Zur Eherettung wurden mir nun netterweise drei äußerst interessante Gerätschaften zur Verfügung gestellt und es kam zu einem Duell zwischen dem 2-Eier-Kocher von WMF Küchenminis, dem E9 Eierkocher von CASO und dem wirklich, ja sagen wir mal, unkonventionellen TKG Rollie.
Let the Games begin …
Etwas aufgeregt war ich ja, immerhin sollte dieser Test zeigen, ob und wenn ja, welches Gerät den Wochenend-Ehefrieden wieder herstellen kann. Ich habe also mit ganzem Herzblut getestet, meinen Mann mit meiner Euphorie angesteckt und unsere Ernährung beschränkte sich über eine Woche lang quasi nur auf Eier. Das alles nur für euch und im Dienste der Wissenschaft. Ok, auch ein bisschen für den Ehefrieden.
Es wurden also optimale Testbedingungen geschaffen, Bio-Eier en masse eingekauft und der Battle konnte beginnen. Wir haben uns bewusst von keinen Testsiegerurteilen beeinflussen lassen und auch sonst nichts im Internet darüber gelesen, denn wir wollten uns unvoreingenommen an den Eierkochertest machen.
Der WMF 2-Eier-Kocher sieht sehr schick aus, hat aber leider nur Platz für zwei Eier und ist daher natürlich nicht für eine Großfamilie geeignet. Da wir aber auch gerne mal zwei Eier pro Person essen (Kalorienalarm!), müssen wir das hier wohl einfach timen. Toll ist natürlich, dass er aufgrund der Größe überall und in fast jedem Küchenschrank ein Plätzchen findet.
Der E9 Eierkocher von Caso, der auch sehr ansehnlich ist, kann sage und schreibe 8 Eier gleichzeitig, da freut sich der Ehemann. Der Eierpiekser ist hier praktischer Weise im Messbecher integriert. Toll ist der Drehregler, mit dem man die Eierhärte variieren kann.
Der TKG Rollie kann nur indirekt mit den anderen Beiden verglichen werden, denn es handelt sich bei dem Ergebnis um ein Ei, ja wie kann man das beschreiben, das aussieht als käme es aus dem All. Es kommt nämlich gerollt am Stiel auf den Frühstückstisch. Ja ihr habt richtig gelesen. Bis dato wusste ich überhaupt nicht, dass es solch eine Vertikal-Koch-Technologie gibt. Aber Neues bringt ja bekanntlich Schwung in die Ehe und so waren wir sehr gespannt auf die Rollies. Genial ist hier, dass es nicht nur Eier kann, sondern auch Pfannkuchen, Burritos, Wraps, … Einer der fast alles kann. Hach, das wäre in so einer Ehe auch etwas Wünschenswertes.
Nun gut, zurück zum Ernst der Lage und dem Eierkocher-Duell. Möge der Beste gewinnen.
Los ging der Eier-Extrem-Test mit dem TKG Rollie, der ja ein bisschen außer Konkurrenz ist. Denn ein wachsweiches Eigelb, das den Ehefrieden durchaus gefährden kann, ist hier eigentlich nicht möglich. Schade Schokolade. Denn genau das perfekte Eigelb macht die Ehefrau (mich) sehr glücklich. Dafür gibt es „Zusammengerolltes“. Es erscheint auf den ersten Blick kurios, aber aus diesem Eierkocher kommt Omelette getarnt als Eierwurst heraus, oder aber auch Pfannkuchen. Gut, hier sollte vielleicht erwähnt werden, dass sich bei den Variationen auch die Zutaten ändern. Zaubern kann der Rollie (noch) nicht. Rollie alias Ehemannversteher macht also Rührei, mein Mann könnte dafür wohl töten, ich eher nicht so. Aber mitgehangen – mitgefangen, auch ich musste Rührei am laufenden Band testen. (Bei jedem Rollie hat mein Mann mich netterweise daran erinnert, wer daran schuld sei, dass wir jeden Tag Eier essen müssen…) Schlussendlich reicht ein geschmacklicher Erfahrungsbericht ja auch nicht wirklich. Oder sagen wir es vielleicht besser so, da ich meist eh alles besser weiß, musste ich selbstverständlich auch Rollie-Rührei testen.
Das Zubehör des Rollies (Sprühflasche für Öl, Reinigungsbürste, Stopfer, Sticks, Rezeptbuch) hat uns positiv überrascht, dass man damit nicht auch noch Fenster putzen kann, hat mich ernsthaft gewundert. Das Reinigen vor dem Erstgebrauch (und Übrigens auch nach jedem Gebrauch) durfte die Frau übernehmen, ergo ich. Und dabei ist mir aufgefallen, dass ich es von der Reinigung her nicht wirklich gelungen finde, denn der Kochzylinder kann nicht herausgetrennt werden. Er ist fest verbunden mit dem Rollie. Wie in einer Ehe halt. Im realen Leben finde ich das top, bei Haushaltsgeräten jeglicher Art ist das für mich eher ein Flop. Denn das Innere, das mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, möchte man dann doch besonders gründlich reinigen und das geht eben am besten, wenn man es in irgendeiner Form vom Korpus des Gerätes abmachen kann. Hier bestünde also dringender Nachbesserungsbedarf, sonst führt das nur zu schlechtgelaunten Ehefrauen, die ihre Laune an wem auslassen?! Richtig- am Göttergatten. Nachdem wir also das Gerät gereinigt hatten, falsch, nachdem ich das Gerät gereinigt hatte, ging es los.
Zunächst muss man den Kochzylinder des wirklich gut verarbeiteten Rollies einfetten und dann (maximal) zwei aufgeschlagene Eier hinzufügen. Wobei man hier auch vorsichtig sein muss, da kann es durchaus auch mal herausspritzen. Die Eier dürfen auch nicht zu groß sein.
Dann kochte, rauchte, zischte und dampfte es. In Bildern:
Die Eierrolle sah ganz witzig und appetitlich aus, war sehr heiß und schmeckte wie normales Omelette, aber wenn ich überlege, dass nur max. 2 (kleine) Eier in den Rollie passen, die Handhabung nicht ganz so optimal ist und was für eine Arbeit ich bei der Reinigung des Rollies habe, dann muss ich ehrlicher Weise sagen, dass ich hier lieber eine Pfanne verwende. Die Reinigung ist hier auch sehr viel komfortabler, auch wenn der Rollie mit einem antihaftbeschichteten Heizelement ausgestattet ist. Man muss stets aufpassen, dass kein Wasser über den Rollie läuft, was sich bei einer richtigen Reinigung als schwierig herausstellt. Und wenn wir mal ehrlich sind, der Rollie braucht 7 Minuten um ein Omelette zu zaubern (aus max. 2 eher kleineren Eiern), damit kommen wir selbst in einem Zwei-Personen-Haushalt nicht weit. Ich stelle mir schon bildlich vor, wie in einem Kinderhaushalt um jede Eierrolle gestritten wird, da alle ungeduldig warten und sich aus Langeweile dann in die Haare bekommen. Im Produktvideo wird vorgeschlagen, mit dem Rollie Fingerfood für eine Party vorzubereiten. Ähm ja, wenn ich den ganzen Tag am Rollie verbringen will, dann ist das durchaus möglich. Auch hier komme ich mit einer Pfanne doch sehr viel weiter. Toll und erwähnenswert finde ich, dass der Rollie äußerlich wirklich nur minimal warm wird, also keinerlei Gefahr besteht sich zu verbrennen, selbst am oberen Rand wird der Rollie nicht warm.
Aufpassen sollte man übrigens bei zwei Katzen im Teenageralter, die Ei über alles lieben. Da kann so ein Rollie auch mal umgestoßen werden um ans Ei zu kommen. Ohne Worte.
Alles in allem muss ich sagen, dass ich die Idee mit der Vertikal-Koch-Technologie echt klasse finde und durchaus eine nette Angelegenheit ist, gerade auch, dass man dann Ei als Fingerfood anbieten kann. Allerdings finde ich die Umsetzung noch nicht ideal. Hier müsste eine verbraucherfreundlichere Lösung gefunden werden, die im Alltag auch einfach und praktikabel ist. Gerade das Reinigen finde ich ungünstig gelöst, man müsste den Zylinder vom Gehäuse abtrennen können um diesen gut reinigen zu können. Rollie + ungenügende Reinigung = genervte Ehefrau = Ehemann, der versucht mit Ablenkungsmanövern das Wochenende und die Stimmung der Ehefrau noch irgendwie zu retten.
Positiv
Negativ
Für mich nice-to-have aber definitiv kein must-have.
Nun ging es weiter mit dem 2-Eier-Kocher von WMF, der direkte Konkurrent des CASO E9. Wenn es möglich wäre, Schrift mit Musik zu untermalen, dann wäre es jetzt wohl „Eye of the Tiger“ von Survivor. Das müsstet ihr jetzt auch kurz fühlen und dann kann es weitergehen:
Im Lieferumfang befindet sich neben dem Eierkocher selbst, eine Bedienungsanleitung, eine Haube, ein kleiner Messbecher und der Eiereinsatz, der Eipick (WMF nennt ihn nicht Eierpiekser) ist an diesem befestigt. Die Reinigung ist ähnlich wie beim CASO E9 einfach und problemlos, die Teile können einzeln gereinigt werden, nur beim Eierträger muss man sehr vorsichtig sein, dass man sich nicht verletzt, denn der Eipick ist ohne Schutz an dem Eierträger angebracht. Das ist vielleicht doch nicht so wirklich günstig gelöst, da gefällt mir die Lösung von CASO besser, die den Eipick bzw. Eierpiekser unterhalb des Messbechers angebracht haben.
Ok, als der Eierkocher dann in Gange war, hat es mich etwas überrascht, dass heißes Wasser ausgetreten ist. Das finde ich darf nicht sein. Es war auch mehr als nur ein paar Tropfen. Also hier besteht dringender Verbesserungsbedarf. In Bildern:
Das Piepsen am Ende des Kochvorganges finde ich gut, allerdings schaltet sich das Gerät nicht automatisch ab, sondern der Ein-/Ausschalter muss getätigt werden, was sich, wie oben schon beschrieben, sehr schwierig gestaltet.
Auch hier ist es ähnlich wie in einer Ehe, man(n) muss sich erst mal aneinander gewöhnen. Die richtige Wassermenge herauszufinden ist nicht ganz so einfach. Der erste Versuch mit L-Eiern war eigentlich recht gut, allerdings waren die zwei Eier (die gleich groß waren und die gleiche Temperatur hatten) unterschiedlich gar. Das eine fast perfekt mit flüssigem Eigelb, das andere hat mit mittel-hartem Eigelb überrascht. Nun gut, solange mein Eigelb perfekt ist, ist es ja prinzipiell gut für den Ehefrieden, dennoch finde ich dürfte das Ergebnis doch bitte irgendwie annähernd gleich sein.
Der Mini ist von der Größe her toll für Singlehaushalte. Von der Anwendung her hat er uns leider nicht überzeugen können, obwohl WMF ja eigentlich sonst immer sehr gut abschneidet. Das Handling und das austretende Wasser finde ich nicht optimal. Hier besteht also Verbesserungs-bedarf.
Positiv
Negativ
Auf der Suche nach dem perfekten Frühstücksei und dem Wochenendehefrieden war dann der Eierkocher E9 von CASO an der Reihe, der ja in direkter Konkurrenz zum WMF 2-Eier-Kocher stand. Wie aufregend. Wer wird der Bessere sein? Der WMF hat uns ja leider nicht wirklich überzeugen können. Schafft es der CASO?
Der Eierkocher von Caso überraschte zunächst mit seinem Äußeren. Wie beim Ehemann ist der erste Eindruck eben der des Äußeren. Das Edelstahldesign wirkt sehr hochwertig und edel und so gefällt es mir auch optisch, wenn der Eierkocher sich in meiner Küche aufhält. Allgemein ist er sehr gut verarbeitet und macht Lust auf das Ausprobieren. Sage und schreibe 8 Eier können hier gleichzeitig zubereitet werden (da wird auch ein Ehemann mehr als satt), aber nicht nur Frühstückseier, dank der 2 kleinen Schalen ist es auch möglich pochiertes Ei, Eierstich oder Omelette zuzubereiten. Also sehr variabel und praktisch. Gefällt mir bis hier sehr gut.
Im Lieferumfang enthalten sind neben der ausführlichen Bedienungsanleitung die Heizplatte mit Wassertank, Deckel, Eiträger, Messbecher mit Eierpiekser und Silikonabdeckung als Schutz und schließlich 2 kleine Schalen. Prima. Mehr brauche ich eigentlich auch nicht um den Samstagmorgen zu einem besonderen Eiererlebnis werden zu lassen. Die Reinigung gestaltet sich äußerst einfach. Die Schale und Deckel müssen vor dem ersten Gebrauch unter fließendem Wasser gereinigt werden, die Heizplatte mit einem angefeuchteten Tuch abgewischt werden. Geht super einfach und sehr schnell. Auch das Reinigen nach dem Gebrauch stellt sich als sehr einfach heraus. Klasse. CASO scheint hier zu wissen, wie man den Ehefrieden bewahrt.
Es gibt einen ON/OFF Knopf, da ist er nun der vermisste Knopf von eben, und außerdem kann man nun den gewünschten Härtegrad mithilfe eines Drehschalters einstellen. Die Werte richten sich nach Eiern der Größe M. Wenn die Eier größer oder kleiner sind, muss die Einstellung angepasst werden. Und dann muss man nur noch den ON/OFF Knopf betätigen. Schließlich blubbert es so vor sich hin, ist aber relativ geräuscharm und man wartet, bis es piepst, denn dann sind die Eier fertig. Das Gerät schaltet sich von alleine aus, jedoch müssen die Eier direkt entnommen werden, da sie ja sonst weiter „kochen“. Das Entnehmen ist mithilfe des Eiträgers sehr einfach.
Nun muss man sich natürlich erst einmal an das Gerät gewöhnen, wie auch bei dem Zusammen-leben mit einem Mann, und individuell seine perfekte Einstellung des Härtegrades finden. Hier muss man aber wirklich nur die Einstellung mit dem Drehrad perfektionieren, denn die Wassermenge ist immer dieselbe.
Es gilt jedoch zu beachten, dass das Gerät sehr heiß wird. Anders als beim Rollie darf man das Gerät nicht berühren und es tritt heißer Dampf aus dem Deckel aus. Für mich jetzt nicht so wichtig, da ich selten während dem Eierkochen den Eierkocher umarme, aber durchaus wichtig in einem Kinderhaushalt. Beim Abheben des Deckels muss man auch vorsichtig sein und nur den Griff anfassen, jedoch bin ich das vom normalen Eierkochen gewöhnt, denn da kann ich den Topf auch nicht einfach so anfassen. Wo gekocht wird ist es heiß, deswegen darf der E9 auch heiß werden, wobei der Korpus nur geringfügig warm wird, es geht eher um den Deckel.
Die zusätzliche Möglichkeit auch Rührei oder pochiertes Ei zuzubereiten finde ich toll, jedoch bevorzuge ich hier ehrlicher Weise die gute alte Pfanne.
Mein allererstes Frühstücksei, das ich mit dem Caso E9 zauberte, war schon wirklich sehr nah an dem PERFEKTEN Frühstücksei. Mit der Zeit stellte sich schnell heraus, dass eine Einstellung zwischen weich und mittelhart für uns die perfekte Einstellung ist. Das Gute an so einem Eierkocher ist ja auch, dass wenn etwas schief geht, per se nicht der Mann schuld ist. Obwohl, wenn er es war, der den Eierkocher bediente, dann kann es doch durchaus auf ihn zurückfallen…
Schnelles und einfaches Eierkochen, bis zu 8 Eier auf einmal, da kann dann auch eine Großfamilie satt davon werden. Der Drehschaltet gefällt mir besonders gut, hier wird das Ei mit einer kleinen Eingewöhnungszeit (was ja vor einer Ehe auch nicht unbedingt schlecht ist) wirklich zu einem perfekten Frühstücksei. Die Reinigung und auch das Zubehör konnten uns überzeugen!
Positiv
Negativ
Der CASO E9 Eierkocher. Wenn es einen Eier-Oskar gäbe, so hätte der CASO E9 diesen wirklich verdient. Er hat uns so überzeugt, dass er direkt in unsere Küche einziehen durfte. Nun gibt es in unserem Haushalt bis zu 8 perfekte Frühstückseier und der Ehefrieden ist bewahrt. Danke Caso!
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