Die Organisation, also die vielen kleinen Dinge, die bereits am Einlass den Unterschied und den Messebesuch zum Erlebnis machen, war perfekt, die Hochsommer-Sonne strahlte mit den Ausstellern, (Fach-)Besuchern und Veranstaltern um die Wette, zudem gab es ein sattes Besucher-Plus. Die IFA zeigte sich zum 100-Jährigen von ihrer allerbesten Seite, erinnerte, ohne allzu viel in den Rückspiegel schauen zu wollen, an die großen „Shows“ in den Vor-Pandemie-Jahren, auch wenn die Innovationsdichte im Bereich der großen und kleinen Hausgeräte – mit Blick auf die Krise beim Wohnungsbau durchaus verständlich; es kursieren Zahlen von über zehn Millionen Hausgeräten „auf Halde“ – eher zurückhaltend war. Unser Fazit: Der IFA Jahrgang 2024 war Show & Party pur!
Das IFA-Lob – auch und vor allem an die Adresse des Messe-Machers Leif Lindner, CEO der IFA Management, und seinem Team – kommt von allen Seiten. „Die weiße Ware am Südeingang macht einfach einen geilen Job“, so ElectronicPartner-Vorstand Karl Trautmann. Und weiter: „Großes Kompliment an Leif Lindner. Ich hätte gerne sein Miles & More-Konto.“ Den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Messegelände zur offiziellen Eröffnung wie beim Messerundgang tags darauf bezeichnete Trautmann als „guten Schachzug“. Noch nie sei das Medien-Interesse bei einer IFA-Eröffnung so groß gewesen.
Mehr als 1.800 Aussteller kamen zur Jubiläumsausgabe der IFA, um die neuesten Innovationen aus den Bereichen Consumer Electronics und Home Appliances zu präsentieren. Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Digital Health gehörten zu den großen Themen. Mehr als 215.000 Besucher aus 138 Ländern – darunter mehr als 133.000 Fachbesucher – versammelten sich unter dem Funkturm an der Avus. Das Gesprächsthema der ersten Messe-Tage: Bundeskanzler Olaf Scholz eröffnete auf der IFA-Gala am Donnerstagabend feierlich die Messe, gefolgt von einem Rundgang am nächsten Morgen.
Unter den mehr als 150 Redebeiträgen ragten in diesem Jahr gleich mehrere Keynotes heraus. Dr. Reinhard Zinkann, geschäftsführender Gesellschafter der Miele Gruppe, erörterte, wie Elektro-Hausgeräte Teil der Kreislaufwirtschaft werden können. Mark Barrocas, CEO von SharkNinja, sprach über den Innovationsmotor seines Unternehmens und die Strahkkraft von Elektrokleingeräten als Problemlöser des Alltags. Dr. Karsten Wildberger, CEO von MediaMarktSaturn, beschäftigte sich derweil mit KI, Connectivity, Gaming sowie Content Creation. Damit nicht genug: Die Sängerin, Schauspielerin und Philanthropin Nicole Scherzinger diskutierte, wie Technologie und soziale Medien Musik, Unterhaltung, Philanthropie und allgemeines Engagement verändern.
Besucherplus von 18%
Mit einem Besucherzuwachs von satten 18% – alleine Samsung registrierte am Eröffnungstag rund 30.000 Besucher im City Cube – gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die IFA vor allem einen Anstieg der Gäste aus den USA, Italien, Frankreich, Polen, Korea und Großbritannien. Jochen Pohle, Chief Retail Officer, EK Retail: „Die Besucherfrequenz an unserem Stand lag deutlich über dem Vorjahr. Wir konnten zahlreiche konstruktive Gespräche mit Händlern und Industrievertretern führen. Ein Höhepunkt war die von uns organisierte Verabschiedung von Berthold Niehoff (Vorsitzender ProBusiness), zu der wir viele namhafte Branchenakteure begrüßen durften.“
Von infoboard.de erhofft und gefordert: Im Rahmen der IFA 100 kehrte auch das Frequenzbringer-Format „Sommergarten“ zurück, in dem Musiklegenden wie Bryan Adams und Faithless sowie einige der besten deutschen Hip-Hop-Künstler auftraten. Auch die Live-Aufzeichnung des beliebten „Fest und Flauschig“-Podcasts sorgte für großen Andrang im Sommergarten.
Frische Farben, prächtige Inszenierung
Die IFA Berlin präsentierte sich den Besuchern zum 100-Jährigen alles andere als verstaubt, vielmehr in einem neuen Look and Feel – ein Rebranding, das kräftige und frische Farben mit dem traditionellen „Funk Otto“-Logo kombinierte und prächtig zum strahlend blauen Spätsommer Himmel passte.
Die Bedeutung der IFA als Plattform für Aussteller und Händler der Tech-Branche wurde mehr als deutlich. Das zeigt sich an den hohen Besucherzahlen, vor allem bei Fachbesuchern – und zunehmend auch (wieder) bei Besuchern aus der Politik. Und auch das ist ein Spitzenwert: Die Medienbeteiligung stieg um 43%, die Zahl der Tech-Blogger und Influencer sogar um 300%. „Es ist schön zu sehen, dass das Interesse der Endverbraucher wieder wächst und die Wahrnehmung sowie die mediale Präsenz der Messe – auch dank der Eröffnung durch den Bundeskanzler – in diesem Jahr besonders stark war“, so Suhel Semerci, Executive Vice President Hisense Gorenje Germany.
Wie jedes Jahr war die IFA ein Schaufenster in die nahe Zukunft der Technologiebranche und Booster für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft. Es gab ein breites Spektrum an KI-Implementierungen der neuesten Generation zu erleben. Nachhaltigkeit war ein weiteres großes Thema an den Ständen auf dem gesamten Messegelände. Digital Health nicht zu vergessen. Die vorgestellten Technologien zeigten den Verbraucher eindrucksvoll, wie die Technologie ihnen helfen kann, gesund zu bleiben.
Michael Geisler: „Ein denkwürdiges IFA-Jubiläum“
Und was sagen die, die die „Party“ bezahlen? „Ein denkwürdiges IFA-Jubiläum, das in die AEG Geschichte eingehen wird“, war Michael Geisler, Geschäftsführer AEG/Electrolux Deutschland & Österreich, noch ganz unter dem Eindruck des Kanzlerbesuchs und mit Blick auf die gelungene Inszenierung einer Weltpremiere (komplett neue Küchenlinie), die in Halle 4 gezeigt wurde, geradezu euphorisch.
Überhaupt hat sich die Halle 4 zu unserer ganz persönlichen Lieblingshalle entwickelt (ohne dabei die Premium-Halle 2 mit Jura, Liebherr und Miele, die BSH-Halle 1 oder die Halle 3, in der vor allem SharkNinja für Aufsehen sorgte, zu schmälern). Neben dem Frequenzbringer AEG sorgten EK Retail und ein gutes Dutzend ProBusiness-Marken – Danke an Berthold Niehoff für die Planung dieses sehens- wie staunenswerten Kleingeräte Boulevards – von Beurer über Nivona bis Rommelsbacher und RussellHobbs/Remington für ein echtes Messe-Feeling.
Die Beobachtungen von Andreas Diebold, Geschäftsführer Robert Bosch Hausgeräte: „Auffallend viele junge Menschen haben die Messe besucht, es waren mehr Medienvertreter vor Ort und in der Stadt Berlin lag eine größere Aufmerksamkeit auf der IFA.“
Das Fazit von Leif Lindner, CEO der IFA Berlin Management: „Was für eine wunderbare Party zum 100. Geburtstag der IFA und was für ein erstaunliches Jahr für die weltweit führende Technologiemesse. Wir sind der gesamten Branche, allen Fachbesuchern, dem Publikum und den Medien sehr dankbar, dass sie nach Berlin gekommen sind und die IFA 100 zu einem unvergesslichen Event gemacht haben.“ Und weiter: „Wir sind sehr zufrieden mit der großen Anzahl an bereits jetzt erfolgten Buchungen unserer Aussteller für die IFA 2025.“
Michael Mehnert, Geschäftsführer Siemens Hausgeräte, ergänzt: „Wir freuen uns über die positive Stimmung und hoffen, dass sich diese Dynamik auf das Herbstgeschäft überträgt.“
Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu als Inhaberin der Marke IFA, konstatiert: „Die IFA 100 hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Dass das veränderte Konzept der IFA aufgeht, sehen wir nicht zuletzt daran, dass vor allem junge Medienschaffende und Content Creator ihre Generation für die IFA begeistern haben. Das Feedback unserer Partner, der Aussteller, des Handels und natürlich aller Besucher ist einhellig. Die IFA 100 war ein großer Erfolg für sie, für ihr Geschäft und für unsere Branche.“ Vor allem: „Das Jubiläumsjahr ist die Basis, um die IFA in die nächsten 100 erfolgreichen Jahre zu führen.“
Schauen wir erst einmal nur ein Jahr voraus: Die IFA 2025 findet am 5. bis 9. September 2025 in Berlin statt. Wir freuen uns jetzt schon darauf!