Die deutschen Händler hätten sicher ein paar Fragen gehabt: beispielsweise zu den (Fachhandels-) Folgen der angekündigten Preiserhöhungen, nach einer (weniger aktionistischen) Strategie, wie man den Asiaten, insbesondere Samsung, auf dem deutschen Markt künftig begegnen will oder warum man der ProTour (mit den Kleingeräten von Bosch und Siemens) sowie der LivingKitchen (mit den Marken Bosch, Gaggenau, Neff und Siemens) den Stecker gezogen hat.
Doch es kam nichts von alledem: Das Multi-Markenunternehmen BSH gibt sich als globaler Player (der man ohne Zweifel auch ist) zwischen Marrakesch und Mumbai, will in Kenia und Nigeria ganz neue Märkte erschließen – und verliert praktisch kein einziges Wort zum Heimatmarkt Deutschland. Null – und das ist aufgerundet! Stattdessen denkt man global: weltweites Wachstum, Umsatzsteigerungen in allen Regionen, alle Marken und Geräteklassen legen zu. „Für uns muss der Kunde im New Yorker Penthouse genauso wichtig sein wie die Menschen in Logos“, zitiert die FAZ am 14. März den BSH-Vorstandsvorsitzenden Dr. Karsten Ottenberg. Da werden Rendsburg und Regensburg zur Provinz, der eigentlich heiß umkämpfte deutsche Markt zur Black Box.
Gesichert ist: Zum achten Mal in Folge hat die BSH einen Rekordumsatz gestemmt. Im Geschäftsjahr 2017 hat Unternehmen seinen Umsatz auf 13,8 Mrd. EUR steigern können. Während der weltweite Hausgerätemarkt im vergangenen Jahr etwa zwei Prozent zulegte, konnte die BSH ihren Umsatz um 5,8 % gegenüber dem Vorjahr steigern und damit die Marktposition als Nummer eins in Europa (deutlich vor Electrolux) ausbauen.
„Wir sind voll auf Kurs, unsere langfristigen Wachstumsziele zu erreichen und gleichzeitig die kulturelle und digitale Transformation der BSH voranzutreiben“, sagte Ottenberg in München. Bis zum Jahr 2025 plant das Unternehmen, den Gruppenumsatz auf 20 Mrd. EUR Euro signifikant zu steigern. Das geht, da die Kernmärkte in Europa und Nordamerika als weitgehend gesättigt gelten, nur mit neuen Strategien, neuen Produkten und neuen Absatzmärkten in bislang noch unterentwickelten, aber langfristig aufstrebenden Ländern. Ottenberg: „Alles, was wir tun, soll die Lebensqualität unserer Konsumenten weltweit verbessern. Dazu gehört auch der Eintritt in neue Märkte – mit gänzlich anderen, maßgeschneiderten Produkten unter anderem für die Menschen in Schwellenländern.“
Ein eigentlich simples Produkt ist die mit Verdunstungskälte arbeitende „Freshbox“, die beispielsweise Gemüse in afrikanischen Ländern einige Tage länger frischhalten soll. Weitere Produkte wie ein Kochgerät, das mit Holz betrieben werden kann, sind in der Pipeline. Das Problem nur: Samsung und LG sind in den afrikanischen Ländern dank der Smartphones beinahe „vorverkaufte“ Geräte, eine Aura, von der Bosch und Siemens nicht zehren können.
Einerseits also „keep it simple“ und „back to the roots“, andererseits treibt die BSH den Wandel zum „Hardware+“-Unternehmen mit vernetzten Hausgeräte und digitalen Services beherzt voran. „Die Art, wie Menschen leben, kochen und ihre Hausarbeit erledigen, verändert sich. Weil wir auch in Zukunft auf der ganzen Welt die erste Wahl für Konsumenten sein wollen, möchten wir ihnen neue und spannende Angebote bieten. Aus diesem Grund treibt die BSH den Wandel zu einem Hardware+ Unternehmen voran, das neben exzellenten Hausgeräten zunehmend digitale und individuelle Services anbietet“, so Ottenberg.
Zurück ins hier und jetzt: Im Jahr 2017 konnte die BSH in allen Regionen den Umsatz steigern. In den gesättigten Märkten Europa und Nordamerika erzielte der Hausgerätehersteller leichte Umsatzzuwächse (Europa: +2,1%; Nordamerika: +0,1%). In den drei weiteren BSH-Regionen konnte das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz zweistellig steigern. Besonders positiv verlief die Umsatzentwicklung in der Region Asien-Pazifik (+14,6%) und in der Region Greater China mit China, Hongkong und Taiwan (+14,1%). Die Umsätze in der Region T-MEA-CIS (Türkei, Naher Osten, Afrika und GUS-Staaten) entwickelten sich mit einem Plus von 14% ebenfalls äußerst positiv.
Die BSH nutzte das Jahr 2017 zudem verstärkt für Maßnahmen, um den Konsumenten „ein nahtloses Marken- und Serviceerlebnis anzubieten“. So eröffnete die BSH unter anderem zahlreiche Brandstores und Showrooms in Metropolen wie Wien, Shanghai und Chicago als auch in Wachstumsmärkten, hier speziell in boomenden Städten wie Kapstadt, Marrakesch und Mumbai. Außerdem testet die BSH aktuell Services, die es Konsumenten innerhalb stark genutzter sozialer Netzwerke – etwa WeChat in China – erlauben, Hausgeräte online individuell zu konfigurieren.
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