Dyson erneuert Kritik: Komplett an der Wirklichkeit vorbei …

Dyson wächst, Dyson investiert, Dyson stellt neu ein! Eigentlich gab es beim Presse-Hintergrundgespräch mit Dyson in der deutschen Zentrale in Köln Ende März lauter gute Nachrichten. Wenn, ja wenn das neue EU-Energielabel nicht wäre …

Dem neuen Energielabel zufolge sind Staubsauger bekanntlich unter Laborbedingungen zu prüfen, also leer und ohne Staub, mithin fabrikneu. Damit, sagt man bei Dyson, entsprechen die Testbedingungen aber nicht ansatzweise denen, mit denen der Kosument daheim konfrontiert ist, mal ganz abgeshen vom komplett unterschiedlichen Nutzungsverhalten zwischen Labor und daheim. „Das ist für den Konsumenten sehr unerfreulich“, sagt Alexander C. Schmidt, Managing Director DACH bei Dyson, und setzt noch einen obendrauf: „Die Staubsauger werden komplett an der Wirklichkeit vorbei getestet.“ So werde aus einem A-Gerät binnen weniger Wochen in der Wirklichkeit des Haushaltsalltages ein B- oder C-Gerät.

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Ob grober oder feiner Staub, der v6 Fluffy schiebt keinen Schmutz vor sich her.

Fortgesetztes Kopfschütteln

Überhaupt sorgt das EU Energielabel für fortgesetztes Kopfschütteln auf dem Dyson-Campus an der Kölner Vulkanhalle. Ist es ein A-Gerät, eine B-Nummer oder vielleicht doch schon auf dem Level von C oder D? „Kommt ganz darauf an, in welchem Land getestet wird“, macht Schmidt die ganze Malaise deutlich. Für ein Produkt in der Klasse A gebe es genauso viele Gründe auch mit C ausgezeichnet zu werden. „Das Energielabel begleitet uns permanent“, so Schmidt. Man spürt, „eingeruckelt“ hat sich das Label noch nicht ansatzweise, zumal die Bedeutung und Relevanz des Themas beim Verbraucher schon wieder abgenommen habe: „Die Aufmerksamkeit beim Endkunden ist weit geringer als gedacht.“ Immerhin sei im Zuge des neuen EU Labels das Preisniveau etwas angestiegen – auch wenn bis einschließlich Februar noch rund ein Viertel Altgeräte im Markt verkauft wurden.

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Unsere Ideen können nicht warten

Schluss mit Trübsinn, die „good news“ überragen deutlich! Die Geschäftsentwicklung bei Dyson kennt nur einen Weg. Steil nach oben. Dyson wächst beim Umsatz wie beim Gewinn. Und investiert in die Zukunft. Allein in 2013 wurden 314 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung gesteckt (nach 89 Millionen Euro in 2012). 22 Jahre nachdem James Dyson in einem Gartenschuppen in englischen Bath seinen ersten Staubsauger entwickelt hat, schafft die britische Technologieschmiede weitere 3.000 Arbeitsplätze für Wissenschaftler und Ingenieure. Im erweiterten Forschungs-, Design- und Entwicklungszentrum werden künftig Ingenieure Projekte aus den Bereichen Materialwissenschaften, Motortechnologie und Optimierung der Akkustik vorantreiben. „Wir benötigen die schlausten britischen Köpfe – unsere Ideen können einfach nicht warten“, sagt James Dyson.

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Alexander C Schmidt, Geschäftsführer Dyson DACH, erklärt die Vorzüge der neuen Elektrobürste mit Soft-Walze, v6 Fluffy.

Wachstumstreiber Akku-Technologie

Wachstumstreiber bei Dyson ist der digitale Motor und immer mehr die Akku-Technologie. Und die Schlüsseltechnologie des Wachstums? Ohne Zweifel der kabellose Staubsauger. Mittlerweile wuchs diese Kategorie seit dem Jahr 2011 um das dreifache. Flaggschiff ist die neue v6-Reihe. Dank komplett neuer Bodendüsen und dem digitalen Motor v6 gilt die neue Generation kabelloser Staubsauger von Dyson jetzt als noch leistungsstärker – sowohl auf Hartböden, als auch auf Teppichen.

Auf die fortlaufende Nummerierung der Modelle mit DC folgt nun die V-Reihe, die vieles assoziiert: Die Nähe zu den leistungsstarken Motoren des Rennsports beispielsweise oder Victory. Wie auch immer, die neuen kabellosen Staubsauger sind dank Zyklonen-Technologie, verbessertem Motor und weiterentwickelter Düsentechnologie nach Unternehmensangaben „die leistungsstärksten kabellosen Staubsauger auf dem Markt“. Sie sind klein und leicht und reinigen alles von der Decke bis zum Boden. Angetrieben werden die v6 Modelle von einem neuen, leistungsstarken wie kompakten digitalen Motor. Mit bis zu 110.000 Umdrehungen pro Minute soll dieser bis zu drei Mal leistungsfähiger als herkömmliche Motoren sein. Weiterer Vorteil: Die Ladezeit des Akkus beträgt lediglich 3,5 Stunden.

Grober oder feiner Staub? Ein Problem, mit dem viele Staubsauger zu kämpfen haben. Die meisten Geräte saugen entweder Grob- oder Feinpartikel auf, können aber nicht beides gleich gut. Um Feinstaub aufnehmen zu können, muss ein Staubsauger unmittelbaren Kontakt mit dem Schmutz haben, und es darf möglichst keinen Zwischenraum zwischen Düse und Boden geben. Das hat zur Folge, dass gröberer Schmutz vor der Bodendüse hergeschoben wird. Dyson hat jetzt mit dem v6 Fluffy die traditionelle Bodendüse zu einer Elektrobürste mit Soft-Walze weiterentwickelt. Weiches Nylon nimmt dabei groben Schmutz, Carbonfasern feinen Staub auf.

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Mit 50 noch mal etwas ganz anderes machen: Erich Geisser verlässt mit einem lachenden und einem weinenden Auge Dyson.

Erich Geisser sagt „tschüss“

Das Pressegespräch in Köln war auch Bühne für den letzten Auftritt des langjährigen Deutschland-Chefs von Dyson, Erich Geisser. Der charmante Schweizer, der zuletzt das Europa-Geschäft verantwortete, sieht die Zahl 50 für sich als Zäsur, noch einmal etwas ganz Neues zu machen. Er geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn: „Es war eine wahnsinnig schöne Zeit. Wenn ich einen Fehler mache, dann dieses Haus zu verlassen.“ Geisser nutzte die Gelegenheit, die letzten Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen: Dyson habe in den letzten Jahren den Markt gemacht; eine Erfolgsgeschchte die man nicht wegreden kann. Vor allem: „Dyson hat eine Milliarde Euro zusätzlich in diesen Markt gebracht.“ Nenneswert den Markt stimuliert habe in dieser Zeit außer Dyson lediglich iRobot.

Alexander C. Schmidt, jetzt für die komplette DACH Region verantwortlich, verspricht auch künftig ein exzellentes Markenerliebnis: „Wir stellen uns breiter auf und gehen mit großen Schritten in andere Bereiche.“ Sicher ist. Dyson, das ist längst viel mehr als nur Staubsauger!

Matthias M. Machan

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