Die klassischen Einflüsse der Landhausküche bleiben erkennbar, jedoch in reduzierter Form: Dezent profilierte Türen und kontrastierende Griffe in dunklem Metall geben den Ton an. Neu ist die Kombination mit Glas- oder Lackfronten – ein dezenter Stilbruch, der für Frische sorgt. Das Farbspektrum variiert, denn erlaubt ist, was gefällt. Im Trend liegen Grau und Grün – von Steingrau bis Anthrazit, von Salbeigrün bis Olive. Aber auch Schwarz darf die neue Landhausküche sein.
Neue Trends und Innovationen konnte man auf der LivingKitchen in allen Zubehörbereichen entdecken. Ein Quantensprung ist hier vor allem im Bereich Abzugssysteme zu beobachten. Dunstabzüge sehen nicht nur schöner aus und werden zunehmend Bestandteil der Architektur – sie werden auch sinnvoll in bestehende Küchenelemente integriert. Damit sind auch die technischen Voraussetzungen für eine Öffnung der Küche zum Wohnbereich gegeben.
Die Küchenmöbel- und Gerätehersteller machen sich auch weiterhin Gedanken über ergonomisch günstige Arbeitsumgebungen. Höhere Arbeitselemente, leicht zu öffnende Türen und Armaturen, die ohne Berührung bedient werden können, Auszüge für Oberschränke und mehr Platz zum Kochen sind die vorgestellten Lösungsansätze. Bei einer optimalen Zonierung der Arbeitsflächen macht das Kochen mit Partner oder Freunden mehr Spaß. Geräte werden gerne in Augenhöhe angebracht. Alfredo Häberli hat in der von der Koelnmesse vorgestellten Future Kitchen sogar einen transparenten, vertikalen Kühlschrank vorgeschlagen, um einen möglichst guten Überblick über den Inhalt zu gewährleisten. Nicht ständig benötigte Geräte, wie zum Beispiel der Ofen, verschwinden in der Vision des Schweizer Ausnahmedesigners einfach per Seilzug unter der Decke.
Wenn die Küche zunehmend in den Wohnbereich integriert wird, ist Ordnung und Sauberkeit eine wichtige Forderung. Eine aufgeräumte Küche in minimalistischem Style unterstützt den Wunsch vieler Nutzer nach einer zu jedem Zeitpunkt präsentablen Küche. Küchenmöbel wie Kücheninseln und kommodenähnliche Schränke können hierbei gleichzeitig als Raumtrenner und Stauraumwunder fungieren. Dezente matte Küchenfronten ohne Griffe und äußerst filigrane Arbeitsplatten unterstützen das wohnliche Ambiente. Wo sich auf Knopfdruck auch noch Mixer, Toaster und Steckdosenleisten versenken lassen, bleibt nichts übrig als eine glatte und ruhige Oberfläche.
Was die Türklinke in der Architektur beim Haus ist, ist die Arbeitsplatte in der Küche. Nicht nur der optische Gesamteindruck ist dabei für die ganzheitliche Küchengestaltung wichtig, sondern auch die Funktionalität. Hitze, Bakterien und viel Schmutz muss die Küchenarbeitsplatte aushalten. Am Ende des Tages muss die Küche – sprich die Arbeitsplatte – auch wieder hygienisch sauber sein. Bei den Arbeitsoberflächen und Dekoren liegt aktuell neben Natur-Imitaten etwa mit höchst authentisch wirkenden Holzmotiven der Beton-Look im Trend. Zusätzlich statten viele Anbieter die Oberfläche mit bakterien-hemmenden Materialien aus.
Aber auch Küchenarbeitsplatten aus Vollholz – natürlich aus nachwachsenden Baumbeständen – und Naturstein sind gefragt. Kunststein lässt sich homogener gestalten und dünner verarbeiten, weshalb Arbeitsplatten aus diesem Material besonders elegant und hochwertig aussehen. Arbeitsplatten jenseits der Norm – besonders dicke aus natürlichen Materialen genauso wie besonders dünne – gelten als Hochwert-Signal; doch insgesamt geht der Trend in Richtung dünne Küchenarbeitsplatte.
Armaturen für die Küche sind mit ganz anderen Funktionen ausgestattet als die fürs Badezimmer. An der Küchenspüle geht es vor allem um Funktion: Wasser auf Knopfdruck oder per Armbewegung – waschen, abspülen oder den Kochtopf mit Wasser befüllen muss ganz einfach und automatisch mit einer Hand zu bewerkstelligen sein. Im Trend liegen Armaturen in Edelstahloptik – passend zum angesagten minimalistischen und cleanen Einrichtungsstil.
Die Materialvielfalt bei Küchenspülen ist groß: Von Edelstahl, Granit, Mineralguss bis hin zu Keramik reicht die Materialauswahl. Lebensmittelecht, hygienisch, robust und reinigungsfreundlich müssen die Küchenspülen sein. Sie sind das i-Tüpfelchen in jeder neuen Küche. Auch die Liebhaber von minimalistischem Design kamen in den Kölner Messehallen auf ihre Kosten: Küchenspülen aus Edelstahl können flächenbündig in die Arbeitsplatte eingelassen werden und bilden mit dem Küchenmöbel ein einheitliches Erscheinungsbild. Auch bei der Spüle ist der Trend zur Individualisierung angesagt: Mit individuell angefertigten Arbeitsplatten aus Edelstahl können Spüle und Arbeitsplatte heute auf die bestehenden Raumverhältnisse angepasst werden.
Die Hersteller von Küchengeräten und Küchenzubehör zeigten auf der LivingKitchen 2019 in Köln die Möglichkeiten und Vorteile innovativer Technologie auf. Vom smarten, autonomen Geschirrspüler, der durch eine PowerDisk gesteuert und per App programmierbar wird, über integrierbare Touch-Bildschirme im Standard-Küchenmöbelmaß und neue Konzepte der Luftreinigung bis hin zu Pflanzmöbeln, die ein perfektes Wachstum von Kräutern und Salat versprechen. Auch eine digitale Unterstützung durch Programme fürs Kochen nach Rezept mithilfe neuartiger Informationssysteme bei der Zubereitung scheint vielen Kochliebhabern eine willkommene Erleichterung zu sein.
Getrieben werden diese Trends u.a. durch ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein. Die Küche nimmt nicht nur als Kommunikationszentrale im Umgang mit Familie und Freunden eine zentrale Rolle in der Wohnung ein, sondern ist die Ausgangsbasis für ein gesundes Leben. Die Aufenthaltsqualität wird durch die Verschmelzung zum Wohnbereich deutlich erhöht. Das Fazit der LivingKitchen 2019: Die Küche ist zweifelsohne ein Gewinner in Wohnung und Haus.
Quelle: Der Trendguide wurde von der Koelnmesse, Ausrichter der Messe LivingKitchen, zusammengestellt.
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