Chop-Sync Board – das Tablet als Schneidbrett

Die heutige „Generation Praktikum“ kann einem nur leidtun.

Sicher ist es nützlich, schon während des meist kopfgesteuerten Studiums handfeste Praxiserfahrung zu sammeln. Doch für viele ist der Weg zur Festanstellung, die nie kommt, gespickt mit schlecht oder gar nicht bezahlten Praktika. Mehr und mehr Unternehmen senken ihre Personalkosten, indem sie Praktikanten einsetzen, die die gleiche Arbeitsleistung bringen müssen wie gutbezahlte Festangestellte.

Dabei sind Praktika wegen des massiven Konkurrenzdrucks so leicht gar nicht mehr zu bekommen. Eine der Glücklichen war die Produktdesign-Studentin Siobhán Andrews. Sie konnte zwei Monate lang ein Praktikum bei Sharp Europe machen, und diesen Lottogewinn bescherte ihr einzig ihre Idee eines interaktiven Schneidbrettes namens “Chop-Sync”. Miss Andrews hatte damit im Frühjahr den Wettbewerb #GetItDownOnPaper gewonnen, bei dem Sharp neue Lösungen für alltägliche Probleme gesucht hatte.

Das Chop-Sync Board ist ein Tablet-PC mit einer Oberfläche aus gehärtetem Glas, den man einerseits wie ein Schneidbrett nutzen kann, der andererseits via W-LAN Rezepte aus dem Internet griffbereit hält und gleich Tipps ausspuckt, wenn mal was schief geht. Es hat neben einer eingebauten Waage, um das Kochen in angemessener Portionsgröße zu erleichtern, auch einen um zwei Millimeter erhöhten Rand, damit Flüssigkeiten nicht vom Schneidbrett tropfen. Außerdem ist es leicht abgeschrägt, damit man die Zutaten bequem in den Kochtopf befördern kann. Weiterer Nutzen für den Nutzer: Er muss nicht mehr mit fettigen Fingern in Kochbuchseiten wühlen, keinen separaten PC anwerfen, die Glasplatte ist eh schon schmutzig und lässt sich leicht abwaschen. Auf Dauer schadet das Schneiden auf Glas zwar den Klingen der guten Kochmesser, aber was soll´s, Verluste hat man und die Kochmesserindustrie hat weiter zu tun.

Und wie es der Zufall will: Sharp Europe hat den ersten Prototyp seines interaktiven Schneidbretts “Chop-Sync” gerade vorgestellt. Die Umsetzung hat genau zwei Monate gedauert, also exakt so lange, wie Miss Andrews Praktikantenzeit anhielt. Ob das interaktive Schneidbrett es tatsächlich als Produkt auf den Markt schafft, ist noch offen. Doch vielleicht schafft es den Markteintritt in dieser Form nicht, dafür ein anderes, das – leicht abgewandelt – auf dieser Idee basiert.

Wir hoffen, dass die Praktikantin Siobhán Andrews für ihre Zeit bei Sharp angemessen entlohnt wurde und sie weiter gefördert wird. Und wir wünschen ihr, dass das interaktive Schneidbrett untrennbar mit ihrem Namen verbunden bleibt, auch wenn es eines Tages tausende Kopien davon geben sollte.

Annette Dietzler

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