— Annette Prayon —
Wie wir in Zukunft wohnen wollen? Einig sind sich wohl alle darin, dass wir besser wohnen wollen: komfortabler, schicker, raumoptimierter, nachhaltiger vor allem – und immer smarter sowie digitaler. Und so ist auf der dieses Jahr praktisch küchenfreien, internationalen Einrichtungsmesse imm cologne der Retro-Chick zwar augenfälliger denn je – doch ohne ein smartes Zuhause geht künftig nichts mehr.
Hinein in die Zukunft: Die Sonderschau „Let’s be smart – smart Village“ zeigte in Halle 4.2 auf rund 800 Quadratmetern den Messebesuchern die smarten Lebenswelten von morgen, die fast durchgängig heute schon zu realisieren sind: für Familien oder generationengerechtes Wohnen, für den städtischen Loft oder sogar für nachhaltige Micro-Living-Konzepte.
Gefragt ist ein Haus, das auf sich und seine Bewohner aufpasst, eine Wohnung, die für uns mitdenkt (und manchmal auch das Denken abnimmt). Zu sehen waren im Schatten der Domtürme das „Smart Family Home” für die Kleinfamilie am Stadtrand, das „Smart Loft” inklusive Home Office in der Großstadt und die „Smart Residenz” für die pflegebedürftigen Senioren.
Schauen wir uns also mal um, auf der diesjährigen imm cologne in Köln. Denn wer wäre nicht gerne smart? Und somit clever, schick, modern und schön. Miele zeigt beispielsweise einen Herd, der in der Lage ist, mit einer Dunstabzugshaube, con@tivity sei Dank, zu kommunizieren. Andere Lösungen kommunizieren mit dem Licht. Dann gibt es noch Spiegel, deren Funktion es nicht nur ist, einen im guten Licht zu zeigen, sondern auch per App angesteuert werden zu können. „Seinem Spiegel sagen, was er machen soll”, so wird’s erklärt.
Der Hauptfokus liegt auf Beleuchtungssystemen, auf Innen- und Außenlicht, das, freilich um seinen smarten Charakter zu betonen, mittels einer App angesteuert wird. Wahlweise via Smartphone oder Tablet.
Rekrutiert und kuratiert wurden die smarten Lösungen von Livisi – „die offene und sichere IoT-Plattform” (www.letsbesmart.de). Deren, wenn man so will, Headhunter einerseits, andererseits, quasi, der Lieferant von App-Software. Die sich als deutsch-europäisches Gegengewicht zu den Weltmarktführern USA und China verstehen. Deren Sektor, u.a., das Raumklima, genannt „Wetterstation”. Die einem nicht nur sagt, wann gelüftet werden sollte (und somit gleichfalls über die Luftfeuchtigkeit Auskunft gibt), sondern einem sogar ein Lüften ermöglicht, bei dem sich die Heizung während dessen selbsttätig ausstellt.
„Was nun ist das Highlight?”, fragt man sich, bevor die „Hausführung“ beginnt. Nur das Licht an- und wieder ausmachen, das kann es ja nicht sein. Vielleicht zeigen, wie der Schrank zu einem kommt? So gesehen in der „Residenz for elderless“. In der es einen fahrbaren, wachhabenden Homecare-Roboter von Medisana gibt, der einen auf Schritt und Tritt verfolgt – kann beruhigen, könnte aber auch nerven – und der „autonom hin- und herfahren kann”. Und dabei selbst am voluminösen Massage-Sessel, die es sogar mit Körper-Scan-Funktion gibt, nicht nachgibt.
Zum Beweis, was der kleine Roboter mit Fiffi-Charakter, außer einen an Medikamente-Einnahmen zu erinnern, die Blutdruckdaten an die Angehörigen (die sogar über ihr Phone jederzeit wissen können, wie es dem Betreuten aktuell geht und wo dieser sich aufhält) und zukünftig an den Hausarzt senden kann (ein echtes Plus für Landbewohner mit zu wenigen Ärzten) noch so draufhat, gibt es einen Befehl an Alexa. Die einem ja fast keinen Wunsch verwehrt. Auch nicht, einem die Tagesschau vorzulesen. Was alles super sicher sei. Hacker hätten da keine Chance. Selbst dann nicht, wenn das WLAN-Netz Teil des Allgemeinen sei.
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