Ich weiß es noch, als ob es gestern gewesen wäre: Auf der Frankfurter Buchmesse schlurfte ich müde auf wehen Füßen nach einem anstrengenden Messetag durch einen Gang der Hall 5.2, Abteilung Wellness und Entspannung. Und dann erwischte es mich: ein leiser Hauch von Orange, Zitrone, Rosmarin und noch etwas Undefinierbares wehte mir um die Nase und ich war von einer Sekunde auf die andere wieder frisch im Kopf und auf den Füßen. Quelle des Wohlgeruchs war ein kleiner Messestand, der Bücher über Aromatherapie verlegte und auch gleich die Utensilien für den Buchhandel bereitstellte. Und dort erfuhr ich dann, dass Aromatherapie auf den Wirkungsweisen ätherischer Öle basiert. Sie werden bereits seit Jahrtausenden aus Blüten, Pflanzen, Früchten, Harzen, Wurzeln und Rinden gewonnen. Ätherische Öle wirken auf die feinstoffliche Energie um uns herum, reinigen sie und können so Beschwerden auf sanfte Weise lindern und positiven Einfluss auf das Gemüt nehmen.
Schon die alten Griechen wussten: „Das beste Rezept für die Gesundheit besteht darin, dem Gehirn süße Düfte zuzuführen“. Wenn Sie zum Beispiel Heißhunger auf Schokolade haben und die Schubladen im Haus partout nichts hergeben wollen, dann schauen Sie mal im Backfach nach: Vielleicht drückt sich hier zwischen Zucker und Mehl noch eine Vanilleschote herum. Der Duft von Vanille – langsam eingeatmet – vertreibt den Schokoladenappetit ruckzuck.
Kaiser Nero soll seinen Palast in Rom mittels eines Röhrensystems mit edlen Aromen beduftet haben. Und wenn Sie heute über die Messestände gehen, dann riecht es hie und da wohler als woanders. Ein simpler Trick, die Sinne anzusprechen, Müdigkeit zu vertreiben und verkaufsfördernde Wirkung zu erzielen.
Rosmarin belebt und vertreibt Kopfschmerzen, Ylang-Ylang und Rosenöl bringen die sinnliche Komponente ins Zimmer, Zitronenöl vertreibt Katzen von Gardinen und Möbeln. Römische Kamille wirkt beruhigend, besonders in Kinderzimmern zur Schlafenszeit.
Aber wie ist die beste Methode, den Wohlgeruch im Zimmer zu verbreiten? Es gibt dafür spezielle Aromalampen und Raumbedufter, die auf Wasserbasis arbeiten. Doch Vorsicht, es gibt auch Menschen, die auf Düfte mit Kopfschmerzen reagieren. Das ist zum einen ein Zeichen, dass das Öl synthetisch hergestellt ist, zum anderen dafür, dass die Konzentration zu hoch ist. Die erhöht sich nämlich, wenn das Öl in einem wasserbasierten Verdampfer eingegeben wird und das Wasser verdampft. Empfindliche Menschen sollten unbedingt darauf achten, 100% reines ätherisches Öl zu verwenden. Außerdem sollten sie die Aromalampe bzw. den Verdampfer austauschen gegen ein Stück simples Buchenholz, das den natürlichen Duft verträglicher macht.