Das reicht jedoch bei weitem nicht, um den stationären Total-Verlust der vergangenen Wochen auszugleichen. Im Gegenteil: Taumelte Ceconomy in den vergangenen Monaten bereits wie ein angeschlagener Boxer, dann wirken die Folgen des Coronavirus jetzt als gefährlicher Brandbeschleuniger. Folgt auf den Lock-down im Handel der endgültige Shut-down für MediaMarkt und Saturn?
Wundersam genug, dass man aus Düsseldorf zur aktuellen Situation der MediaMarkt– und Saturn-Händler in meist bester Innenstadtlage fast gar nichts gehört hat. Keine Forderungen an die Politik, kein Hinweis auf die Systemrelevanz in Sachen technischer Grundversorgung der Nation oder als wichtiger Frequenzbringer.
Während die Handelsverbände um Beistand und Beihilfen bitten, während die ebenfalls schwer angeschlagene Galeria Karstadt Kaufhof vor Oberverwaltungsgerichten gegen die Schließung der Kaufhäuser (wenn auch erfolglos) klagt, dringt von MediaMarktSaturn – außer dem Ruf nach kolportierten 2 Mrd. EUR Hilfe von der KfW – fast nichts nach außen.
Dabei gab es Gründe genug, um sich in der Öffentlichkeit bemerkbar zu machen: Bis auf ganz wenige Ausnahmen (u.a. Niederlande, Schweden, Ungarn) waren die Märkte beider Marken vom „Lock-down“ des Handels betroffen. Alle 428 deutschen Märkte waren seit dem 19. März geschlossen. Europaweit waren Dienstagmorgen 881 von 1.025 Märkten dicht. Ein Desaster, durch das die hausgemachten Probleme noch offener zutage treten.
Immerhin: Nach der Maxime „stationär einkaufen, sicher und gut geschützt“ öffnen im Laufe dieser Woche (größtenteils seit Mittwoch früh) in Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen schrittweise wieder die Märkte. In diesen Bundesländern sind die Elektronikmärkte an nahezu allen Standorten wieder für ihre Kunden – auf verkleinerten, klar abgetrennten Verkaufsflächen – da. Indes: Für NRW, das bevölkerungsreichste Bundesland, gilt diese Regelung (noch) nicht.
Die vergangene Woche war für Ceconomy an der Börse rabenschwarz: Mit einem dicken Minus von 35,38 % verbilligte sich die Ceconomy-Aktie von 2,79 EUR auf 1,86 EUR. Damit führte die Mutter von MediaMarkt und Saturn einmal mehr die Liste der Verlierer – nicht zum ersten Mal – an der Börse an. Und auch Montagnachmittag ging es zeitweise bis zu 7 % tiefer in den Keller.
Dabei hatte Ceconomy in ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2019/20 eine vergleichsweise solide Umsatz- und Ergebnisentwicklung erzielt, die sich „voll im Rahmen der Erwartungen“ bewegte und durch ein solides Wachstum bei Services & Solutions sowie Online getrieben war. Die vorläufigen Zahlen zum 2. Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 entwickelten sich gar nicht so übel, doch seit Mitte März sind die negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das gruppenweite Geschäft massiv spürbar.
Auf Basis vorläufiger Zahlen erwartet Ceconomy daher für das zweite Quartal 2019/20 einen Rückgang des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes von rund -6,6 %, der berichtete Umsatz sank gar um –7,7% auf 4.631 Mio. Euro. In den ersten zwei Monaten des zweiten Quartals vor Ausbruch der Pandemie verzeichnete das Unternehmen noch eine Steigerung des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes von 3,7%. Ferner erwartet Ceconomy für das zweite Quartal 2019/20 ein bereinigtes Konzern-EBIT von rund -131 Mio. € (Vergleichsgröße Vorjahr: 26 Mio. €). Und das Dach-Geschäft? Auf dem Heimatmarkt ging es um 6% nach unten.
Ceconomy CEO Dr. Bernhard Düttmann zur aktuellen Situation: „Seit Mitte März sind die Auswirkungen der regulatorischen Entscheidungen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie gruppenweit spürbar. Ceconomy hat unverzüglich darauf reagiert. In den vergangenen Wochen ist unser Online-Geschäft stark gewachsen. Zudem haben wir umfangreiche Kosten- und Liquiditätsmaßnahmen eingeleitet. Gleichzeitig blicken wir in die Zukunft und bereiten die Wiedereröffnung nach dem Lockdown vor. Die aktuelle Situation ist herausfordernd, aber sie wird als Katalysator für die Transformation unseres Geschäftsmodells dienen.“ Heißt übersetzt: Die Einschnitte werden wohl noch mehr an den Grundfesten des Konzerns rütteln als vermutet.
Klar und alternativlos, dass die Düsseldorfer Holding nun bei den beiden Ingolstädter Töchtern auf die Kostenbremse tritt. Die Mietzahlungen für April wurden für alle derzeit geschlossenen Märkte ausgesetzt. Zudem gingen in Deutschland rund 20.000 Beschäftigte in Kurzarbeit.
Und auch der Ausblick bleibt trübe: Der für den 26. März geplante und mit Spannung erwarteten Investorentag wurde auf einen späteren, unbestimmten Zeitpunkt verschoben. Aufgrund der aktuellen Situation hatte der Vorstand zudem bereits am 18. März beschlossen, die am 17. Dezember 2019 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 zurückzuziehen. „Der Vorstand wird eine neue Prognose abgeben, sobald der weitere Verlauf der Covid-19-Pandemie verlässlicher abgeschätzt werden kann“, hieß es am vergangenen Freitag.
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