Das ist aus unserer Sicht doppelt bitter: Zum einen hat Gesing die DNA beim Traditionsunternehmen Severin in kurzer Zeit mit vielen Ideen und Innovationen auf ein neues, erfolgversprechendes Gleis gesetzt und auch in der Binnenwirkung mit klugen, nach vorne gedachten Personalentscheidungen für eine neue Identität und ja, auch Stolz und Motivation unter den Mitarbeitenden, gesorgt. Die Fesseln der Fabrik wurden abgestreift, Severin zur Konsumentenmarke weiterentwickelt.
Zum anderen wird Joyce Gesing auch der Hausgeräte-Branche fehlen. Nicht nur, dass sich die weiblichen Führungskräfte in der Branche an einer Hand abzählen lassen. Gesing brannte (und brennt!) für die Weiße Ware, insbesondere die „kleinen“ Hausgeräte, sie war und ist ein (sicherlich für manche auch unbequemer) Aktivposten, der in zahlreichen Interviews wie als Speakerin auf vielen Bühnen und Podien für Denkanstöße sorgte.
Mit Gewinnung von Gerhard Sturm zum 2. Januar 2024 und der Bekanntgabe des Co-CEO-Modells bei Severin am 22. November 2023 wuchsen bei infoboard.de indes bereits erste Zweifel, ob dies für Dr. Gesing nicht ein Abschied auf Raten in Sundern bedeute. „Nein, ich fühle mich Severin und dem Team sehr verbunden, ich schätze Gerhard Sturm und freue mich auf die Zusammenarbeit. Es gibt also für mich aktuell keinen Grund, über einen Abschied nachzudenken, sagte die 39-Jährige im Interview mit infoboard.de vor gut einem Vierteljahr. Und weiter: „Wir sind noch nicht an dem Punkt, wo wir das, was ich mir persönlich vorgenommen habe, erreicht haben. Es gibt noch viel zu tun – auch für mich persönlich.“
Unbestritten ist: Dr. Joyce Gesing hat in den letzten zwei Jahren trotz eines schwierigen Marktumfeldes bei Severin die Voraussetzung für eine neue Phase des Wachstums und der Internationalisierung geschaffen. Um diese Entwicklung zu einer international anerkannten Konsumentenmarke weiter nachhaltig zu verstärken, wird Gerhard Sturm – er verfügt über drei Jahrzehnte an Erfahrung im internationalen Vertrieb und im Aufbau von globalen Premium-Marken bei Unternehmen wie L’Oréal, Sony und Grohe – das Unternehmen ab dem 1. Juli 2024 dann als alleiniger CEO und Sprecher der Geschäftsführung leiten.
Seine Mission skizzierte er im Interview mit infoboard.de Mitte Januar: „Die DNA der Marke Severin noch klarer kommunizieren!“ Und weiter: „Nach fast 30 Jahren in führenden Markenunternehmen freue ich mich sehr auf die Aufgabe, dem Unternehmen Severin zu helfen, sein Potential im Markt zu realisieren.“
Severin habe seines Erachtens sehr großes Potential: ein deutsches Mittelstandsunternehmen aus Sundern im Sauerland, eine starke Marke mit mehr als 130 Jahren Tradition, ein sehr talentiertes und motiviertes Team, begeisterte Endkunden und solide Partnerships mit den Handelskunden. „Gleichzeitig ist Severin ein echter ‚Hidden Champion‘“, so Sturm.
„Severin hat sich in den letzten beiden Jahren weiterentwickelt und ist für die Zukunft gut aufgestellt. Ich fühle mich dem Unternehmen, der Organisation und der Branche sehr verbunden und wünsche dem Team rund um Gerhard Sturm viel Erfolg in der nun kommenden Phase“, sagt Joyce Gesing.
Gerhard Sturm ergänzt: „Severin ist eine echte deutsche Traditionsmarke, mit mehr als 130 Jahren beeindruckender Geschichte und großem Potential. Joyce Gesing hat in den letzten zwei Jahren eine gute Ausgangsbasis für weiteres Wachstum geschaffen und ich möchte mich im Namen des Unternehmens für Ihre Beiträge bedanken. Wir freuen uns darauf, Severin gemeinsam mit dem Team weiterzuentwickeln.“
Eher nüchtern das Statement des Gesellschafters. Die TRM Beteiligungsgesellschaft mbH schreibt in einer Severin-Pressemeldung: „Das Unternehmen hat in den letzten zwei Jahren große Fortschritte gemacht. Wir bedanken uns bei Frau Dr. Gesing für den Einsatz und wünschen Ihr alles Gute für die Zukunft.“
Gerhard Sturm, dem man jetzt nur wünschen möchte, Ruhe und vor allem eine dringend benötigte Kontinuität ins Unternehmen zu bringen, hat am 1. Januar als Co-CEO und Verantwortlicher für Vertrieb und Marketing bei Severin begonnen und übernimmt die Geschäftsführung ab dem 1. Juli als Allein-CEO. Bei seiner letzten Station besetzte er die Position als globaler CMO bei der Grohe AG und als Mitglied des kommerziellen Vorstands von Lixil, der Mutterfirma von Grohe, für die Region EMENA.
Davor sammelte er bei Sony als Präsident für die Region Zentral- und Osteuropa profunde Vertriebserfahrung in verschiedenen internationalen Märkten. Bei L’Oréal leitete er den Aufbau verschiedener Kosmetikmarken im Premium-Segment, unter anderem als Marketingleiter für Giorgio Armani Parfums auf dem spanischen Markt.
Severin sieht sich aktuell „auf einem sehr guten Weg“: Das neue und prämierte Design, das letztes Jahr präsentiert wurde, wird ab diesem Jahr sukzessive ausgerollt. Worauf das Unternehmen besonders stolz ist: Man ist seit mehr als 130 Jahren ein vertrauensvoller Partner von Endkunden und Fachhandelspartnern. Mit einem speziellen Fachhandelssortiment soll in diesem Jahr der nächste Schritt für eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Fachhandel gesetzt. Die Stärkung der Marke, des Produktportfolios und der Ausbau der engen Partnerschaften mit den Handelspartnern sind zentrale Ziele der nächsten Wachstumsphase.
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