Ohne Apps geht heute nichts mehr. Wir nutzen sie zum Chatten, zum Bezahlen und für vieles andere mehr. Und auch immer mehr und öfter im Haushalt. Die Hersteller haben sich gute Lösungen überlegt, damit sich das bisschen Haushalt fast von alleine erledigt.
Zugegeben, anfangs war ich ein wenig skeptisch und habe mich gefragt, was mir eine App für die Spülmaschine nutzen soll. Ein- und ausräumen muss ich sie nach wie vor. Das gleiche gilt für den Kühlschrank, der befüllt sich auch nicht von allein. Dann habe ich genauer hingeschaut. Und hatte, zugegeben, mein Aha-Erlebnis.
Aber der Reihe nach: Es geht bei den Apps nicht allein um die Bequemlichkeit, sondern um viele andere Möglichkeiten. Zum Beispiel helfen sie beim Energie sparen. Sie können aber auch für mehr Sicherheit sorgen, für mehr Freude beim Kochen und letztlich lässt es sich mit ihnen auch nachhaltiger Wirtschaften. Das hat mich überzeugt. Wer so eine App nutzen will, der braucht ein Gerät mit Home Connect Funktion, ein WLAN sowie ein Smartphone oder ein Tablet mit einer Home Connect App. Dann kann man zum Beispiel die Geräte auch über die Sprachfunktion steuern …
Die smarte Spülmaschine
Die Spülmaschine ist voll. Also Tab rein und dann drückt man die Taste, die man immer nimmt. Aber ist das gewählte Programm auch wirklich das optimale? Diese Frage stellt sich bei der smarten Spülmaschine nicht. Denn die wählt je nach Geschirrmenge und Verschmutzungsgrad das passende Programm. Das Ganze funktioniert über einen Beladungssensor. Einige Maschinen, wie die von Siemens, regeln mittels eines Aquasensors zudem den Wasserverbrauch. Der ist dann ganz besonders niedrig. Auch wer ganz schnell trockenes Geschirr braucht, der kann das ebenfalls einstellen. Nach Ende des Spülprogramms steht dann sofort ein trockener Teller zur Verfügung. Übrigens, man kann natürlich die Maschine auch dann starten, wenn der Strom am günstigsten ist.
Zudem gibt es noch einige Gadgets, wie LED-Sensoren, mit denen sich unterschiedliche Licht-Stimmungen erzielen lassen. „Nice to have“, sage ich dazu. Die App sagt mir auch, wenn das Programm beendet ist. Richtig gut finde ich aber, dass sie mir mitteilt, wann ich Salz und Klarspüler nachfüllen soll. Das merke ich mir nie und reagiere meist erst dann, wenn das Spülergebnis nicht befriedigend war. Die App zählt für mich auch den TAB-Verbrauch mit – das ist nett, brauche ich aber ehrlicherweise nicht wirklich. Mein Fazit: Eine smarte Spülmaschine hat was, darauf werde ich bei der nächsten sicher achten.
(Anbieter u.a.: AEG, Bosch, Gaggenau, Neff, Miele, Samsung, Siemens)
Mitdenkende Backöfen und Kochfelder
Kennen Sie das auch? Jedes Mal wenn ich verreise, frage ich mich spätestens nach 50 Kilometern, ob der Herd auch aus ist. Blöd eigentlich, war er natürlich immer. Wer einen smarten Herd hat, der kann das ganz entspannt sehen. Denn mit der App kann man das auch von unterwegs prüfen. Oder den Backofen schon mal vorheizen, um dann ganz schnell die Pizza zu backen. Hilft bei Heißhungerattacken. Außerdem gehöre ich zu denen, die den Braten in den Ofen schieben und dann zum Spaziergang aufbrechen. Wenn es denn mal ein wenig länger dauert – kein Problem, ich kann den Herd jederzeit von unterwegs abschalten.
Ebenfalls von Vorteil: Der Kuchen ist im Ofen, Zeit ist eingestellt, aber irgendwas kommt dazwischen. Auch hier leistet die App gute Dienste, weil sie mich erinnert, dass das Zeitprogramm zu Ende ist. Ein weiteres Tool sind die Schritt für Schritt Anleitungen fürs Kochen. Nun bin ich ein ausgezeichneter Koch und brauche das nicht. Aber das kann halt nicht jeder … Weniger Geübte werden sich daher freuen, dass auch hier die App hilft.
Auf dem Kochfeld macht sich die App ebenfalls ungemein nützlich. So erkennt sie genau die Größe des Topfes – und nur diese Fläche wird dann auch beheizt. Das spart wertvolle Energie. Wer sich am Telefon verplaudert, der kann mit der App das Kochfeld jederzeit ausschalten. Gesteuert wird die Kommunikation zwischen Herd, intelligenter WLAN-Kochplatte und dem Smartphone per App.
(Anbieter u.a.: AEG, Bosch, Gaggenau, Miele, Samsung, Siemens)
Intelligenter Einkaufsplaner: Der Kühlschrank
Auch Kühlschranke können smart sein. Sie erkennen nicht nur die Lebensmittel, die in ihnen lagern, sondern benachrichtigen auch per Handy-Message, wenn sich das Verfallsdatum nähert. Oder wenn man vergessen hat, die Türe zu schließen. Steht man im Supermarkt und hat seine Einkaufsliste vergessen, dann schaut man schnell nach, was aktuell im Smart Fridge steht und was fehlt. Nützlich beim Einkaufen, da man nur das kauft, was man auch braucht. Das funktioniert über eine im Kühlschrank integrierte Kamera.
Anhand dieser Information und mithilfe einer App erstellt das Gerät sogar Rezepte inklusive Nährwertangaben und unterstützt somit eine bewusste Ernährung. Außerdem lassen sich Temperatur und Stromverbrauch des intelligenten Kühlschranks mit der dazugehörigen Energiespar-App genau regulieren und kontrollieren. Übrigens, Lebensmittel im Kühlschrank lagern – das will gelernt sein. In welches Fach gehört was, damit es sich lange hält? Das wäre noch toll, wenn die Apps auch das leisten könnten.
(Anbieter u.a.: AEG, Bosch, LG, Liebherr, Neff, Samsung, Siemens)
Genuss-Verstärker: Die Kaffeemaschine
Ich gebe es zu: Diese App ist bei mir schon lange im Einsatz. Als Besitzer einer Siebträgermaschine brauche ich eine gewisse Vorlaufzeit. Die ist zwar nicht lange, aber früh kann es mir nicht schnell genug gehen. Punkt 6 Uhr schaltet sich meine Maschine an, und ich kann sofort meinen ersten Espresso trinken. Unverzichtbar!!! Besitzer von Vollautomaten werden müde abwinken. Hier ist die Betriebstemperatur schneller erreicht. Aber auch hier ist eine App eine coole Sache: Abends ins Bett gehen, Tasse drunter stellen und per App den ersten Cappuccino zubereiten. Aber bitte nicht die Tasse vergessen …
Wer in der Familie Menschen hat, die unterschiedliche Kaffeevorlieben haben, der kann das ebenfalls über eine App steuern. So dass Sohn und Tochter nicht schon beim Frühstück lange Gesichter ziehen, weil es statt Cappuccino den Americano gibt. Und übrigens, die App teilt auch mit, wenn Wasser und Bohnen fehlen. Wann das letzte Mal entkalkt wurde. Gerade letzteres sollte ja regelmäßig passieren, um die Lebensdauer der Maschine zu verlängern. Also auch hier Daumen hoch für die App.
(Anbieter u.a.: De Longhi, Jura, Krups, Melitta, Miele, Siemens)
Und noch ein paar Gadgets …
Das digitale Thermometer ist ein Muss für die, die ein Steak oder den Braten auf den Punkt genau garen wollen. Da muss man jetzt nicht einmal daneben stehen, die App teilt mit, wann es soweit ist. Also entspannt zurückziehen und warten bis die Message aufs Phone kommt.
Auch die Pfanne Pantelligent ist mit einer App ausgestattet – die Pfanne sieht aus wie eine herkömmliche, in ihr steckt aber ganz viel Technologie. Über die App lassen sich zahlreiche Rezepte abrufen und dann Schritt für Schritt zubereiten, mit Angabe der genauen Temperatur und Garzeit. Damit nichts verbrutzelt.
Es gibt eine Regel: Langsam essen, gut kauen. Das heißt, sich nicht das Essen in den Mund stopfen und die Gabel am besten immer wieder auf dem Teller ablegen. Wer die dafür nötige Disziplin nicht aufbringt – es schmeckt halt so gut – der kann die Hapifork ausprobieren. Die leuchtet auf und vibriert, wenn man zu schnell isst …
Der Ikettle ist ein Wasserkocher, dessen Temperatur sich via App steuern lässt. Ein Sensor informiert über den Wasserstand, eine weitere Funktion hält das Wasser bei der gewünschten Temperatur. Die Abkochfunktion zeigt schließlich an, wenn die Wassertemperatur auf die gewünschte Temperatur abgesunken ist. Sinnvoll, für die Zubereitung einiger Teesorten oder von Babynahrung. Christine Dicker