Wie ich schon in einem anderen Blogbeitrag dargestellt habe, macht der Umgang mit Energie – auch Feng Shui genannt – auch vor der deutschen Küchenlandschaft nicht halt. Eine klare Formensprache ist notwendig und für das Küchendesign gefragt.
Fragen wir die Designer unserer Küchengerätehersteller, haben sie für das ideal gestaltete Umfeld sogar einen Namen: „Purismus“. Hausgeräte sollen möglichst klar und schnörkellos im Design sein und unaufdringlich-elegant in die Einbauküche integriert werden können. Dennoch sollen sie Individualität zeigen.
Robert Sachon, Chefdesigner bei Bosch erläutert, warum der Purismus weiter anhält: „Dahinter steckt die Sehnsucht nach wahrhaftigen, einfachen Produkten, welche in einer immer lauteren Welt Halt geben. Küchen werden daher immer flächiger, integrativer und zeichnen sich durch eine immer klarere Linienführung aus.“
Aber wenn alle puristisch sind, was macht eine Hausgerätemarke dann attraktiv?
Sachon: „Sie braucht vor allem ein eigenes Gesicht, das aus einer individuellen und durchgängigen Design-Handschrift heraus entsteht. Es geht mir um einen ganzheitlichen Gestaltungsansatz – die Wiedererkennbarkeit aller Bosch-Produkte ist für uns daher ein zentraler Gedanke, der sich auf alle unsere Produkte erstreckt. Wir bei Bosch einen 53 unterschiedliche Produktkategorien in einer Formensprache. Bestimmte formale Stilelemente, Griffe, Anzeigen, aber auch die Grundprinzipien ihrer Anordnung, verbinden sämtliche Gerätefamilien. Durch eine globale Designphilosophie erzielen wir eine stringente Wahrnehmung unserer Marke und unseres Produktdesigns. Aber die äußere Gestaltung muss natürlich mehr als nur wiedererkennbar sein. Sie muss verführen.“
Verführt wird vor allem durch die Form, das Material und natürlich die Farbe. So gibt Bosch im Rahmen seiner ColorGlass-Kollektion ein Design-Statement für die aktuelle Küche ab. Als Favoriten aus einem IFA-Publikumsvoting im vergangenen Sommer rückt der Hersteller drei SmartCool Color-Geräte in den Trendfarben Lemon Green, Espresso Brown und Stone Grey in den Focus der Interessierten.
Neff dagegen verführt neben einer eleganten, reduzierten Formensprache mit Licht. Das neue Lichtkonzepts verleiht vielen Geräten buchstäblich eine neue Ausstrahlung, sei es als atmosphärisches Rückseitenlicht bei den Design-Dunstabzugshauben, als strahlendes EmotionLight in Geschirrspülern oder als blendfreies LED-Licht in Kühlgeräten.
Ganz anderen aktuellen Herausforderungen sieht sich Siemens-Chefdesigner Gerhard Nüssler speziell im Einbausegment gegenüber. Nämlich denen, die User Interfaces und Connectivity, also die Hausgeräte-Vernetzung an ihn stellen. Nüssler: “Insgesamt tritt die Art und Weise der Bedienung mehr und mehr in den Fokus. Damit entstehen auch neue, komplexere Funktionen. Diese sind teils mit den Displays, die sinnvoll in ein Hausgerät eingebaut werden können, nur noch schwer bedienbar. Hier kommt uns die Vernetzung mit mobilen Endgeräten zu Hilfe. Sie sind ergonomisch komfortabler zu bedienen und bieten teils auch ein größere Fläche, zum Beispiel um Rezepte abzubilden. Vor allem helfen sie uns, Update-fähige Mehrwerte zu schaffen. Durch die leichte Aktualisierbarkeit einer App können wir über das Geräteleben hinweg immer wieder neue Angebote machen.”
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