Energiesparen macht Sinn, nicht nur der Umwelt sondern vor allem dem eigenen Geldbeutel zuliebe. Größtes Problem dabei: Immer noch gibt es Energiespar-Irrtümer ohne Ende, halten sich hartnäckig die überholten Meinungen und Fakten der Großeltern-Generation. Dabei kann man die Hausgeräte von einst nun wirklich nicht mehr mit den High-Tech Apparaten von heute vergleichen.
„Den meisten Menschen ist gar nicht klar, wie viel sich heute sparen lässt, wenn in Küche und Haushalt moderne Technik zum Einsatz kommt. Wer außerdem mit Kühlschrank und Waschmaschine richtig umzugehen weiß und ein paar grundlegende Dinge beachtet, dem eröffnet sich ein großes Einsparpotential“, weiß Claudia Oberascher von der Initiative Hausgeräte+. Die Initiative hat daher die zehn größten Energiesparirrtümer zusammen gefasst.
Seit die Hersteller von Wäschetrocknern zunehmend auf die Wärmepumpentechnik setzen, sind diese Bedenken völlig unbegründet. Die Wäschetrockner der neuesten Generation arbeiten besonders effizient, da sie dank der Wärmepumpe die Wärme aus der Abluft nutzen. Seit 2013 gibt es auch bei Wäschetrocknern die neuen besten Energieeffizienzklassen A+, A++ und A+++, die momentan nur Geräte mit Wärmepumpentechnologie erreichen. Die besten konventionellen Wäschetrockner sind mit Effizienzklasse B erhältlich.
Das Einsparpotential ist groß: Wärmepumpentrockner verbrauchen im Vergleich zu herkömmlichen Kondensationstrocknern bis zu 70 % weniger Energie, das ist effizientes Energiesparen. Es lohnt sich also, die auf dem Label angegebenen Verbrauchswerte miteinander zu vergleichen.
Normal verschmutzte Wäsche wird auch schon bei niedrigen Temperaturen sauber: 40 statt 60, 30 statt 40 und bei leicht verschmutzter Wäsche reichen sogar manchmal 20 Grad. Bettwäsche und Handtücher müssen heutzutage nicht mehr gekocht werden – gut für die Haushaltskasse, denn der Waschgang bei 90 Grad benötigt etwa doppelt so viel Energie wie eine 60-Grad-Wäsche. Dass die Wäsche trotzdem sauber wird, hat zwei Gründe: Die heutigen Waschmittel verwenden Enzyme als Fleckenlöser. Diese zerlegen Eiweiße und Fette, aus denen die meisten Flecken bestehen. Zudem arbeiten moderne Waschmaschinen dank Top-Technik extrem effizient und bieten durch eine Vielzahl von Waschprogrammen für jeden Bedarf die optimale Waschkraft.
Nein, trotz längerer Laufzeiten benötigen Eco- und Energiesparprogramme nicht mehr Strom – im Gegenteil. Da sie nur kurze Zeit auf hoher Temperatur laufen und ansonsten kaum Energie verbrauchen, sind sie deutlich sparsamer. Dazu kommt, dass bei solchen Programmen die Drehbewegung der Trommel meist niedriger sind. Der Temperaturabfall von Wäsche und Wasser bleibt dadurch gering. Die Heizung muss nur wenig zusätzliche Energie aufwenden, um erneut die richtige Temperatur zu erreichen. Energiesparen: Im Vergleich zu normalen Waschprogrammen lassen sich so bis zu 40 Prozent Energie einsparen.
Klar, Lebensmittel geben Feuchtigkeit ab, die bei Minusgraden zu Vereisungen führt. Die Eisschicht wirkt da wie Dämmmaterial und erhöht den Stromverbrauch. Schon ein Zentimeter Reifansatz steigert die Verbrauchswerte des Gefriergerätes um etwa 50 %. Hochwertige Gefrierschränke wirken dem „Energiefresser“ Eis mit der No-Frost-Technik entgegen: Das Gefriergut wird mit gekühlter Umluft eingefroren und die Feuchtigkeit dabei kontinuierlich nach außen abgeführt. So bleiben Gefrierraum und Vorräte eis- und reiffrei, zeitaufwändiges Abtauen ist nicht mehr nötig.
Grundsätzlich gilt: Je kühler der Standort, desto geringer der Stromverbrauch – eine Verringerung der Raumtemperatur um nur ein Grad, etwa von 21 °C auf 20 °C, senkt den Stromverbrauch bei Kühlgeräten um etwa sechs, bei Gefriergeräten um drei Prozent. Außerdem sollten sie möglichst weit entfernt von Wärmequellen, wie Heizung oder direkter Sonneinstrahlung, stehen. Wichtig auch: Die vom Gerät erzeugte Wärme muss ungehindert abgeleitet werden. Lüftungsgitter und –schlitze sollten nie verdeckt sein und ein- bis zweimal im Jahr von Staub befreit werden.
Auch Kühlschränke der sparsamsten Energieeffizienzklasse A+++ verbrauchen unnötig Strom, wenn die Temperatur zu niedrig eingestellt ist. Die ideale Lagertemperatur für die meisten Lebensmittel liegt bei fünf bis sieben Grad Celsius. Es gibt aber auch Lebensmittel, die es lieber kälter mögen. Wer Kühlschrankabfall vermeiden will, sollte sich deshalb für ein Mehr-Zonen-Kühlgerät mit so genannten
Kaltlagerfächern entscheiden.
Es bietet für alle Bedürfnisse die optimalen Lagerbedingungen: Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fleisch und Wurstwaren bleiben in der niedrig temperierten Zone knapp über 0 Grad bis zu dreimal länger frisch als im normalen Kühlbereich. Elektronisch gesteuerte Kühlgeräte besitzen außerdem pro Zone einen Temperaturfühler. So kann die eingestellte Temperatur exakt eingehalten werden. Praktisch ist eine außen angebrachte, übersichtliche Bedienblende mit Display und digitaler Temperaturanzeige, die jederzeit über die Innentemperatur oder Störungen informiert.
Auch wenn ein Altgerät noch einwandfrei funktioniert, sprechen viele Aspekte für eine Neuanschaffung. Da Kühl- und Gefriergerät rund um die Uhr laufen, ist hier das Potential zum Energiesparen hier besonders hoch. Am effizientesten sind Geräte der Klasse A+++. Sie verbrauchen beispielsweise heute rund 70 % weniger Strom als ein Gerät mit Baujahr 2000. Aufs Jahr hochgerechnet liegt das Einsparpotenzial dann bei rund 80 Euro.
Die Spülmaschine ist sparsamer als das Spülen von Hand. Besonders effizient arbeitet die Maschine, wenn sie voll beladen ist und das Geschirr nicht unter fließendem warmen Wasser vorgespült wurde. Dadurch wird unnötig Wasser und Energie verschwendet. Es reicht vor dem Einräumen grobe Essensreste im Mülleimer zu entsorgen.
Bei den meisten Speisen kann auf das Vorheizen des Backofens verzichtet werden. Es gibt nur wenige Ausnahmen, zum Beispiel Biskuitrolle oder Pizza mit dünnem Boden – hier sollte der Ofen vorgeheizt werden, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Bei allen Heißluft- oder Umluftarten sorgt die bewegte Luft für ein schnelles Aufheizen des Garraums, Vorheizen ist deshalb gar nicht erforderlich. Auch beim Grillen empfiehlt es sich, das Grillgut gleich einzuschieben, damit die Infrarotstrahlung voll ausgenutzt werden kann.
Auf jeden Topf passt ein Deckel – und das ist auch gut so! Auch bei kurzen Garzeiten, wie zum Beispiel beim Eierkochen, spart es rund die Hälfte an Energie, den Topf mit einem gut aufliegenden Deckel zu schließen. So kann nur wenig Dampf und damit Energie entweichen. Außerdem sollte man unnötiges „Topfgucken“ vermeiden, ein Deckel aus Glas oder Kochgeschirr mit Kochanzeige helfen dabei.
Man ahnt: Oft reichen wenige Handgriffe (und der gesunde Menschenverstand) aus, um dauerhaft Top-Ergebnisse beim Energiesparen in Küche und Waschküche zu erzielen.
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