Energiesparen beim Kochen, Backen und Braten

Energiesparen fängt in der Küche beim Kochen, Backen und Braten an, denn schon mit kleinen Tipps lässt sich beim Energieverbrauch mitunter eine große Wirkung erzielen. Das zahlt sich dann unmittelbar in der Haushaltskasse aus!

Die Küche ist für viele Familien der zentrale Ort in der Wohnung oder im Haus – hier bereiten – das ist statistisch erwiesen – 86 % der Haushalte durchschnittlich eine warme Mahlzeit am Tag zu. Je nachdem was und wie gekocht wird, fällt auch der Energieverbrauch ganz unterschiedlich aus. Denn gerade beim Kochen hängt der Energieverbrauch vor allem vom Nutzungsverhalten der Anwender ab. Daher lohnt es sich, seinen eigenen Umgang mit Herd und Backofen kritisch zu überprüfen. „Mit ein paar Tricks kann man beim Kochen und Backen die Energiekosten deutlich senken und gleichzeitig die Umwelt schonen“, weiß Claudia Oberascher von der Initiative Hausgeräte+ in Berlin. Vom Verzicht auf ein Vorheizen des Backofens bis zur richtigen Topfgröße: Die Initiative hat Tipps zum Energiesparen rund ums Kochen und Backen zusammengefasst:

Energiesparen beim Kochen

  • Wählen Sie beim Kochen nur so viel Wasser wie unbedingt nötig und so wenig wie möglich: Auf dem Elektrokochfeld reicht  wenig Flüssigkeit im Topf vollkommen aus, um Kartoffeln und Gemüse zu kochen. Ein gut schließender Deckel verhindert, dass während des Garvorgangs Flüssigkeit verloren geht. Das spart nicht nur Energie. Die Vitamine und Mineralstoffe werden nicht unnötig ausgelaugt.
  • Auf jeden Topf passt ein Deckel: In einem geschlossenen Topf kann die erzeugte Wärme nicht entweichen. Auf diese Weise können bis zu 25 % Energie eingespart und die Kochdauer verkürzt werden.
  • Halten Sie Ihre Neugier im Zaum: „Topfgucker“ verschwenden mit häufigem Anheben des Deckels Energie. Durch einen Glasdeckel lässt sich der Garvorgang auch bei geschlossenem Topf kontrollieren und damit Energiesparen.
  • Auch auf die Größe kommt es an: Bei herkömmlichen Massekochplatten oder Glaskeramikkochfeldern sollten der Durchmesser von Kochgeschirr und Kochplatte zusammenpassen. Ist die Kochplatte größer als der Topf, geht wertvolle Wärme verloren. Die Topfgröße sollte außerdem an die Lebensmittelmenge angepasst werden. Wer beispielsweise für die Zubereitung von 350 Gramm Brokkoli einen kleinen Topf mit 15 Zentimetern Durchmesser verwendet, kann bis zu 20 % Energiesparen.
  • Einfach mal früher zurück- und abschalten: Wenn das Gericht kocht, kann man die Leistungsstufe zurückschalten. Bei herkömmlichen Kochfeldern ist es sinnvoll, die Platte etwa 10 bis 15 Minuten vor dem Ende der Kochzeit abzuschalten. Die Nachwärme reicht in der Regel aus, um das Gericht fertig zu kochen. Bei Induktionskochzonen sieht es allerdings anders aus: Da hier die Wärmeregulierung ohne Verzögerung wirksam wird, ist die vorhandene Restwärme nach dem Abschalten meist zu gering zum Fertiggaren.
  • Nutzen Sie auch andere Elektrokleingeräte als Küchenhelfer: Eier lassen sich besser und energiesparender im Eierkocher kochen als im Topf, Wasser erwärmt man am besten im Wasserkocher. Gerichte mit langen Kochzeiten benötigen weniger Energie und sind schneller fertig, wenn sie im Schnellkochtopf zubereitet werden.
  • Bei allen Kochfeldern – außer Gas – ist es wichtig, dass die verwendeten Töpfe einen ebenen Boden haben. So kann die Wärme unmittelbar von der Platte auf den Topf übertragen werden. Bei gewellten Böden lassen Luftpolster einen Teil der Wärme „verpuffen“. Und: Böden, die besonders wärmeleitfähig sind – zum Beispiel durch eine Aluminiumschicht im Sandwichboden – nutzen die Energie optimal. Das ist sinnvolles Energiesparen.

Energiesparen beim Backen

  • Nehmen Sie nicht genutzte Backbleche oder Auflaufformen aus dem Ofen, bevor Sie darin Backen oder Garen. Das überflüssige Zubehör muss sonst auch aufgeheizt werden – das kostet bis zu 20 % mehr Energie!
  • Besser kalt starten: Für die meisten Gerichte ist ein Vorheizen des Backofens nicht nötig. Nur wenige Speisen wie Biskuitrollen oder dünner Pizzateig werden dadurch besser.
  • Zähmen Sie Ihre Neugier: Jedes Öffnen der Backofentür lässt Wärme entweichen, es muss nachgeheizt werden. Öffnen Sie die Ofentür also nur, wenn es wirklich erforderlich ist. Damit können Sie prima Energiesparen.
  • Wirbelnde Luft wärmt besser: Nutzen Sie vorzugsweise Umluft beziehungsweise Heißluft. Durch die Zirkulation der Luft verteilt sich die Wärme schneller und effizienter, was niedrigere Temperaturen und eine verkürzte Garzeit erlaubt.
  • Backraum optimal ausnutzen: Wenn Sie mehrere Speisen zubereiten wollen, platzieren Sie diese einfach nebeneinander auf dem Blech oder Rost. Mit Umluft ist das gleichzeitige Garen auch auf mehreren Ebenen möglich, so kann der Ofenraum optimal ausgenutzt. Das macht ein Energiesparen von bis zu 45 %. Ist das nicht möglich, weil sich beispielsweise die Aromen der verschiedenen Gerichte nicht aufeinander übertragen sollen, bereiten Sie die Speisen am besten unmittelbar nacheinander zu. Ist der Backofen noch warm, spart man Energie fürs Aufheizen, die Backzeit verkürzt sich.
  • Bei allen Gerichten, die länger als 40 Minuten im Ofen garen, können Sie diesen schon fünf bis zehn Minuten vor Ablauf der angegebenen Garzeit abschalten. Die Restwärme reicht aus, um den Garvorgang zu beenden.
  • Vergessen Sie die Alternativen nicht. Denn: Kleinere Mengen an Brötchen lassen nicht nur zum Energiesparen auf dem Toaster wesentlich besser aufbacken als im Backofen. Wer kleine Essensportionen aufwärmen möchte und eine Mikrowelle besitzt, sollte sie dafür nutzen – das ist ebenfalls kostengünstiger als das Aufwärmen im Backofen. Fleischstücke unter einem Kilogramm besser in der Pfanne zubereiten.

Weitere Tipps rund um das Thema Energiesparen, Hausgeräte sowie Checklisten für den Gerätekauf finden Sie auch unter www.hausgeraete-plus.de.

Matthias M. Machan

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