Die Folge: AEG verlor Marktanteile. „Wir wissen, wo und warum wir Marktanteile verloren haben“, sagte Fogh anlässlich einer Pressekonferenz am Donnerstag vergangener Woche in Nürnberg. Erstmals setzte der neue Geschäftsführer der Electrolux Hausgeräte GmbH vor der Presse eine Duftmarke: „Wir wisssen auch, wie wir zurückkommen können. Denn wir sind hartnäckig, was unsere Visionen betrifft.“ Eloquent skizzierte Fogh eine Unternehmenskultur, die von drei Säulen getragen wird: nachhaltig Handeln, beste Erfahrungen (für den Kunden) schaffen sowie stetige Verbesserungen anstreben. „Wir waren ein Unternehmen, das vor allem Maschinen produziert hat“, sagt der gebürtige Däne mit Samsung- und Philips-Vergangenheit selbstkritisch. Fortan rücke aber der Konsument noch stärker in den Fokus. Fogh: „Wir verkaufen Emotionen!“
Das heißt übersetzt: Ob bei Geschirrspülern, Staubsaugerrobotern oder Waschtrocknern – bei der Entwicklung von Produkten der Marke AEG setzt Electrolux den Schwerpunkt auf das beste Konsumentenerlebnis. Für AEG stehen die Bedürfnisse des Verbrauchers im Mittelpunkt, so die klare Botschaft. „Natürlich legen wir bei unseren Produkten Wert auf technische Raffinessen, aber nicht ausschließlich“, sagte Fogh. Und weiter: „Bei der Entwicklung neuer Geräte stehen die Bedürfnisse des Konsumenten im Vordergrund. Daran orientieren wir uns, um ein Gerät zu entwickeln, welches diese bestmöglich erfüllen kann.“
Wie Fogh (charmant und in perfektem Deutsch) erklärte, wolle der Konsument langlebige Produkte kaufen, die einfach zu bedienen seien und dabei einen hohen Nutzen aufweisen. „Für den Handel und uns bedeutet dies, dass wir gemeinsame eine große Chance haben, höherwertige Produkte zu verkaufen, die beiden Seiten eine gute Marge garantieren.“
Unterfüttert und mit Leben gefüllt wird dieser Kurs vom Marketing. „Immer einen Schritt voraus bedeutet für uns, wir ruhen uns nicht aus, versuchen die Konsumentenbedürfnisse vorauszuahnen“, sagte Marketingleiterin Britta Amara. Auch für sie steht der Konsument im Mittelpunkt. „Wir wollen neue inspirierende Erfahrungen schaffen, uns mit einem Füllhorn an Aktivitäten als Marke zum Anfassen präsentieren.“
Beste Beispiele wurden in Nürnberg zuhauf präsentiert, etwa die neuen Waschmaschinen und Wäschetrockner, die per MyAEG App aus der Ferne gesteuert und deren Waschzyklen ganz individuell eingestellt werden können. Wie viel Wärme verträgt der Wollpulli, welches Waschprogramm benötigt Funktionskleidung und darf eine Seidenbluse in die Waschtrommel?
Der Weg zu perfekt gepflegter Wäsche ist voller Fragen. Die MyAEG App soll den Nutzer nicht nur mit Pflegetipps unterstützen, sondern durch die ausgeklügelte Konnektivität zum Endgerät auch Arbeitsschritte und Zeit sparen. „Unsere Geräte sind das Beste, was Sie Ihren Kleidungsstücken antun können. Und die App gibt dem Verbraucher eine Hilfe, um sich im Programm-Dschungel zurecht zu finden“, erklärte Michael Wolf, Produktmanager Wäschepflege, das Thema Konnektivität in der Waschküche.
Per App kontrollieren lässt sich übrigens auch der neue, bereits auf den IFA Innovations Media Briefings in Berlin vorgestellte smarte AEG-Saugroboter RX9, der auf Knopfdruck selbst schwer zugängliche Stellen selbstständig reinigt. Andreas Gelsheimer, Leiter Produktmanagement Floorcare, präsentierte die Ergebnisse einer Online-Befragung unter 1.000 Teilnehmern aus vergangenen Monat: Danach können sich 54% der befragten die Anschaffung eines Saugroboters vorstellen, aber erst 5% sind im Besitz desselbigen. Noch weiter geht die Schere beim zweiten Floorcare-Trendsetter, dem Akkusauger, auseinander: 71% können sich die Anschaffung vorstellen, aber erst 7% sind Besitzer eines Akku-Handstaubsaugers. Es bleibt also noch jede Menge Luft nach oben.
Nur in der Küche fehlt bislang das echt smarte AEG-Erlebnis. Die ersten vernetzten Küchengeräte sollen zur IFA 2018 kommen. Macht aber nichts, denn ein „best in class“-Konsumentenerlebnis bietet auch die neue Induktionsbaureihe mit interaktiver Benutzerführung im so genannten „Windmühlen“-Design, die sich dank extraflacher Bauform problemlos in jede Arbeitsplatte einfügen lässt.
Es ist weniger die spektakuläre Innovation, denn die Summe der Einzelteile, die die neuen AEG-Geräte zu einem stimmigen Ganzen machen. Für Norbert Behringer, Produktmanager Küche, bedeutet das Motto „Taking Taste Further“ eine Neudefinition des Geschmacks, eben „nicht nur Geräte verkaufen, sondern den Kunden bei der Reise zum geschmackvollen Mahl begleiten.“ Um ein cleveres Beispiel aus dem Bereich Zubehör zu liefern: Hier hält AEG neuerdings eine drehbare Ablage für den Kühlschrank bereit, die einen einfachen Zugriff auf die im hinteren Teil gelagerten Lebensmittel ermöglicht. Das ist im Küchenalltag für uns noch praktischer als die letztjährige Neuheit „Custom Flex“. Jetzt fährt der Joghurtbecher Karussell!“
Neben den Endkonsumenten profitiert auch der Handel von einer neuen „Best in class“-Strategie. Hier will sich AEG mit maßgeschneiderten Shop-in-Shop Systemen für dauerhafte Warenpräsentation im Handel profilieren. Zudem lässt die „Aktiv Küche“ auch die Einbau-Highlights in einem echten Küchenumfeld direkt und vor allem emotional aufgeladen erleben. Es ist die Summe der eher unspektakulären Bausteine, die einen Rahmen, ein stimmiges Ganzes ergeben.
Dazu gehört, nebenbei bemerkt, eine durchdachte Lösung für den Küchenhandel, die die Nürnberger auf der diesjährigen Küchenmeile vorstellen, und die der Marke AEG ein Gesicht im Markt und eine hohe Wiedererkennung für den Kunden bringen soll: Die „AEG Mastery Küche“ wird die Hero-Produkte der Mastery Range in einer aufmerksamkeitsstarken Küchenkonfiguration in Szene setzen. 2018 ist offizieller Startschuss für die Kampagne im Handel.
Darüber hinaus erwartet den Elektro- wie den Küchenhandel in den nächsten Wochen eine Kampagne mit umfangreichem POS-Material anlässlich des Jubiläums 130 Jahre AEG. Unter dem Motto: „Wir verschenken Sorglosigkeit“ bietet AEG dabei in beiden Vertriebskanälen Aktionsgeräte, auf die eine13 Monate Extragarantie gewährt werden.
Generell möchten die Nürnberger ihre Partner im Handel künftig noch gezielter fördern: „Dazu gehört, dass wir unsere Partner in der Sortimentsgestaltung beraten und ihnen in Form von Trainingsprogrammen auch die passenden Verkaufsargumente mit an die Hand geben“, sagte Fogh. Ein handlicher „Leitfaden für ein Verkaufsgespräch“ fasst die Top-Argumente für den POS kompakt (2 Minuten) oder ausführlich (5 bzw. 10 Minuten) zusammen. Damaris Landmesser, Head of Trade Marketing: „Wir wollen den Handel in die Lage versetzen, eine optimale Consumer Experience zu schaffen.“ Dazu gehöre auch eine nachhaltige Visibilität am POS. Landmesser: „Weg von Poster, Pappe und Papier, eine dauerhafte Sonderplatzierung ist besser.“
Foghs abschließendes Resümee: „Mit diesem Bündel an Maßnahmen können wir gemeinsam jeden Verbraucherwunsch bestmöglich erfüllen und unserem Status als Top-Marke gerecht werden, der Kunden zu hundert Prozent vertrauen.“
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