Chapeau Saeco! Zuletzt eher ein Mauerblümchen im Philips-Portfolio, meldet sich die italienische Kaffee-Kultmarke eindrucksvoll zurück. Mit der Premiere des neuen Saeco Vollautomaten „Xelsis Suprema“ gelang auch der neu aufgestellten Hausgeräte-Sparte von Philips ein fulminanter Auftakt.
Guido Raaphorst ist seit Januar 2021 der Market Leader Philips Domestic Appliances DACH. Bevor der gebürtige Niederländer zu Philips DA kam, hatte er verschiedene Positionen im Bereich Sales, Management und Geschäftsführung in diversen FMCG-Unternehmen, u.a. bei Unilever und zuletzt bei Red Bull, inne.
Mit infoboard.de-Chefredakteur Matthias M. Machan sprach er u.a. über die Strategie der Markenführung bei Philips im Allgemeinen, Saeco im Besonderen, die Rolle des Investors Hillhouse Capital und die künftige Bedeutung des Fachhandels.
Wie stellt sich nach der Abspaltung vom Mutterkonzern, der sich fortan um die Medizintechnik kümmert, Philips Domestic Appliances in Deutschland konkret auf?
Philips Domestic Appliances hat ein klares, überzeugendes Ziel: Menschen dabei zu unterstützen, ihre eigenen vier Wände in ein Zuhause zu verwandeln. Wir nennen das „turning houses into homes“. Zu den erfolgreichsten Produkten gehören der Airfryer, der Kaffeevollautomat mit LatteGo Milchsystem, die Dampfbügelstation Perfect Care Elite, die Philips Luftreiniger Serien oder die kabellosen Staubsauger SpeedPro Max.
Eine der ersten wichtigen Entscheidungen nach der Abspaltung von Royal Philips war es, in die Premium-Marke Saeco zu investieren. Im Oktober fand das große Launch Event für die Saeco Xelsis Suprema statt, was der Startschuss vieler Initiativen ist, um unsere Position im High-End Markt auszubauen.
Durch die Fokussierung auf die Hausgerätesparte möchten wir diese und viele weitere Innovationen noch gezielter vorantreiben und so die Bedürfnisse unserer Kunden optimal bedienen.
Wie, von wo und von wem wird die Marke nun geführt? Welche Rolle spielt der Investor Hillhouse Capital?
Philips Domestic Appliances ist in mehr als 100 Ländern mit einer globalen Innovations-, Produktions- und Handelspräsenz aktiv. Hauptsitz ist weiterhin in Amsterdam. Henk de Jong ist CEO des neuen Konzerns. Er hat jahrzehntelange Erfahrung in unterschiedlichen Managementpositionen bei Philips.
Wir haben intensiv nach einem Partner gesucht, der unsere Werte und die Mission des Unternehmens vertritt und weiter vorantreibt. Und natürlich nach einem Partner, der uns dabei hilft, unsere Marktführerschaft und die starke Marke Philips weiter auszubauen. Hillhouse Capital ist eine globale Investmentgesellschaft mit Sitz in Hongkong, die Unternehmen durch digitale, innovative Strategien und Mittel unterstützt, langfristiges und vor allem nachhaltiges Wachstum zu erzielen.
Hillhouse agiert im Hintergrund, gibt seine Expertise aus zahlreichen innovativen Geschäftsmodellen an uns weiter. Das operative Geschäft liegt aber in Amsterdam und allen lokalen Ländergesellschaften.
Welche Absatzkanäle hat Philips DA künftig im Blick? Spielt der Direktvertrieb künftig eine dominierende Rolle, also Direct2Consumer?
Wir möchten unsere Kunden überall dort erreichen, wo sie sind. Daher ist für uns ein breiter Mix an Absatzkanälen wichtig – Online, Offline und auch direkt über Philips. Abhängig vom Produkt variiert die Relevanz. Wichtig ist letztendlich ein hochwertiger, ganzheitlicher Auftritt für die sichere Kaufentscheidung.
Welche Rolle wird der beratende Fachhandel als auch die Großfläche für Philips DA künftig spielen?
Der Fachhandel ist und bleibt ein wichtiger Kanal für uns. Trotzdem sehen wir den Trend, dass Konsumenten vermehrt online kaufen. Nichtsdestotrotz wollen die Kunden insbesondere bei höherpreisigen Produkten die Ware sehen und ausprobieren. Daher setzen wir auf einen Omni-Channel Ansatz, bei dem besonders der Fachhandel und Großflächen-Anbieter wichtige Partner bleiben. Wenn wir die Stärken aller Kanäle (das Haptische in den Stores mit der Convenience online) zusammenführen ist es eine win/win-Situation für alle Partner.
Welche Marke bespielt mit Kaffeevollautomaten künftig den Markt, Philips und/oder Saeco? Wie ist die Markenpositionierung bei Beiden künftig gedacht?
Wir fahren schon seit mehreren Jahren erfolgreich die Zwei-Marken-Strategie bei Kaffeevollautomaten. Philips ist die Kaffeemarke im mittleren Preissegment: Hochwertig, innovativ, funktional und immer stark an den Konsumenten-Bedürfnissen ausgerichtet. Mit der Philips LatteGo haben wir hier ein innovatives, sehr funktional ausgerichtetes Produkt entwickelt. Durch das einzigartige und sehr simple Milchsystem (2 Teile, ein Schlauch) und den patentierten Reinigungsmechanismus konnten wir hier einen echten Bestseller auf den Markt bringen. Weitere Neuheiten sind in der Pipeline.
Saeco ist unsere Premiummarke für Kaffeevollautomaten im HighEnd-Bereich. Hier trifft italienische Tradition auf innovative Technologie. Unser neuestes Flagschiff ist die Saeco „Xelsis Surprema“. Wir produzieren die Surprema in unserer traditionellen Manufaktur in Gaggio Montano in Italien.
Diese neueste Kreation vereint Personalisierungsmöglichkeiten wie die BeanMaestro Technologie mit am Konsumenten ausgerichteter, intuitiver Bedienbarkeit. Die Saeco Xelsis Surprema verkörpert also italienische Handwerkskunst und fortschrittlichste Technologie für die perfekte Art der individuellen Kaffeezubereitung, natürlich inklusive W-Lan Konnektivität.
Welche Neuheiten sind für das 1. Halbjahr 2022 geplant?
Die Konsumenten können sich bis zum Sommer 2022 beinahe in jedem unserer Produktbereiche über eine echte Neuheit freuen. Insbesondere im Bereich Bodenpflege, Bügeln und eben auch Kaffee werden wir spannende Innovationen vorstellen.