetzt werden. Die durchschnittliche Nutzungsdauer für Laptops liegt bei etwa drei bis fünf Jahren und wir sprechen heute von einer deutlich höheren Haushaltspenetration.
Zudem hält das kommende Jahr viele gute Storytelling-Anlässe für uns bereit, die wir nutzen werden: Von der Fußball-EM über Olympia bis hin zur 100. IFA.
Am 18. und 19. Februar 2024 geht die KOOP in Berlin nach einer digitalen Ausgabe in 2022 zum zweiten Male physisch an den Start. Die Premiere hat wohl fast alle Akteure begeistert, Händler wie Aussteller. Welche Impulse erwarten Sie sich von der KOOP 2024, was sind die wichtigsten Neuerungen, mal unabhängig davon, dass die Messe mit nur noch zwei Spieltagen wesentlich effizienter über die Bühne gehen soll?
Mit der KOOP 2023 haben wir den Zeitgeist getroffen. Die Freude über die positive Resonanz und die hohe Teilnehmerquote ist wirklich motivierend. Wir haben uns daher fest vorgenommen, die KOOP noch stärker zu inszenieren und durch innovative Formate den Austausch mit unseren Mitgliedern und Industriepartnern weiter zu fördern.
So bieten Infomärkte am Sonntag und Montag Gelegenheit, sich aus erster Hand über Neuheiten und Konzepte zu informieren. Und natürlich wird es auch 2024 ein Kick Off mit Mitgliedern, Industrie und Presse am Samstag geben.
Betriebstypentreffen und Erfa-Tagungen runden das attraktive Gesamtprogramm des Euronics Kongresses im Rahmen der KOOP ab, ebenso wie die Abendveranstaltung zum 55-jährigen Euronics Jubiläum.
Apropos Messen, apropos Berlin: Wenn Sie mit einigen Wochen Abstand und auch einer eher neutralen Brille auf die letzte IFA schauen: Wie war es um die Innovationsdichte bestellt und was war aus der Weißen Ware Ihr ganz persönliches Highlight?
Die IFA 2023 hat uns allen sehr gut gefallen. Das liegt nicht nur am wirtschaftlichen Erfolg, sondern natürlich auch daran, dass wir tolle Produktinnovationen der Hersteller sehen durften. Vor allem Fans intelligenter Hausgeräte kamen auf ihre Kosten. Ich zähle mich selbst da definitiv dazu. Das ist die Art der Innovation, die die Branche braucht. Für jemanden wie mich, der in der Küche zwei linke Hände hat, waren die kratzfesten Induktionskochfelder ein echtes Must-Have.
Dr. Stefan Müller, Vorstandsvorsitzender der expert SE, legte anlässlich der Jahreshauptversammlung in Köln vor wenigen Wochen ein klares Bekenntnis zur IFA ab: „Auch wir als Handel müssen mehr machen!“ Zudem wurde Peter Zyprian, Gesamtvertriebsleiter bei expert, beauftragt, die IFA Management GmbH als IFA-Beauftragter von expert unterstützen. Wie ist das Commitment bei Euronics zur IFA? Was wünsche Sie sich für die Jubiläums-IFA 2024?
Die IFA ist für Euronics neben der KOOP und der ESC der dritte Fixpunkt im Jahresterminkalender. Gemeinsam mit Euronics International werden wir 2024 extra viele Mitglieder zu einem IFA-Besuch motivieren. Als erster strategischer Partner der IFA sind wir uns unserer Verantwortung für die IFA bewusst und tauschen uns regelmäßig mit der IFA Management GmbH zu Ideen und Verbesserungsvorschlägen im Jubiläumsjahr aus.
Dabei ist mir besonders wichtig, dass die 100. IFA eine breite Resonanz in den Medien findet und dadurch möglichst viele innovationshungrige Kundinnen und Kunden in die Mitgliedsbetriebe leitet.
Noch mal zurück in den eher grauen November 2023: Welche Faktoren spielen bei der Konsumzurückhaltung aktuell eine Rolle, und wie können Unternehmen, sowohl seitens der Industrie wie auch im Handel, in stagnierenden oder rückläufigen Kategorien wettbewerbsfähig bleiben?
Nicht nur die ganz großen Innovationen, auch die vielen kleinen Neuheiten und Verbesserungen auf Produktebene, bieten eine tolle Gelegenheit, mit Konsumenten ins Gespräch zu kommen. Die Vermittlung von Mehrwerten im Rahmen der Kunden-Nutzen-Vorteilsargumentation schafft die Basis für mehr Wertschöpfung.
Beim Storytelling sind wir aber auch auf die Zuarbeit unserer Industriepartner angewiesen, deren Augenmerk ebenso auf der medialen Verbreitung ihrer technischen Innovationen liegen sollte, damit der Handel darauf aufsetzen kann.
„Innovationen bleiben der größte Treiber für Nachfrage“
Welche Trends zeigen sich in der Hausgerätebranche derzeit, sowohl bei Klein- wie bei Großgeräten? Gibt es noch Produktgattungen, sowohl bei Groß- wie bei Kleingeräten, denen die aktuelle Zurückhaltung der Konsumenten (fast) nichts anhaben kann?
Nach wie vor sind die Themen Nachhaltigkeit und Smart Home deutlich auf dem Vormarsch. Ob Kleingeräte mit smarten Funktionen, umweltfreundlich designte Großgeräte oder gleich Solarenergie für das ganze Haus. Je grüner, desto besser. Innovation bleibt der größte Treiber für Nachfrage. Das merken wir besonders im Bereich Kleingeräte.
Obwohl in der Gesamtheit des Warenbereichs ein leicht rückläufiger Trend zu beobachten ist, gibt es einzelne Produktgruppen, die nach wie vor gut performen, weil sie regelmäßig mit neuen Erfindungen und Verbesserungen aufwarten. Da ist einfach Musik drin.
Beispielsweise im Bereich Beauty: Neue Haarpflegeprodukte oder Wellness-Geräte wecken Bedürfnisse und bieten Umsatzchancen außerhalb des Standardsortiments. Auch der Bereich Bodenpflege wächst, vor allem durch steigende Durchschnittspreise und Verschiebungen innerhalb der Warengruppen hin zu mehr „bagless“ oder „Robot“. Ein Dauerbrenner sind Kaffeevollautomaten und Kapselmaschinen. Trends wie Cold Brew machen Lust auf eine Neuanschaffung.
Premium funktioniere immer noch, hört man immer wieder. Stimmt das?
Durchaus. Während der Pandemie wurden viele Käufe zukunftssicher und hochwertig getätigt. Das notwendige Budget dafür war in vielen Fällen vorhanden, weil die Menschen nicht verreisen konnten und sehr viel Zeit zuhause verbracht haben. Heute erleben wir eine eher hybride Situation: manche Konsumenten können aufgrund ihrer guten Einkommenssituation weiterhin in hochwertige Produkte investieren, während die Anzahl der budgetsensitiven Haushalte aber merklich zugenommen hat.
Inflation, Energiekrise und die allgemeine Verbraucherstimmung sind ursächlich dafür verantwortlich. Kurzum: Die Mitte verliert, während Premium und Einstieg tendenziell an Bedeutung zulegen können.
Neben Premium sind Innovation bei Hausgeräten und vor allem Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium beim Kauf. Sehen Sie das auch so?
Innovation ist definitiv einer der größten Kaufanreize, wie bereits erwähnt. Nicht immer, aber sehr oft geht Innovation auch mit Nachhaltigkeitsaspekten einher. Vor allem für Verbraucher aus der Generationen Y und Z geht es beim Konsum immer stärker um soziale Mehrwerte und Nachhaltigkeit.
Das ist ein Bedürfnis, das weit über Haushaltsgeräte hinausgeht. Mit den Angeboten im Bereich Elektromobilität und Photovoltaik ist Euronics hier schon längst Vorreiter in der Branche.
Hand aufs Herz: Man kann als Händler ja im besten Zuhause der Welt vieles oder alles richtig machen, auch können sich noch so viel Innenstadtplaner, Marktforscher und Berater an einen Tisch setzen: An den grundlegenden Rahmenbedingungen, bedingt durch die digitale Transformation und die Polykrisen, lässt sich wenig ändern, oder?
Ja, das ist richtig. Aber es gibt Chancen auf wertschöpfende Geschäftsmodelle. Wichtig ist flexibel zu bleiben und sich an den Kundenbedürfnissen zu orientieren. Da haben wir dem Markt zum Glück eine Menge voraus.
„Euronics macht E-Mobilität“
Was können Ihre Händler mit Blick auf ihre Sortimente tun, um für die Kundinnen und Kunden auch weiterhin relevant zu bleiben? Zugespitzt: Liegen die neuen Themen im E-Auto und auf dem Dach?
Definitiv liegen im E-Auto und „auf dem Dach“ wichtige Wachstumspotenziale. Mit unseren Angeboten sorgt Euronics hier schon länger für eine Differenzierung im Wettbewerb. Euronics macht E-Mobilität – gestern schon, jetzt und in Zukunft erst recht.
Wir sind davon überzeugt, dass wir unseren Kunden als Fachhändler in ihrer Nähe einen einfachen Zugang zu passenden E-Mobility-Lösungen bieten müssen. Gerade jetzt haben wir Ende Oktober ganz aktuell eine E-Auto-Aktion gemeinsam mit der Autohaus Gotthard König und dem Axel Springer Verlag initiiert, die unser Waren- und Serviceangebot in diesem Bereich strategisch auflädt.
Also eher Sortiments-Ausweitung denn Spezialisierung auf die ureigenen Kernthemen?
Es ist ein Mix aus Erweiterung und Stärkung traditioneller Warensegmente. Es gibt ja durchaus Grenzen des Wachstums in einigen bestehenden Geschäftsbereichen. Deshalb müssen wir neue wertschöpfende Geschäftsmodelle entwickeln und bestehende gleichzeitig weiterentwickeln. Kurzum: das eine tun, ohne das andere zu lassen.
Erfolgreiche Geschäftsmodelle haben nicht mehr das Produkt, sondern den Kunden und seine Bedürfnisse im Fokus. Die Kundenzentrierung ist entscheidend – und der intelligente Umgang mit den Kundendaten. Das erfordert für viele ein Umdenken, ein Wechsel des Mindsets. Wie ist das bei Euronics und seinen Händlern?
Kundenorientierung ist Teil unserer DNA: Was das Mindset unserer Mitglieder betrifft, wissen wir, dass der Kunde immer im Mittelpunkt steht. Aber natürlich ist es richtig, dass wir zentralseitig ständig neue Tools zur Unterstützung anbieten müssen. Bester Service und Empathie gehören zu unseren Stärken, müssen jedoch von der Prozessseite her unterstützt werden.
Wir haben dieses Jahr gleich zwei Apps gelauncht, die genau hier ansetzen. Zum einen unsere “Meine Euronics”-App – eine Kunden-App, mit der wir unter anderem einen Kanal für die Service-Kommunikation und für die Personalisierung unseres Angebotsspektrums etabliert haben. Mit dessen Hilfe kann jedes Mitglied sein eigenes Loyality-Programm aufbauen, um Kunden und Kundinnen an sich zu binden.
Zudem bieten wir unseren Mitgliedern und Verkaufskräften seit kurzem mit der HIW-App eine innovative Lösung, um Kundendaten besser zu nutzen und Verkaufsprozesse effizienter zu gestalten. Die vollständig digitale Abwicklung – von der Produktauswahl über den Belegversand bis zur Datennutzungseinwilligung – sorgt für einen intuitiven Einkaufserlebnis-Flow, was exakt den Bedürfnissen des modernen Kunden entspricht.
Mitte des Jahres wurde mir kolportiert, dass Sie möglicherweise ins internationale Geschäft der Euronics wechseln. Ist da was dran?
Mein Engagement und meine Leidenschaft gilt uneingeschränkt der Euronics Deutschland. Als Mitglied des Aufsichtsrats von Euronics International gestalte ich die Geschicke der Euronics aber schon heute auch auf internationaler Ebene mit.