Auch wenn man es angesichts der aktuellen Pandemie-Lage kaum für möglich hält: Die nächste Ambiente vom 11. bis 15. Februar 2022 in Frankfurt soll stattfinden. Das bestätigte Ende vergangener Woche eine Sprecherin der Messe Frankfurt auf Nachfrage von infoboard.de.
Der Bereich „Dining“ ist nicht nur die große Bühne für alles, was das Kochen, das Essen und den Haushalt leichter und schöner macht, sondern auch die Heimat der Elektrokleingeräte. Welche Highlights die weltweit größte Konsumgütermesse im kommenden Februar bietet, welche Elektrokleingeräte-Hersteller mit dabei sind und was Besucher sonst noch wissen müssen, verrät Thomas Kastl, Leiter Ambiente Dining, im Interview.
Die Ambiente zeigt die wichtigsten Themen der gesamten Konsumgüterpalette in den Bereichen Dining, Living und Giving. Endlich können Industrie und Handel wieder Messe erleben. Was bedeutet das für Sie und wie wird der Dining-Bereich aufgestellt sein?
Wir können es kaum erwarten, auf der Ambiente endlich wieder die globale Konsumgüterbranche zusammenzubringen. Mehr als 2.400 Aussteller aus 74 Ländern haben bereits ihre Teilnahme hier in Frankfurt verbindlich bestätigt und freuen sich auf das rege Treiben auf dem Messegelände. Mit 272.000 Bruttoquadratmetern wird das Gelände eine Auslastung von 87% im Vergleich zur letzten Veranstaltung im Jahr 2020 aufweisen.
Um Sicherheitsabstände und Hygieneregeln einzuhalten, wird die Hallenplanung aber etwas großzügiger und die Gänge teilweise breiter sein als früher, um
sich dort freier bewegen zu können. Der Dining-Bereich erstreckt sich auf der Ambiente 2022 über insgesamt 14 Hallenebenen. Besucher finden dort ein breites Spektrum an Lifestyle-Produkten für Tisch, Küche, Genuss, Haushalt und Hospitality. Alle Dining-Hallen werden in ihrer Grundstruktur wie gewohnt belegt sein.
Im Mittelpunkt steht im kommenden Februar vor allem eins: die persönliche Begegnung. Denn diese hat in den vergangenen Monaten sehr gefehlt. Gleiches gilt für das haptische Erleben der Produkte. In unserer Branche ist es aus meiner Sicht essentiell, Texturen, Farben und Co. mit den eigenen Sinnen wahrzunehmen. Damit Sie auf dem Frankfurter Messegelände auch in Pandemie-Zeiten sicher mit Ihren Geschäftspartnern zusammenkommen können, haben wir ein umfassendes Schutz- und Hygienekonzept ausgearbeitet.
Die Messeteilnehmer müssen nach aktuellem Stand am Eingang einen aktuellen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen. Darüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen wie Online-Ticketing, 100% Frischluftzufuhr, großzügige Gestaltung von Hallen und Eingängen zur Einhaltung von Sicherheitsabständen sowie intensive Reinigungsmaßnahmen.
Auch das Standcatering und das beliebte Showcooking werden mit entsprechenden Hygieneregelungen möglich sein. Alle aktuellen Maßnahmen haben wir übersichtlich auf der Ambiente-Website zusammengefasst. Je nach Pandemielage können sich hier in Zukunft jedoch noch Änderungen ergeben.
Herr Kastl, was stimmt Sie aktuell optimistisch, dass die Ambiente 2022 wie geplant Mitte Februar über die Bühne gehen wird? Ein Sicherheits- und Hygienekonzept ist das eine, aber die Stärke der Ambiente ist ja auch ihre Internationalität, die weltweite Ausstrahlung. Wird die Ambiente 2022 angesichts der 4. Corona-Welle eher eine nationale Veranstaltung?
Nein, die Ambiente wird auch 2022 eine internationale Veranstaltung sein. Das belegen zum einen die bereits Ausstellerzahlen. Zum anderen stimmen uns die internationalen Impfquoten und die Einschätzungen aus den wichtigsten Aussteller- und Besucherländern sehr zuversichtlich.
Selbst unter 2G+ wäre eine starke internationale Beteiligung realistisch und realisierbar, denn die EU-konforme Impfquote derjenigen Aussteller und Besucher, die nach Frankfurt kommen wollen, ist laut Stichprobe unseres Netzwerks aus Tochtergesellschaften und Sales Partnern überdurchschnittlich hoch.
Klar, an die Internationalitätsgrade der vergangenen Jahre werden wir 2022 pandemiebedingt noch nicht wieder nahtlos anknüpfen können, aber von einer nationalen Veranstaltung werden wir im Februar weit entfernt sein.
Der Pandemie geschuldet werden die Messehallen ja teilweise neu aufgeplant, beispielsweise mit breiteren Gängen. Was bedeutet das für die Halle 3.1, in der ja die Anbieter der Elektrokleingeräte mehrheitlich „zu Hause“ sind?
Um Sicherheitsabstände und Hygieneregeln einzuhalten, werden die Gänge in den Hallen teilweise breiter sein als früher, um sich dort freier bewegen zu können – das ist korrekt. Dadurch werden sich zur Ambiente 2022 aber keine gänzlich neuen Hallenkonzepte und keine großen grundsätzlichen Veränderungen ergeben.
Alle Dining-Hallen – und damit auch die Halle 3.1 – werden in ihrer Grundstruktur wie gewohnt belegt sein. Anbieter von Elektrokleingeräten werden auf der Ambiente 2022 wieder vorrangig in der Halle 3.1, aber auch in den Hallen 3.0, 4.0 und 1.2 zu finden sein.
Summa summarum haben 2020 über 80 Elektrokleingeräte-Aussteller ihre Neuheiten in Frankfurt gezeigt. Mit wie vielen Ausstellern aus dem Umfeld der Elektrokleingeräte rechnen Sie im kommenden Februar?
Aktuell rechnen wir mit etwa 45 Ausstellern, die Elektrokleingeräte im Sortiment führen. Dazu zählen Aussteller wie Braukmann mit Caso, Clatronic, Fakir, Gastroback, Graef, Unold und Van Berkel.
Teil der Ambiente-DNA ist es ja, dass Hersteller nicht nebeneinander oder in einer eigens für Elektrogeräte geschaffenen Halle ausstellen. Vielmehr werden sie jeweils thematisch eingebunden und stehen gemeinsam mit Geschirr, Schneidwaren, Besteck und Grills in einem internationalen Lifestyle-Umfeld. Welche Vorteile ergeben sich daraus für die teilnehmenden Unternehmen wie für die Fachbesucher?
Für Aussteller ergeben sich durch diese thematische Einbindung in erster Linie vielseitige Möglichkeiten der geschäftlichen Begegnung. Ein zentraler Vorteil für Einkäufer ist, dass sie aufgrund dieser Sortierung neben ihren Kernsortimenten auch Produkte und Trendimpulse aus potentiellen Zusatzsortimenten aufnehmen können.
Als Beispiel sind hier etwa GPK-Geschäfte zu nennen, die zunehmend auch Elektrokleingeräte führen, umgekehrt aber auch der Elektrofachhandel, der nicht mehr nur Elektrisches, sondern teilweise auch klassische Haushaltswaren anbietet.
Wie sieht das Rahmenprogramm der Ambiente 2022 aus?
Das Rahmenprogramm bietet Besuchern auch zur kommenden Veranstaltung wieder zahlreiche Highlights, die man nicht verpassen sollte. So ermöglichen etwa die beiden Vortragsareale Ambiente Academy (Halle 9.0) und HoReCa Academy (Halle 6.0) Einblicke in aktuelle Marktentwicklungen und laden zum ausgiebigen Austausch ein.
Clevere Küchen- und Haushaltshelfer, die uns das Leben einfacher machen, sind in der Sonderpräsentation Solutions im Foyer der Halle 4.0 zu sehen. Ebenso lohnt sich ein Besuch bei den Talents: Junge Designer auf dem Weg in den Markt zeigen auf den Talents-Arealen Arts & Craft (Halle 4.0) und Interior Design (Halle 8.0) ihre Produkte.
Darüber hinaus ist die Ambiente 2022 wieder Schauplatz zahlreicher Preisverleihungen. Dazu zählen u.a. der German Design Award, der Kücheninnovationspreis und der Plagiarius-Negativpreis für Produktpiraterie.
Die Ambiente ist Trendsetter und Impulsgeber der Konsumgüterbranche. Als Marktplatz für Neuheiten präsentiert sie die Trends, auf die der Endverbraucher im Handel wartet. Worauf können sich die Besucher freuen?
Als internationale Leitmesse der Konsumgüterindustrie ist die Ambiente die ideale Plattform, um Neuheiten und Produkte international zu vermarkten, Innovationen zu sehen und Impulse zu bekommen. Ein solches Angebot findet man auf keiner anderen Konsumgütermesse.
Neben den ästhetisch schönen und trendigen Produkten ist Nachhaltigkeit mit all ihren Facetten heute ein weltweites gesellschaftliches und wirtschaftliches Kernthema mit enormer Bedeutung. Immer mehr Menschen werden achtsamer und kritischer beim Einkauf, sind gut informiert und fragen nach Herkunft, Herstellungsbedingungen sowie Materialien der angebotenen Produkte.
Der digitale Austausch gehörte in den letzten Monaten zu unserem Alltag. Ist für die Ambiente 2022 eine ergänzende Online-Plattform geplant?
Ja, die Ambiente wird ab 2022 um zusätzliche digitale Angebote und Networking-Formate in Form der „digital addition“ ergänzt. Besucher können sowohl live dabei sein als auch online netzwerken und die Messe-Highlights in Content-Streamings verfolgen.
Internationalen Besuchern, die aufgrund der Reiserestriktionen nicht nach Frankfurt kommen können, ermöglicht die „Ambiente digital addition“ so eine effiziente Vernetzung zu den Ausstellern vor Ort in Frankfurt. Damit gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft und verlängern die Messedauer. Der digitale Austausch ist bereits eine Woche vor sowie zwei Wochen nach der Präsenzveranstaltung möglich.
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