Mehr denn je ist die Elektronikmesse CES – trotz eines weiterhin als schwierig zu bezeichnenden wirtschaftlichen Umfeld – eine Nabelschau in der Welt innovativer Technik, die sich längst meilenweit von der Kernkompetenz CE und Hausgeräten entfernt hat, die es freilich immer noch in großer Zahl gibt. Die Top-Themen: Digitalisierung über allem, aber auch erstaunlich viel Gesundheit und Wellness. Und als Mega-Thema die Nachhaltigkeit.
Wahr ist aber auch: Zwischen Audi, BMW, Mercedes und VW und neben Themen wie Mobilität, Gesundheit, Nachhaltigkeit und dem Metaverse führt die Konsumelektronik, zumindest in ihrer Medienwirkung, eher ein Mauerblümchen-Dasein. Wenn BMW ein Auto vorstellt, das Gefühle zeigt, seine Farbe wechselt und das Ganze mit Filmstar Arnold Schwarzenegger auflädt, dann sind Kühlschränke und Dunstabzugshauben medial erst mal auf verlorenem Posten. Mithin aber auch eine Chance für die IFA, ihre (internationale) Kernkompetenz noch stärker ins Schaufenster zu stellen.
Die CES-Veranstalter hofften in diesem Jahr auf rund 100.000 Besucher in Las Vegas, die sich für die Neuheiten und Innovationen der rund 3.100 Aussteller interessieren. Am Ende waren es sogar 115.000, darunter rund 40.000 Besucher, die von außerhalb der USA anreisten. Chapeau! Zur Auftakt-Pressekonferenz zeigte sich Gary Shapiro, Präsident und CEO des Veranstalters CTA (Consumer Technology Association), gewohnt selbstbewusst: „Die CES ist das aufregendste Technologie-Event der Welt! Wir sind begeistert, bei der diesjährigen Show tausende innovative Unternehmen in das Rampenlicht stellen zu können. Der technologische Fortschritt hilft dabei, die größten Herausforderungen der Welt zu meistern.“
Der Branchenverband CTA gab zum Start der Messe eine vorsichtige Prognose für das Jahr 2023 ab. Er rechnet in den USA für seine Branche mit einem Umsatz von 485 Mrd. Dollar. Das wäre ein Rückgang von mehr als 2% gegenüber dem Jahr 2022, in dem es bereits ebenfalls ein Minus von 3% gab.
Unter dem Motto „Human Security for All (HS4A)“ zeigten Veranstalter wie Aussteller vergangene Woche Flagge und Verantwortung. Bosch beispielsweise möchte mit Sensoren das Leben der Menschen sicherer und komfortabler machen. Bosch-Geschäftsführerin Tanja Rückert: „Sensoren verbessern die Lebensqualität der Menschen und den ökologischen Fußabdruck smarter Alltagsbegleiter.“
Sensoren als das Herzstück moderner Technik und Rückgrat der vernetzten Welt machen Fahrzeuge sicherer, retten Menschenleben und leisten einen Beitrag sowohl zum Schutz des Klimas als auch der menschlichen Gesundheit. Damit sind sie für alle Geschäftsfelder von Bosch eine entscheidende technologische Basis – und sie stehen auch bei der Fortsetzung der digitalen Imagekampagne unter dem Motto „Sensor tech #LikeABosch“ im Mittelpunkt.
Bei mikro-elektromechanischen Sensoren (MEMS-Sensoren) – einer der heute wichtigsten und am weitesten verbreiteten Sensortypen – ist Bosch Pionier und Marktführer. Der globale Bedarf solcher Sensoren soll bis 2027 von derzeit 33,5 Milliarden auf rund 49 Milliarden Stück jährlich wachsen. An diesem Wachstum will auch Bosch partizipieren.
Auch Samsung baut auf eine vernetzte Welt durch Spitzentechnologien, die das Leben der Benutzer verbessern, indem sie intelligentere und intuitivere Erfahrungen bieten. Auf der CES-Pressekonferenz gaben Samsung und seine wichtigsten Partner Einzelheiten bekannt, wie eine besser vernetzte Welt aufzubauen ist, die gleichzeitig zu einer nachhaltigeren Zukunft beiträgt.
Jong-Hee Han, Vice Chairman, CEO und Head of the DX (Device eXperience) Division bei Samsung, betonte die Strategie der Koreaner, das Versprechen der vernetzten Erfahrung über die wichtigsten Berührungspunkte hinweg einzulösen und eine nachhaltigere Zukunft aufzubauen. Die während der Pressekonferenz skizzierte Strategie konzentriert sich auf das Ziel des Unternehmens, Gelassenheit in die vernetzte Welt zu bringen, damit Geräte und Innovationen wirklich bessere, persönlichere und intuitivere Erfahrungen ermöglichen können. Samsung konzentriere sich darauf, Produkte zu entwerfen, die den alltäglichen Umgang mit Technologie nachhaltiger machen.
Um die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu fördern, skizzierte Samsung, wie „Everyday Sustainability“ – die Integration von Nachhaltigkeitsfunktionen in die beliebtesten Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens – zu einer gesünderen Umwelt beitragen soll. Dazu gehört die Schaffung nachhaltigerer Produkte durch innovatives Materialdesign und Energieeffizienz.
„Indem wir Nachhaltigkeit in das Produkterlebnis integrieren, können wir und die vielen Menschen auf der ganzen Welt, die unsere Produkte verwenden, zu einem gesünderen Planeten beitragen“, so Inhee Chung, Vizepräsidentin des Corporate Sustainability Center bei Samsung.
Ein prominentes Beispiel: Samsung teilte sich die Bühne mit Patagonia, einem weltweit führenden Anbieter von Outdoor-Bekleidung, um eine Partnerschaft zur Bekämpfung des Problems von Mikroplastik zu initiieren. Vincent Stanley, Director of Philosophy bei Patagonia, sprach anlässlich der Pressekonferenz darüber, wie die beiden Unternehmen eine neue Waschtechnologie namens „Less Microfiber Cycle“ entwickelt haben, die in Samsung-Waschmaschinen integriert ist und die die Freisetzung von Mikroplastik während eines Waschgangs um 54% reduzieren kann.
LG nutzte die CES 2023, um die zweite Generation der LG Signature Hausgeräte vorstellen. Die neuen Produkte punkten mit zeitlosem Design und innovativen Technologien für ein komfortableres, stilvolleres und nachhaltigeres Leben zu Hause.
Sieben Jahre nach ihrer Einführung definiert die Marke LG Signature den Begriff Ultra-Premium neu. Die eleganten und fortschrittlichen Geräte setzen neue Maßstäbe in puncto Leistung, Design und Benutzerfreundlichkeit. Während die zweite Generation des Produkt-Line-ups der Markenphilosophie und ihrer handwerklichen Qualität treu bleibt, überzeugen sie durch neue Funktionen und Technologien für mehr Komfort, sowie neue Farben, Materialien und Oberflächen für einen eleganteren, minimalistischen Look in den eigenen vier Wänden.
Das neue Produktportfolio beinhaltet u.a. den LG Signature Multi-Door Kühlschrank mit Dual InstaView, einen Waschtrockner mit 7-Zoll LCD-Touch-Panel, den Over-the-Range Mikrowellenofen sowie einen Doppelherd, der über integrierte Kameras und automatische Zeit- und Temperatureinstellung verfügt.
So viel Bodenhaftung (und Pragmatismus bei den Neuheiten) war selten. Insgesamt gab es weniger technische Gimmicks & Spielereien als in den Vor-Pandemie-Jahren, dafür mehr Nutzwert und Marktnähe, auch wenn das „C“ der CES immer mehr in den Schatten rückt.
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