Der Dyson-Jäger?

Es war einer der Hingucker des IFA Innovations Media Briefings (IMB) Mitte Juli in Berlin: Ausgerechnet mit einem smarten Toaster (Toasty One), der zwei Scheiben Toast mit unterschiedlichem Bräunungsgrad gleichzeitig toasten kann, sorgte der Bodenpflege-Spezialist Tineco für jede Menge „Ahhhs“ und „Ohhhs“. Kerngeschäft der Ecovacs-Schwester ist jedoch das Sortiment an Nass-/Trockenreinigern sowie die Akku-Staubsauger. Nicht wenige im Handel sehen Tineco gar als den Dyson-Jäger.

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Dyson-Jäger? Ein Attribut, das Marco Getz, General Manager Europe bei Tineco, mit Augenzwinkern und ein wenig Stolz zur Kenntnis nimmt. Einerseits ist man ja erst seit einem guten Jahr (Mai 2021) auf dem deutschen Markt präsent, hat also jede Menge Start-up-Qualitäten. Das hat Charme, wie sich bei unserem Besuch in einem Neusser Co-Working-Space, dem vorrübergehenden Europe-Headquarter, zeigt. Andererseits laufen bei der chinesischen Mutter im Jahr rund 20 Millionen Saugroboter, Nass-/Trockensauger, Akku-Staubsauger u.a. vom Band. Wahrlich keine Kleinigkeit.

„Wir entwickeln und setzen Trends“

Und doch könnte Tineco, spezialisiert auf die Entwicklung innovativer wie intelligenter Lösungen, die die alltägliche Nutzung von Hausgeräten spürbar erleichtern soll, mit attraktiven Margen und technologischen Top-Features den heimischen Markt für die Bodenpflege neu aufmischen. „Wir sind niemals ‚me too‘. Wir entwickeln und setzen Trends. Die technische Weiterentwicklung von Geräten ist Teil unserer DNA“, so Getz.

Bestes Beispiel dafür ist der iLoop Smart Staubsensor im Akku-Sauger Modell Pure One S15. Er justiert die Saugleistung je nach Verschmutzung sowohl für Teppich- als auch für Hartböden. Das führt zu einer bis zu vierfach längeren Akkulaufzeit bei gleichbleibender Reinigungsleistung. Oder der neue Nass-/Trockenreiniger Floor One S7 PRO: Auch hier gibt es eine Menge an technischen Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell S5.

So sorgen zwei Motoren für eine vordere und hintere Zugkraft – ein echter Gewinn an Nutzungserfahrung. Denn die Reinigung im Vorwärts- oder Rückwärtsmodus erfolgt praktisch ohne Kraftaufwand. Ein Richtungssensor erkennt die Verwendungsrichtung des Benutzers und bestimmt dann die Antriebsrichtung und –kraft. Ebenso auf der „Haben“-Seite sind 40 Minuten Akku-Laufzeit, eine gründliche Selbstreinigung mit elektrolysiertem Wasser sowie einem Zentrifugal-Trocknungsprozess und ein 3,6 Zoll LCD Bildschirm. Da wird die Bodenpflege zum interaktiven Erlebnis!

Marktführer bei Nass-/Trockensaugern in drei Jahren?

Die Ziele von Tineco für den deutschen Markt klingen ambitioniert, sind eine echte Kampfansage (in Richtung Bissell): „Wir wollen in drei Jahren Marktführer bei den Nass-/Trockensaugern werden“, formuliert es Marco Getz (früher u.a. Dirt Devil, Medisana) im Gespräch mit infoboard.de. Und weiter: „Wir wollen dem User mehr Freiheit, mehr Spaß am Leben und nicht zuletzt ihm selbst mehr Zeit geben. Technisch getriebene Produkte werden das Highlight der nächsten Jahre. Dazu passt der Tineco-Claim: „Live easy. Enjoy Life.“

Da ist es nur folgerichtig, kommende Woche auch IFA-Aussteller (Halle 7.1, A 107) zu sein. Auf 130 Quadratmetern soll das komplette Produktportfolio live und in Anwendung gezeigt werden. Rund ein Drittel des Standes werden die Küchengeräte (mit Live Cooking) einnehmen. Neben dem Toaster „Toasty One“ feiert auf der IFA in Berlin auch ein smarter Wok namens „Chiere One“ Premiere – wenn man so will ein Themomix für die asiatische Küche.

Ein „Smart Heating System“ mit 1.800 Watt verspricht einen schnellen Wärme-Aufbau für eine sofortige, gleichmäßige Erhitzung und intelligente, präzise Wärmesteuerung. Mit einem integrierten Wiegesystem sowie einem „Ölmanagementsystem“ für weniger öliges und weniger rauchiges Kochen soll das Koch-Erlebnis für asiatische Spezialitäten spürbar verbessert werden. Der Clou indes ist ein intelligentes Würzsystem: Mittels einer Gewürzbox zieht sich der Wok die fünf gängigsten Gewürze während des Kochvorgangs je nach Rezept selbstständig.

IFA eine ideale Plattform

Eine App sorgt derweil für Rezeptnachschub, unterstützt bei der Planung der Mahlzeiten wie der Erstellung der Einkaufsliste. Getz: „Bei den Kleingeräten wollen wir für die Konsumenten mit unseren Produkten stets einen Mehrwert generieren.“

Die IFA möchte Getz mit seinem achtköpfigen Team aus Marketing und Vertrieb dafür nutzen, um sich als verlässlicher wie kompetenter Partner für den Handel zu präsentieren: „Die IFA ist die ideale Plattform, um eine Marktdurchdringung zu erreichen.“ Mit an Bord sind bereits MediaSaturn, expert und Euronics. Und auch das spricht für Tineco: Lieferprobleme sind für das vierte Quartal keine zu erwarten. Getz: „Das Deutschland-Geschäft hat bei unseren Eigentümern Priorität. Die Ware ist auf dem Schiff.“