Gut ist, wenn man jemanden kennt, der jemanden kennt. Bei Dirk Wittmer ist es Frank Rehme, der als einer der wichtigsten Vordenker im Bereich Innovation und Zukunftsgestaltung im Handel gilt und als Unternehmer, Strategieberater und Speaker gefühlt überall da seine Hände mit im Spiel hat, wo es um praxisgerechte Antworten auf Fragen der digitalen Handelszukunft geht.
Rehme machte Wittmer mit der Diplom Betriebswirtin Gaby Flatinger bekannt, die zusammen mit ihren zwei Schwestern in Baden-Württemberg unter dem Dach der Vogt Modemarketing GmbH fünf Modegeschäfte mit einem Sortiment im „modernen Mainstream“ unter dem Label „Schwesterherzen“ betreibt.
Nun ist Euronics ja bekannt für die Erweiterung der strategischen Geschäftsfelder, der Mode-Einzelhandel indes gehört nicht dazu. Was aber Gaby Flatinger und Dirk Wittmer verbindet: Die „Schwesterherzen“ haben sich mit der Entwicklung einer eigenen Mitarbeiter-Kommunikations-App („Jola“) ein zweites Standbein aufgebaut, das bei Euronics XXL Johann+Wittmer als erfolgreiche Blaupause für das digitale Recruiting dient. „Eben unser digitales Kleid“, scherzt Dirk Wittmer.
Dirk Wittmer hat mit der „Jola“-App in den ersten Monaten beste Erfahrungen gemacht: „Wenn ich Personal finden will, dann schalte ich heute nicht länger eine Anzeige in der Zeitung, sondern lasse mir in Zeiten, wo das Video als die neue Währung gilt, etwas Kreatives einfallen: Die ‚Jola‘-App ist von Händlern, den Schwesterherzen, für Händler gemacht. Wir nutzen diese App für das Recruiting, und das funktioniert wirklich richtig gut.“
Bei den „Schwesterherzen“ ist Gaby Flatinger vor allem für die Führung, Bindung und Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständig: „Ich habe die Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen mit dem Wachstum unseres Unternehmens in den letzten Jahren vorangetrieben und dadurch extrem schlanke Strukturen geschaffen. Mein Augenmerk gilt der Mitarbeitersuche, bei der wir in den bekannten Social-Media-Kanälen auf uns aufmerksam machen, um uns mit einer anonymen Betriebsbesichtigung in Videos via ‚Jola‘-App zu präsentieren. Mit meiner Erfahrung wirke ich bei der Weiterentwicklung der App mit. Das Schöne ist: „Wir können neue Ideen vorab im eigenen Unternehmen testen.“
Als stationärer Textileinzelhändler standen die „Schwesterherzen“ vor dem Problem, dass die Schulung neuer Mitarbeiter in Form von Präsenzschulungen sowohl zeit- als auch kostenintensiv war. Zudem seien die Verbesserungen in den Umsätzen wie bei den Mitarbeiterkennzahlen lediglich vier Wochen sichtbar gewesen – um sich danach wieder auf das alte Niveau einzupendeln. „Wir haben eine Möglichkeit gesucht, unsere Mitarbeiterschulung nachhaltiger zu gestalten. Das Ergebnis: die ‚Jola‘-App!
Die Jola-App ist das Informationsmedium für das Team der „Schwesterherzen“: „Wir versenden Informationen, Arbeitsanweisungen, schulen unser Team und wickeln das komplette On-Boarding über die App ab. Auch wenn wir uns nicht täglich sehen, so sehen sie immer wieder Videos sowie Bilder von uns. Die App ist der direkter Kanal zu unseren Mitarbeitern. So bauen wir eine Verbindung zu auf. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Und ja, wir nutzen die ‚Jola‘ auch, um Spaß zu haben. Ein echtes Highlight ist die Mitarbeitersuche mit der App, um einen Einblick in unser Team zu geben und um aus Interessenten Bewerber und Mitarbeiter zu machen.“
Auf der „Haben“-Seite der „Jola“-App steht: Mehr Umsatz pro Kunde im Handel durch automatisierte Schulungen, kleine Schulungsbausteine für eine bessere Umsetzung, eine direkte, schnelle Kommunikation mit jedem Mitarbeiter im Verkauf, ein digitales On-Boarding neuer Mitarbeiter sowie – nicht zu vernachlässigen – die Mitarbeiterbindung durch Wertschätzung in der Kommunikation.
Eine Bewerbung via „Jola“-App kostet Bewerberinnen und Bewerber weder Zeit noch Überwindung, denn potenzielle Hürden wie gestelzte Anschreiben, minutiöser Lebenslauf und lückenlose Qualifikationen haben im digitalen Zeitalter etwas Dinohaftes. Keine Viertelstunde dauert die Bewerbung bei den Schwesterherzen, bei Euronics XXL Johann+Wittmer reichen gar schon fünf Minuten für die erste Kontaktaufnahme. „Das Video ist die neue Währung im Bewerbungsgespräch“, sagt Dirk Wittmer.
„Mit einem ‚das haben wir schon immer so gemacht‘ kommt man heute nicht mehr weiter. Wir haben uns vielmehr überlegt, wie wir uns für Bewerberinnen und Bewerber präsentieren, damit sie sich bei uns bewerben“, so Flatinger und Wittmer unisono. Und auch da sind sich beide einig: „Unsere Bewerber müssen keine gelernten Verkäufer sein. Es müssen idealerweise Mitarbeiter sein, die mit Herzblut verkaufen können und wollen.“
Und wie läuft das mit der Jola-App konkret bei der Personalsuche? Flatinger: „Wir holen potenzielle Bewerber auf Social-Media ab und laden sie dazu ein, unsere Schwesterherzen-App herunterzuladen. Über einen anonymen Login können die Interessenten uns kennenlernen. Das Besondere: Wir haben ganz bewusst Inhalte produziert, mit denen wir uns bei den Bewerbern vorstellen. Meine beiden Schwestern und ich zeigen den Bewerbern, was bei uns wichtig ist, wie ein Arbeitstag aussehen kann und auch, dass wir uns selbst nicht ganz so wichtig nehmen. Wir bewerben uns also beim Bewerber!“
Auch wenn Flatinger die Frage bestimmt schon dutzende Male gehört hat, kommen wir nicht drum herum: Was kann die „Jola“-App, was WhatsApp und andere Messenger-Dienste nicht können? „Klar, wir verschicken Nachrichten und Videos wie andere Messenger-Dienst auch. Aber wir halten uns mit unserer App aus sämtlichen privaten Kommunikationskanälen der Mitarbeiter heraus und respektieren die Privatsphäre“, so Flatinger, die unmissverständlich hinterher schiebt: „Wir sind keine Chatgruppe und wollen das auch nicht sein!“
Wahr ist für Flatinger und Wittmer aber auch: „Das persönliche Gespräch mit den Mitarbeitern ist digital nicht zu ersetzen!“ Bei der Personalsuche indes ist die App ein hocheffizientes wie erfolgreiches Tool.
Weitere Informationen zur „Jola‘-App gibt es hier.
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