Die Stiftung Warentest hat die Datenschutzerklärungen von 16 Internetfirmen geprüft. Aussagekräftig aus Verbrauchersicht ist jedoch keines der bis zu 45 Seiten langen Dokumente. Nur rund ein Drittel der Unternehmen klärt die Kunden halbwegs aussagekräftig auf, darunter Maxdome, Napster oder Otto. Der größere Teil versteckt sich hinter unklaren, schwammigen Formulierungen.
Statt die Kunden zu schützen, ähneln einige Datenschutzbestimmungen eher einem Freibrief zum Sammeln und Speichern. Der Musikdienst Spotify lässt sich etwa das Recht erteilen, die Daten des Nutzers auch an Dienstleister in Brasilien, den USA oder Singapur zu übertragen, in denen die Kunden „weniger Rechte in Bezug auf ihre personenbezogenen Daten haben“. Microsoft wiederum lässt den Kunden wissen, dass die bei der Nutzung seiner Dienste anfallenden Daten verknüpft werden. Mithilfe der Daten des Emailkontos Outlook, dem Skype-Internettelefondienst, der Suchmaschine Bing und des Clouddienstes OneDrive kann das Unternehmen so ein umfangreiches Benutzerprofil erstellen. Außerdem erklärt der Konzern, bei Onlinespielen über die Spielekonsole Xbox den Chat und die Gespräche der Spieler stichprobenartig zu überwachen.
Der ausführliche Test Datenschutzbestimmungen von Internetfirmen ist vergangene Woche in der März-Ausgabe der Zeitschrift „test“ erschienen und ist kostenfrei unter www.test.de/datenschutzerklaerung abrufbar.
Zum Thema Datenschutz verdeutlicht Carsten Heusner, Datenschutzexperte bei InfoTip: „Leider wird das Thema Datenschutz und Datensicherheit bei vielen Unternehmen eher stiefmütterlich behandelt, ohne dass den Beteiligten klar ist, welche Konsequenzen dies haben kann. Da wir für unsere Unternehmensgröße mit sehr vielen personenbezogenen und anderen sensiblen Daten arbeiten, haben wir hierfür ein eigenes Konzept entwickelt, das sowohl unseren als auch den strengen Anforderungen des Bundesdatenschutzgesetzes gerecht wird.“
Führt man sich einmal vor Augen, an wie vielen Stellen man täglich eigene Daten „hinterlässt“, wird schnell klar, warum deren Schutz so wichtig ist. Ob bei der Online-Pizzabestellung, dem Shopping im Internet oder bei der Hotelreservierung über das Netz – ohne personenbezogene Daten würde dies alles gar nicht funktionieren. Als IT-Dienstleister im Umfeld von Service und Servicelogistik verarbeitet die InfoTip Service GmbH jedes Jahr unzählige Gigabyte personenbezogener Daten. Es werden Login-Daten geprüft, Lieferadressen hinterlegt, Abholadressen an Logistiker übermittelt, Rechnungen und Gutschriften erstellt, und viele weitere sensible Daten verarbeitet.
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