Markt & Branche

EK Retail: Kräftige Umsatzdelle in 2023

Die nach wie vor herausfordernden gesamtwirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen haben im Handel ihre Spuren hinterlassen: Die Bielefelder Verbundgruppe EK Retail musste 2023 – nach einem Umsatzwachstum von 9,3% im vergangenen Jahr – einen Umsatzrückgang in Höhe von voraussichtlich 8,8% hinnehmen.


„Wer Umsatz will, muss anders sein“: Wie das in der Praxis aussehen kann, erlebten die Fachbesucher auf der EK Trendfläche, die Sortimente aus verschiedenen Geschäftsfeldern passend zusammenbrachte.

„2023 war ein schwieriges Jahr, daran gibt es nichts zu deuteln. Doch leider lässt sich das Prinzip von Ursache und Wirkung auch im Handel nicht außer Kraft setzen. Die Inflationsraten, der hohe Kostendruck und die durch die aktuelle Weltlage gedrückte Konsumstimmung haben dem Handel insgesamt zugesetzt. Der inhabergeführte Fachhandel hat dabei wieder einmal seine Stärken ausgespielt und sich besser entwickelt als es unsere Umsatzentwicklung wiedergibt“, so EK CEO Martin Richrath anlässlich der Messe EK LIVE.

Die EK LIVE macht die Einkaufswelt bunter.

Gleichzeitig machte Richrath deutlich, dass das Unternehmen wirtschaftlich und strategisch weiter auf Kurs liegt. „Unsere gute Eigenkapitalbasis und die besondere Aufstellung als Mehrbranchenverbund eröffnen uns für das neue Jahr alle Möglichkeiten zur konstruktiven zukunftsorientierten Marktgestaltung.“ Eine der ersten großen Weichenstellungen ist der Ausbau der Kooperation mit der Büroring eG (Haan), die die bestehende Zusammenarbeit im PBS-Sektor (Papier, Büroartikel, Schreibwaren) mit der Übernahme der ZR-Abrechnung durch EK auf ein neues Level hebt.

IFA‘100 Vorfreude: Dirk Koslowski, Executive Director für die IFA Management GmbH, gab ein Update.

Anlässlich einer Pressekonferenz am Mittwoch vergangener Woche stellte der EK Vorstand u.a. die vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2023 vor. Für EK Retail zeichne sich ein Umsatzrückgang in Höhe von etwa 8,8% – nach einem Umsatzwachstum von 9,3% im vergangenen Jahr – auf nunmehr rund 2,2 Mrd. Euro ab.

Während beispielsweise die Business Unit EK Fashion zulegen konnte, lagen die Umsätze insbesondere bei den reinen Abrechnungskunden bei EK HOME unter den Erwartungen, während die Entwicklung des inhabergeführten Fachhandels vergleichsweise stabil war. Europaweite Lichtblicke lieferte einmal mehr die Entwicklung von Markenstore-Lösungen wie electroplus, culinarion, Intersport, libris, HappyBaby oder hubo sowie markterprobte und neu entwickelte Flächenlösungen für den POS wie die „GreenChange“-Fläche von EK Fashion.

Das Team von Severin startet mit Optimismus in den ersten Messetag.

Systembasierte Shopkonzepte machen den Unterschied

„Gerade unsere systembasierten Shopkonzepte spielen im Wettbewerb weiter eine Hauptrolle. Sie sind genauso attraktiv wie rentabel und tragen damit spürbar zur aktuell dringend benötigten Wertschöpfung im europäischen Fachhandel bei. Wir werden auch hier unser Leistungsniveau nicht nur halten, sondern weiter steigern“, sagte CRO Jochen Pohle.

Mit Blick auf das zu erwartende Jahresergebnis gab der EK Vorstand trotz des Umsatzrückgangs Entwarnung. Aufgrund der konsequenten Optimierung interner Abläufe und Strukturen sei auch 2023 mit einem positiven Ergebnis zu rechnen.

Informationen aus erster Hand gab es im Musterstore von electroplus und küchenplus.

Fundament bleibt stabil

„Damit bleibt das finanzwirtschaftliche Fundament weiter stabil und die EK auch zukünftig ein starker Partner für den Fachhandel, ganz besonders natürlich für unsere rund 4.000 Handelspartner“, so das Fazit von Richrath.

Dass die Aufstellung der EK gerade in Krisenzeiten überzeugt, beweist auch die Ausweitung der langjährigen engen Zusammenarbeit der Bielefelder mit der PBS-Verbundgruppe Büroring/Büroforum (Haan). Nach einhelliger Überzeugung der Verantwortlichen beider Unternehmen wird die beschlossene Zusammenlegung der Zentralregulierung spürbare Vorteile auf der Leistungs- und Kostenseite zum Nutzen aller angeschlossenen Fachhändler mit PBS-Sortimenten bringen. Darüber hinaus können die Büroring/Büroforum-Mitglieder zukünftig bei allen EK Vertragslieferanten sowie im EK Zentrallager einkaufen und mit neuen Sortimenten zusätzliche Umsätze generieren.

Beurer ist mit seinem Portfolio Stammgast auf der EK LIVE.

„Wer Umsatz will, muss anders sein.“

Vom 17. bis 19. Januar öffneten sich die Tore der EK Ausstellungshallen zur ersten großen Ordermesse 2024. Auf der hybriden EK LIVE zeigten die Bielefelder gemeinsam mit ihren Partnern aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor, wie man Einkaufswelten inszeniert, die Verbrauchern und Händlern Spaß machen.

Entsprechend präsentierte das Unternehmen auf rund 35.000 Quadratmetern das gesamte Leistungsspektrum des Unternehmens. Dazu zählten die Neuheiten und Trends u. a. aus den Sortimentsbereichen Elektro, Haushalt, Lederwaren, Spielwaren, Babyartikel, Mode und Schulbedarf. Mit dabei waren rund 250 etablierte Top-Marken und junge Unternehmer, die zum ersten Mal vor Ort sind und die Messe mit ihren kreativen Ideen bereichern.

„Business as usual reicht in Zeiten wie diesen nicht. Es geht aktuell darum, das unternehmerische Profil immer wieder neu zu schärfen und die Kunden mit außergewöhnlichen Aktivitäten zum Einkauf zu bewegen. Überraschende Sortimentszusammenstellungen sind hier eines von vielen probaten Mitteln, sich vom Mitbewerber abzuheben. Genau diese Zielsetzung verbirgt sich hinter unserem Messe-Motto „Wer Umsatz will, muss anders sein“, so CRO Jochen Pohle über die Ausrichtung der Frühjahrsmesse.

Wie das in der Praxis aussehen kann, erlebten die Fachbesucher auf der EK Trendfläche, die Sortimente aus verschiedenen Geschäftsfeldern passend zusammenbrachte. Ein weiterer Anziehungspunkt der dreitägigen Orderveranstaltung war das große EK Lagerprogramm. Hier warteten viele neue Artikel zu starken Preisen und attraktiven Messe-Valuten.

Kaffeepause auf der EK LIVE? Kein Problem, auch dank De’Longhi.

Beratungskompetenz & Serviceorientierung

Den neusten Stand der Dinge bei den Markenstore-Konzepten kennen die Teams von electroplus und HappyBaby. Die erfolgreichen Absatzlösungen expandieren auch 2024 weiter und überzeugen u. a. mit aktuellen, individualisierbaren 360-Grad-Marketingaktionen. Im vierten Jahr läuft mittlerweile die Marketingkampagne

„Starker Fachhandel. Von Herzen gern.“, die die klassischen Tugenden des Fachhandels wie Beratungskompetenz, Serviceorientierung und die besondere Empathie für den Kunden erlebbar macht.

Ein weiterer Schwerpunkt der Messe lag auf den Digital Services: Die EK stellt den Handelspartnern u.a. Online-Marketing-Pakete für die zielgerichtete Ansprache ihrer Kunden zur Verfügung – z. B. über Google Ads und Social Media-Aktivitäten – und öffnet Marktplätze wie die EK Mehrbranchenplattform compravo, aber auch Amazon, eBay oder Zalando. Informationen über diese und alle anderen digitalen Aktivitäten rund um die Themen Retail Monitoring und KI gab es auf der EK LIVE.

Im „Speakers Corner“ gaben sich externe Dienstleister und EK Experten die sprichwörtliche Klinke in die Hand und vermitteln den Zuhörern in Kurzvorträgen z. B. „Neues aus dem Google-Universum“ oder wie man in Eigenregie auf Instagram, Facebook & Co. aktiv wird.

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