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Ceconomy: Tiefes Tal (dank Metro)

Das sind die Fakten: Die Ceconomy AG, Dachgesellschaft von Media Markt und Saturn, weist trotz Fußball-WM und boomendem Online-Handels für das 3. Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 einen satten Betriebsverlust von 30 Millionen Euro aus. Auch wenn sich die operativen Zahlen sukzessive verbesserten. Es ist vor allem die Beteiligung an der Metro, die die Ceconomy wie ein Mühlstein um den Hals hat, die für ein letztliches Quartalsminus von 104 Mio. EUR sorgt.

Die offizielle Pressemeldung liest sich freilich weniger dramatisch und verklausuliert: „Die Ceconomy AG hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 weitere wichtige strategische Meilensteine erreicht und liegt auf Kurs, ihre Gesamtjahresziele zu erreichen. Zum Quartalsstichtag Ende Juni hat das Unternehmen den im ersten Quartal entstandenen Ergebnisrückstand aufgeholt. Im dritten Quartal stieg das Ergebnis (EBITDA) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 26 Mio. Euro (Q3 2016/17: 4 Mio. Euro). Das EBIT verbesserte sich von -49 Mio. Euro im Vorjahr auf -30 Mio. Euro. Der Umsatz erhöhte sich von April bis Juni währungs- und portfoliobereinigt um 0,8 Prozent.“

„Wir sind uns bewusst, dass das vierte Quartal das Schlüsselquartal ist, wir sind aber zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen werden”, Ceconomy-Vorstandvorsitzender Pieter Haas.
„Wir sind uns bewusst, dass das vierte Quartal das Schlüsselquartal ist, wir sind aber zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen werden”, Ceconomy-Vorstandvorsitzender Pieter Haas.

Dennoch: im Zielkorridor ^

Mit der Ende Juni angekündigten Kapitalerhöhung und dem Einstieg der freenet AG als neuem Großaktionär konnte Ceconomy auch die Finanzkraft weiter stärken.

Zur Stärkung des Free Cashflow will Ceconomy seine Kosten- und Investitionsstrukturen weiter verbessern. Insbesondere durch Fortschritte bei der Optimierung und Automatisierung von Prozessen sollen in den kommenden fünf Jahren die Aufwendungen um insgesamt 250 Mio. EUR netto sinken. Zudem sollen in den nächsten Monaten alle Investitionen im Detail überprüfen und die Store-Expansion noch selektiver umgesetzt werden als bisher.

„Im dritten Quartal haben wir an die guten Fortschritte des zweiten Quartals angeknüpft. Die Geschäftsbereiche Online/Mobile sowie Services/Solutions wiesen sehr gute Wachstumsraten auf. Wir treiben unsere strategische Agenda weiter voran und beschleunigen die Maßnahmen zur Steigerung des operativen Ergebnisses. Wir sind uns bewusst, dass das vierte Quartal das Schlüsselquartal ist, wir sind aber zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen werden”, sagte Vorstandvorsitzender Pieter Haas bei der Vorstellung der Zahlen.

Deutschland Umsatz wohl mau ^

Von April bis Juni stieg der Umsatz von Ceconomy währungs- und portfoliobereinigt um 0,8 %. Auf berichteter Basis verringerte sich der Konzernumsatz um 0,7 % auf 4,60 Mrd. EUR (Vorjahr: 4,63 Mrd. EUR). Der Umsatz in der DACH-Region (für Deutschland wird der Umsatz nicht mehr separat ausgewiesen) entwickelte sich im Quartal währungs- und portfoliobereinigt mit –1,0 % rückläufig. Impulse aus den Kampagnen rund um die Fußball-WM konnten die rückläufige Umsatzentwicklung in Deutschland nicht vollständig kompensieren. Das Ergebnis in Deutschland lag insgesamt in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Service und Solution retten die Bilanz ^

Ceconomy will seine Aktivitäten über das klassische stationäre Geschäft hinaus kontinuierlich ausbauen. So wuchs der Bereich Online/Mobile im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20,9 % und erzielte einen Umsatz von 584 Mio. EUR. Damit beträgt der Online/Mobile-Anteil am Gesamtumsatz mittlerweile 12,7 % (Q3 2016/17: 10,4 %). Nahezu jeder zweite Online-Kunde nutzte die Möglichkeit, online oder mobil bestellte Waren im Markt abzuholen (Q3 2017/18: 40 % vs. 39 % im Vorjahr).

Noch stärker als der Bereich Online/Mobile hat sich die Nachfrage nach Services/Solutions entwickelt. Hier stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 25,6 % auf 381 Mio. EUR. Positiv entwickelte sich insbesondere die Vermittlung von Mobilfunkverträgen und Versicherungen sowie Dienstleistungen rund um Reparaturen und Garantieverlängerungen. Dies ist auch auf den Ausbau des Smartbars-Konzepts auf 821 Märkte sowie auf die Ausweitung des „Zuhause“-Service der Deutsche Technikberatung auf alle MediaMarkt- und Saturn-Märkte in Deutschland zurückzuführen.

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