Der Airbot Z1 ist der erste Luftreinigungsroboter von Ecovacs – und zugleich der Beginn einer neuen Ära der Luftreinigung. Wir haben das intelligente Luftreinigungssystem für euch getestet.
Als Ecovacs im vergangenen Jahr den Airbot Z1 vorgestellt hat, wussten viele nicht so recht, was sie von dem Konzept halten sollten: Ein Luftreiniger der durch die Gegend fährt? Braucht das überhaupt jemand?
Die Debatte erinnerte ein Stück weit an die Markteinführung der ersten Saug- und Mähroboter. Auch damals wurden die intelligenten Haushalts- und Gartenhelfer von vielen zunächst als “überflüssige Spielereien” abgetan. Und heute? Heute findet man in fast jedem Garten einen Mähroboter – und auch Saugroboter übernehmen inzwischen in immer mehr Haushalten die tägliche Reinigung.
Nicht anders wird es dem Luftreinigungsroboter ergehen. Für den Moment ist die Zielgruppe noch recht klein, was vor allem an dem doch recht stolzen Preis von knapp 1.500 Euro liegt. Aber mit der Zeit werden die Preise sinken – und immer mehr Menschen werden die Vorzüge eines selbstfahrenden, mobilen Luftreinigungssystems zu schätzen lernen.
Schauen wir uns zunächst einmal an, was der Airbot Z1 so alles kann. Vereinfacht gesagt, handelt es sich bei dem neuesten Roboter aus dem Hause Ecovacs um einen Luftreiniger auf Rädern. Er verfügt über einen leistungsstarken HEPA-Filter (Filterklasse H13), um zuverlässig Viren, Bakterien, Allergene und andere Schadstoffen aus der Raumluft zu entfernen, sowie UV-Licht, um sie zu desinfizieren.
Der Airbot Z1 überwacht in Echtzeit die Raumtemperatur sowie die Luftfeuchtigkeit und -qualität. Darüber hinaus kann er mit bis zu zwölf Luftqualitätssensoren verbunden werden, die auf unterschiedliche Räume verteilt werden können. Fällt die Luftqualität in einem Raum unter einen bestimmten Wert, fährt der Luftreinigungsroboter automatisch dort hin und nimmt die Arbeit auf.
Der Airbot Z1 ist – wie auch die Saugroboter von Ecovacs – mit Künstlicher Intelligenz, einer Vielzahl von Sensoren sowie der AIVI 3D-Technologie zur Objekterkennung ausgestattet, sodass er zuverlässig und unfallfrei ans Ziel kommt.
Optional kann das intelligente Luftreinigungssystem dann auch noch um ein Modul zur Luftbefeuchtung beziehungsweise zur Lufterfrischung erweitert werden. Dank sechs Mikrofonen und einem hochwertigen Lautsprecher lässt sich der Roboter zudem für Videoanrufe und zur Raumüberwachung nutzen. Eine Sprachsteuerung ist selbstverständlich auch mit an Bord.
So weit die Theorie. Aber wie schlägt sich der Airbot Z1 in der Praxis?
Inzwischen sind knapp vier Monate vergangen, seit der Airbot Z1 bei uns eingezogen ist – und ebenso wie unsere Saugroboter, haben wir auch den Luftreinigungsroboter im Alltag schnell zu schätzen gelernt. Aber der Reihe nach.
Der Airbot Z1 ist out-of-the-box einsatzbereit. Die Ersteinrichtung dauert über die Ecovacs-App nur wenige Minuten, danach fährt der Roboter einmal die Etage ab und erstellt eine Karte des gesamten Wohnraums. Bereits an dieser Stelle wird deutlich, dass die Objekterkennung ebenso gut ist, wie bei den Saugrobotern von Ecovacs. Der Airbot Z1 erkennt Hindernisse zuverlässig und weicht diesen aus – ganz egal ob dem Fressnapf der Katze, der Bodenvase oder einem herumliegenden Schuh.
Im Gegensatz zu einem Saugroboter wie dem Ecovacs Deebot X1 Omni wirkt der Airbot Z1 im ersten Moment recht laut, wenn er umherfährt. Das wird allerdings dadurch relativiert, dass der Luftreinigungsroboter sich nur bewegt, wenn er den Raum wechselt. Anders ausgedrückt: Während ein Saugroboter permanent in Bewegung ist, fährt der Airbot Z1 von Raum zu Raum und bleibt dort zur Luftreinigung jeweils solange an einer Stelle stehen, bis die Luftqualität die entsprechenden Werte erreicht hat. Dabei arbeitet er mit einem Geräuschpegel von angenehmen 40 dB(A), sodass man ihn im Alltag überhaupt nicht wahrnimmt. Ganz egal, ob beim Arbeiten im Home Office oder auf dem Sofa beim Fernsehen.
Wer mehrere Zimmer hat, für den lohnt sich auf jeden Fall die Anschaffung weiterer Luftqualitätssensoren, die mittels WiFi mit der Ecovacs-App verbunden werden. Diese überwachsen die Raumluft in Echtzeit und “rufen” den Airbot Z1 bei Bedarf herbei. Und genau das will man ja: eine vollautomatische Luftreinigung in allen Räumen. Alternativ kann man natürlich auch manuelle Reinigungspläne anlegen oder eine punktuelle Luftreinigung durchführen.
Dass der Airbot Z1 über seine beiden 7-W-Lautsprecher Musik abspielen oder in Kombination mit der Kamera und den Mikrofonen für Videoanrufe genutzt werden kann, sind nette Gimmicks, die wir im Alltag allerdings nur selten genutzt haben. Wer aber beispielsweise schauen will, was sein Haustier macht, wenn man mal nicht zu Hause ist, wird an der Videofunktion definitiv seine Freude haben.
Es steht außer Frage, dass der Airbot Z1 in puncto Luftreinigung einen hervorragenden Job macht, problemlos durch die einzelnen Räume navigiert und mit jeder Menge Zusatzfeatures ausgestattet ist. In den vergangenen Monaten wurde uns aber vor allem eine Frage immer wieder gestellt: Wozu braucht man überhaupt einen Luftreinigungsroboter?
Tatsächlich lässt sich diese Frage relativ einfach beantworten: Ganz wie ein Saug- oder Mähroboter, beschert einem ein Luftreinigungsroboter einen enormen Komfortgewinn. Grundvoraussetzung dafür ist natürlich, dass man überhaupt einen Luftreiniger braucht.
Wir sind beispielsweise ein Allergikerhaushalt und haben in nahezu jedem Zimmer einen Luftreiniger stehen. Das macht uns das Leben gerade während der Pollenflugzeit spürbar leichter. Allerdings verbraucht so eben nicht nur ein Luftreiniger Strom und benötigt regelmäßig einen Filterwechsel, sondern mehrere. Zudem nehmen die Geräte mit unter viel Platz weg und sind optisch je nach Modell auch keine Schönheiten.
Genau dieses Problem löst der Airbot Z1 indem er die Arbeit von mehreren Luftreinigern übernimmt. Den ganzen Tag über bewegt er sich unauffällig von Raum zu Raum und reinigt die Luft. Im Winter, wenn die Raumluft zu trocken wird, setzen wir zudem das Modul zur Befeuchtung ein.
Dieser deutliche Komfortgewinn relativiert dann auch den vergleichsweise hohen Anschaffungspreis – und schon in ein paar Jahren wird niemand mehr die Sinnhaftigkeit von Luftreinigungsrobotern infrage stellen, da sie dann in Wohnungen und Häusern mit vielen Zimmern ganz einfach der Standard sein werden.
Das ist ein bisschen wie mit WiFi-fähigen Haushaltsgeräten: Noch vor sieben Jahren waren sie Exoten, deren Mehrweit häufig infrage stellt wurde. Und heute gibt es im mittleren bis oberen Preissegment kaum noch Geräte, die nicht mit WiFi und App ausgestattet sind.
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