Heinz Werner Ochs war am 6. Mai 2003 im Maritim Hotel am Flughafen Hannover einer der Mitbegründer von ProBusiness. Bis zu seinem letzten Arbeitstag am 30. Juni 2017 war Ochs der prägende Kopf der Marken-Initiative, immer vor Leidenschaft brennend für die Hausgerätebranche und immer auf der Suche nach neuen Ansätzen, um ProBusiness weiter nach vorne zu bringen. Daran, und an die Anfänge von infoboard.de, erinnert er sich im Gespräch mit Chefredakteur Matthias M. Machan zusammen mit Berthold Niehoff, seit 1. Juli 2017 Vorsitzender von ProBusiness.
Hallo Herr Ochs, schön Sie bei bester Gesundheit anzutreffen. Gibt es noch Bezugspunkte zur Branche?
Bezugspunkte zur Branche bestehen natürlich auch weiterhin. Ich habe Interesse an der Entwicklung der Branche. Das, was dort geschieht, verfolge ich über die mir zur Verfügung stehenden Medien.
10 Jahre infoboard.de – Sie waren aber schon ein Jahr zuvor, also 2009, in die Planungen eingeweiht. Was waren Ihre ersten Gedanken, als Ihnen Alexander Druckenmüller und Gabriel Wagner das Konzept von infoboard.de vorgestellt haben.?
Den Ansatz für ein neues, schnelles Medium für die Branchen-Informationen fand ich damals gut. Es war ja absehbar, dass die Etats für Maßnahmen in den Print-Medien schrumpfen, da neue, digitale Medien in den Markt drängten und die Verlage mit ihren Fachzeitschriften dadurch zunehmend in Bedrängnis geraten. Auch unsere ProBusiness-Homepage hatte bereits damals einen ständigen Bedarf an zusätzlichem Budget für die Umsetzung von Updates und die Modernisierung.
Sie waren einer der Fürsprecher von infoboard.de von Beginn an. Aber es gab auch einige Skeptiker …
Kenntnisse über die neuen Medien waren zwar bekannt, doch sich damit näher zu beschäftigen, das stand für die meisten nicht so im Vordergrund. Meist gab es nur im Chef-Büro einen Internet-Zugang. Print lag damals noch weit vorne. Und wegen der Verteilung von Magazin-Exemplaren an die Mitarbeiter und zur Vorlage im Handel wurde Print weiterhin bevorzugt werden.
Alexander Druckenmüller sagte jüngst im Interview: „Auch, wenn sich rückblickend auf ein Jahrzehnt sicherlich manches verklärt: Der Handel hat infoboard.de von der ersten Stunde an aufgenommen und ohne Zögern akzeptiert. Ganz anders indes die Reaktionen bei der Industrie: Kopfschütteln gar eher bemitleidenswertes Belächeln hier, ungläubiges Staunen da! Online galt den meisten einfach als suspekt.“ War das wirklich so suspekt?
Die Teilnahme an der IFA und der internationale Auftritt von ProBusiness führte allmählich zu neuen Sichtweisen. Die neuen Medien machten sich verstärkt auf den Weg. Es war 2009/2010 eigentlich ein logischer Schritt, auch ein schnelles Nachrichten-Medium für Handel und Industrie zu initiieren. Auch dank der IFA hat sich die Welt um uns herum sehr schnell und vor allem digital weiterentwickelt, sodass sich auch der Mittelstand intensiver mit dem Thema auseinandersetzen musste.
Und, dass sich ausgerechnet Alexander Druckenmüller der Aufgabe stellte, ein Online-Medium auf die Beine zu stellen, das hat die Branche doch sehr überrascht. Hier zitiere ich gerne ein Sprichwort von Oscar Wilde: „Persönlichkeiten, nicht Prinzipien bringen die Zeit in Bewegung.“
Heute dürfte sich die Frage nach der Digitalisierung gar nicht mehr stellen. Wer sich vor der Corona-Krise nicht digitalisiert hatte, der läuft jetzt gnadenlos der Zeit hinterher …
… genauso ist es, denn durch die besondere Situation in den vergangenen Monaten sind Handel und Industrie einfach dazu gezwungen, auf dem digitalen Weg virtuell mit den Kunden zu kommunizieren.
Fast genau vor drei Jahren (am 30. Juni 2017) hatten Sie Ihren letzten Arbeitstag bei ProBusiness. Wie schwer fiel damals der Abschied?
Mein Ausstieg war ja langfristig geplant. Und mit Berthold Niehoff kam auch ein ebenso branchenerfahrener Nachfolger, um die Aufgaben von ProBusiness professionell zu übernehmen und beherzt die Weiterentwicklung voranzutreiben.
Es stimmt schon, meine Ära bei ProBusiness ging mit ein bisschen Wehmut zu Ende. Doch viele Kontakte sind ja geblieben.
Sie waren 2003 Mitbegründer von ProBusiness. Was war der Initialfunke zur Gründung und wie wichtig ist dieser Gedanke auch 2020 noch?
Nur geballte Macht schafft Kraft. Die Gründung der Initiative wurde damals dringend notwendig, da die so genannten Global Player Vorstellungen hatten, die für den Mittelstand von großem Nachteil gewesen wären. Mit unserem ersten Auftritt auf der domotechnica/HomeTech 2004 in Köln haben wir unter Beweis gestellt, welche Bedeutung die Initiative in der Gemeinschaft hatte, und welche Aufmerksamkeit wir dadurch in der Elektrobranche erfahren haben.
Sie haben die Branche stets mit Leidenschaft begleitet, aber immer wieder auch berechtigte Kritik geübt: „Sind für die Elektro-Händler die Frühjahrs-veranstaltungen ein Auslaufmodell?“, fragten Sie schon im Jahr 2015. Mit dem Start der Koop-Messe im Frühjahr 2021 in Berlin wird einer Ihrer Wünsche dann doch endlich umgesetzt…
Alles braucht halt seine Zeit. Doch es freut mich, dass wenigstens zwei Kooperationen einen gemeinsamen Weg gehen um den beträchtlichen Aufwand auf allen Seiten zu reduzieren. Hier brauchen wir einfach eine „Win-win“-Situation.
Welche Trends sehen Sie im Markt der Hausgeräte auf uns zukommen? Wird Ihre Generation dabei ausreichend berücksichtigt oder fühlen Sie sich durch viele Produkte, die dem Lifestyle frönen und durch die Kommunikation in den sozialen Medien gepusht werden, gar nicht abgeholt? Jüngst habe ich gelesen, das sich „Influencer“ in der Generation 60+ eher nachteilig auf eine Kaufentscheidung auswirken…
In den Haushalten der Altersgruppe 60+ sind doch zumeist langjährig erprobte Elektrogeräte im Einsatz, die bei Bedarf eben durch neue, dann verbesserte Produkte ersetzt werden. Dieser Generation ist doch der Genuss von Essen und Trinken wichtiger als eine hochgelobte Super-Neuheit.
Die Schlagworte der letzten Jahre zeigen den rasanten Weg der Digitalisierung: E-Commerce, Multichannel, Omnichannel, Click & Collect, Social Media, Erlebnishandel, Point of Emotion … Alles Herausforderungen, denen sich der Handel stellen musste und muss …
Auch wenn der Markt mit noch so schönen Schlagworten geradezu übersät wird, letztendlich zählt doch nur eines: Stimmt das Produkt und hat das Produkt einen hohen Nutzen, dann findet es, wie beispielsweise der Thermomix, seine Kunden.
Wie kaufen und informieren Sie sich, wenn Sie ein neues Hausgerät benötigen? Wie sieht Ihre ganz persönliche Customer Journey aus?
Für mich ist der Fachhandel am Ort, der berät und einen exzellenten Service leistet, immer noch die erste Wahl. Doch auch ich informiere mich vorab natürlich digital – über das Produktangebot, die Ausstattung und was unserem Haushalt den größten Nutzen bringt.
Hand aufs Herz: Warum ist infoboard.de für die Branche aber auch für Sie eine unverzichtbare Pflichtlektüre?
Die Jungs bei infoboard.de sind heiß auf Branchennachrichten, die sofort und unkompliziert dem Nutzer vermittelt werden müssen. Meine Empfehlung: Beim täglichen E-Mail-Check stets ein Auge auf infoboard.de werfen, um die ganz aktuellen News zu erfahren. Das fiel mir jetzt besonders zu Corona auf – immer tagesaktuell, immer gut recherchiert und mit den wichtigsten Infos über alle Verordnungen und Veränderungen. Eine Aufgabe mit hoher Zusatzleistung – und für die Branche mit reichlich Mehrwert.
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