Markt & Branche

Ceconomy-Bilanz: Prognosen gehalten – aber im letzten Quartal unter Druck

Ceconomy, die Mutter von MediaMarkt und Saturn, hat im letzten Quartal seines Geschäftsjahres (Quartal 4, 2020/21) Federn lassen müssen. Der Umsatz ging in den Monaten Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2% auf 5,17 Mrd. EUR zurück, wie der Konzern vorgestern in Düsseldorf mitteilte. Dies ist vor allem den Nachholeffekten im Vorjahr geschuldet. Die Online-Umsätze indes konnten auch im 4. Quartal 2021 weiter deutlich zulegen.


Für das Gesamtgeschäftsjahr 2020/2021 hat Ceconomy seine Prognosen erreicht: Der Umsatz wuchs insgesamt um 2,5% auf fast 21,4 Mrd. EUR. Währungs- und portfoliobereinigt war dies ein Plus von immerhin 3,8%. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern habe auf Vorjahresniveau gelegen und damit ebenfalls im Rahmen der Prognosespanne. Zur Erinnerung: 2020 hatte Ceconomy ein Ergebnis von 236 Millionen Euro erzielt.

„Jetzt richtet sich unser Fokus auf das wichtige Black Friday- und Weihnachtsgeschäft. Trotz möglicher Unsicherheiten bei den Lieferketten blicken wir zuversichtlich auf das 1. Quartal“, Dr. Karsten Wildberger, CEO von Ceconomy und MediaMarktSaturn.

Dr. Karsten Wildberger, neuer CEO von Ceconomy und MediaMarktSaturn zu den Ergebnissen: „Das vergangene Geschäftsjahr hat gezeigt, dass der Markt für Unterhaltungselektronik grundsätzlich ein attraktiver Wachstumsmarkt ist. Zugleich haben wir bewiesen, dass wir über ein stabiles Geschäftsmodell verfügen. Wir konnten unseren Umsatz über das Niveau vor der Pandemie steigern, obwohl die Covid-19-Einschränkungen insbesondere in Deutschland viel gravierender waren als im Jahr zuvor.“

„Robuste Grundlage“

Dr. Wildberger dankte allen Mitarbeitern für „ihre harte Arbeit“ und ihr Engagement bei der Bewältigung der Pandemie-Auswirkungen sowie der Beratung der Kunden: „Wir haben damit eine gesunde und robuste Grundlage für die weitere Umsetzung und Beschleunigung unserer Omnichannel-Strategie geschaffen. Jetzt richtet sich unser Fokus auf das wichtige Black Friday- und Weihnachtsgeschäft. Trotz möglicher Unsicherheiten bei den Lieferketten blicken wir zuversichtlich auf das 1. Quartal. Wir sind gut vorbereitet und werden unsere Kunden bestmöglich bedienen – auf allen Kanälen. Wir haben gezeigt, dass wir gut mit Herausforderungen umgehen können.“

Die vorläufigen Ergebnisse im Überblick:

Geschäftsjahr 2020/21

Der Umsatz stieg um 3,8% (flächenbereinigt: 4,1%) dank anhaltend hoher Nachfrage nach Consumer Electronics und erfolgreicher Marketing-Kampagnen

Ein starkes Wachstum im Online-Geschäft kompensiert den Umsatzrückgang im stationären Handel aufgrund deutlich längerer temporärer Marktschließungen.

Italien, Spanien und die Türkei entwickelten sich besonders gut und konnten die Herausforderungen in Deutschland und den Niederlanden, die unter langen Marktschließungen und Öffnungsbeschränkungen litten, überkompensieren.

Besonders stark war die Nachfrage nach Spielekonsolen, Fernsehern, Computerhardware sowie Telekommunikationsprodukten und -zubehör, während der Umsatz der Kategorien Entertainment und Fotografie unter dem Vorjahresniveau lag.

Der Online-Umsatz wuchs um 64,9% auf 6,9 Mrd. EUR und zeigt damit die erfolgreiche Umsetzung der Omnichannel-Strategie. Insgesamt erzielte der Online-Umsatz 32,5% des Gesamtumsatzes (Geschäftsjahr 2019/20: 20,2%).

Der Umsatz von Services & Solutions sank um -2,4% aufgrund der temporären Marktschließungen und geringerer Kundenfrequenz in den Märkten; dennoch solide Nachfrage nach Garantieverlängerungen und Smartbar-Services. Der Umsatzanteil von Services & Solutions betrug 5,2% des Gesamtumsatzes (GJ 2019/20: 5,4%)

Bereinigtes EBIT auf Vorjahresniveau (GJ 2019/20: 236 Mio. EUR) und somit im Prognosebereich von 210 bis 250 Mio. EUR.

4. Quartal im Geschäftsjahr 2020/2021

  • Der Umsatz bleibt auf hohem Niveau und sank nur leicht um -1% (flächenbereinigt: -1,2%) vor dem Hintergrund der Nachholeffekte im Vorjahr; jedoch starkes Umsatzwachstum um rund 6% im Vergleich zum Vor-Pandemie-Niveau des vierten Quartals 2018/19.
  • Deutschland und Spanien mit niedrigeren Umsätzen, während Italien über Vorjahr liegt; heterogene Entwicklung in den übrigen Ländern.
  • Positive Nachfrageentwicklung bei Spielekonsolen und Telekommunikationsprodukten, die durch eine geringere Nachfrage vor allem in den Kategorien „Weiße Ware“ und Computerhardware ausgeglichen wurde.
  • Online-Umsätze stiegen um 24,7% auf 1,1 Mrd. EUR, vor allem dank eines höheren durchschnittlichen Warenkorbs; Online-Umsatzanteil erreichte 20,5% des Gesamtumsatzes (Q4 2019/20: 16,1%).
  • Services & Solutions-Umsätze wachsen um 27% und machen nun 6,1% des Gesamtumsatzes aus (Q4 2019/20: 4,7%); kontinuierliche Erholung des Services & Solutions-Geschäfts nach der Wiedereröffnung der Märkte; besonders starkes Wachstum bei Online-Services sowie hohe Nachfrage nach Garantieverlängerungen und Smartbar-Services.
  • Das bereinigte EBIT verbesserte sich leicht im Vorjahresvergleich (Q4 2019/20: 123 Mio. €).

Seine vollständigen Jahreszahlen legt Ceconomy am 14. Dezember vor.

Matthias M. Machan

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