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ElectronicPartner zieht Bilanz: Händler muss Vernetzung können

Das Palais am Funkturm mit seinem charmanten Stil der 50er Jahre ist die gute Stube der IFA. Kaum sind die letzten Reden der offiziellen Eröffnung am Vorabend der Messe im Beisein von reichlich Polit- und Showprominenz verklungen, verwandelt ein perfekt durchchoreographiertes Team das Ballhaus binnen weniger Stunden zur trendigen IFA-Location für ElectronicPartner.
Beliebter Treffpunkt der EP:-ler am Messe-Samstag ist das „Get togther“ im Palais.

Und wenn dann die Vorstände Karl Trautmann und Friedrich Sobol für die Verbundgruppe Bilanz ziehen, fühlt man sich fast wie auf einer Insel der Seligen inmitten des pulsierenden Messegeschehens: von draußen Sonne satt, drinnen wohl klimatisierte Räume und der Blick auf reichlich Wasser und Grün. Einzig Rikki Farr, die Pop-Produzenten Legende aus den USA, lässt mit seinem Soundsystem nebenan die Muskeln spielen.

EP:-Vorstand Friedrich Sobol: „Aktuell werden zwei Geschäfte pro Woche nach den neuen EP:-Vorgaben umgebaut, bis zum Jahresende sind dann 150 Geschäfte geschafft.“

Im Rahmen der IFA 2016 in Berlin hat ElectronicPartner nicht nur seinen Mitgliedern die wichtigsten Trends der Branche vorgestellt, sondern auch eine erste Bilanz für das laufende Jahr gezogen. Klar, dass die wirtschaftlichen Kennzahlen in diesem Umfeld nicht zum Spielverderber taugen. Im Gegenteil: Der Umsatz liegt 2016 bislang über dem Vorjahr und lässt das Unternehmen optimistisch auf den Rest des Jahres blicken. Vorstand Karl Trautmann: „Wenn sich kein Eisberg in den Weg schiebt, sind wir optimistisch.“

„Waschmaschinen sind nicht hipp, aber wertvolle Umsatzträger“, so EP:-Vorstand Karl Trautmann.

Dicker Haken hinter Medimax ^

Die Düsseldorfer hoffen, dass die IFA für das letzte Quartal zusätzliche Impulse setzen wird. Trautmann: „Schon jetzt stellen wir fest, dass wir gegenüber dem ohnehin starken Vorjahr weiter wachsen konnten. Hier ist sicherlich die EM mit guten Steigerungsraten im TV-Bereich ein wichtiger Grund.“

Auch die Zusammenarbeit mit der SH Telekommunikation Deutschland (ehemals Sparhandy GmbH, Anm. der Red.), an der ElectronicPartner die Mehrheit hält, zahlt sich zunehmend aus. So gibt es allein bei der Fachmarktlinie Medimax zweistellige Zuwachsraten im Mobilfunk. Apropos Medimax: „Hier können wir einen dicken Haken machen“, zeigt sich Trautmann angesichts der positiven Umsatzentwicklung sehr zufrieden. Mehr noch: Medimax expandiert. Bis zum Jahresende kündigte Trautmann fünf neue Standorte – u.a. in Bottrop, Rheinfelden und Laufenburg – an.

Qualitätsoffensive zeigt Wirkung ^

Immer noch gefragt: die Beratung rund um die Qualifizierungsoffensive.

Besonders erfreulich ist für die Verbundgruppe, dass sie in ihrem Kernsegment – dem beratenden Fachhandel – eine positive Entwicklung verzeichnet. Insbesondere die Qualitätsoffensive für die Marke EP: trägt jetzt erste Früchte. So lagen die EP:Fachhändler beim Umsatz im ersten Halbjahr über alle Produktgruppen hinweg gesehen satte 12 % über dem von der GfK ermittelten Durchschnitt für den Kanal Fachhandel.

Besonders die Weiße Ware erwies sich dabei einmal mehr als sicherer Umsatzträger. Trautmann: „Waschmaschinen sind nicht hipp, aber wertvolle Umsatzträger.“

Eine erste Bilanz zur Qualitätsoffensive nach dem entscheidenden Stichtag 30. Juni zog Vorstand Friedrich Sobol: 358 Händler ziehen mit, bei 60 weiteren Händlern steht die Unterschrift unter den neuen Vertrag noch aus. Aktuell werden zwei Geschäfte pro Woche nach den neuen EP:-Vorgaben umgebaut, bis zum Jahresende sind dann 150 Geschäfte geschafft.

E-Commerce: Es geht voran ^

Die IFA nutzte ElectronicPartner natürlich auch, um den Fachhändlern die nächsten Schritte im E-Commerce vorzustellen. Nachdem die Verbundgruppe seit August in der Logistik auf eine erweiterte „Ein-Standort-Strategie“ setzt, wird vom eigenen Lager in Augsburg paketfähige Ware verschickt; Stück- und Sperrgut wird in Zusammenarbeit mit dem Logistikdienstleister Hellmann ab Halle versendet. „Die Infrastruktur und alle technischen Voraussetzungen für das Fulfillment sind geschaffen. Nun finden für die EP:Fachhändler umfassende Schulungen statt, damit wir im Weihnachtsgeschäft ergänzend zu Reservierung und ‚Click & Collect‘ den Versand zum Kunden nach Hause anbieten können“, erläuterte Sobol.

Das Kernsortiment mit 500 Artikeln (entspricht einem 300 Quadratmeter Geschäft) ist genauso innerhalb von 24 Stunden verfügbar wie das Erweiterungssortiment mit 5000 Artikeln (entspricht 3000 Quadratmeter Ladenfläche). Fakt ist: „Der Händler muss heute Vernetzung können, um die Wünsche seiner Kunden erfüllen zu können“, so Trautmann.

Für die IFA selbst zieht ElectronicPartner ein positives Fazit. Die Mischung aus Informations- und Warenangebot sei von allen Mitgliedern der Verbundgruppe sehr gut angenommen worden. „Besonders das sehr gut besuchte Get-together am Samstagabend hat sich als Plattform zum Netzwerken und zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt“, so Friedrich Sobol.

Matthias M. Machan

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