„Stillstand kenne ich nicht! Die Elektronikbranche entwickelt sich dynamisch immer weiter und das gilt auch für mich und mein Team“, erklärt Jens Walla. Nachdem er das Unternehmen „Walla Informationstechnik“ seiner Eltern weitergeführt hatte, übernahm er 2017 auch das Fachgeschäft von Matthias Sünnen – der war damals auf der Suche nach einem Nachfolger. Jens Walla fusionierte beide Ladenlokale und damit die Erfahrung und das Know-how aller Mitarbeiter. Vor einem Jahr leitete er dann den nächsten Schritt ein: Er erwarb ein Grundstück mit einer Gesamtfläche von 4.300 Quadratmetern um ein neues, größeres Geschäftsgebäude zu errichten.
Walla war es wichtig, Eigentum zu erwerben, damit er all seine Ideen ohne langwierige Abstimmungsprozesse realisieren kann. „Wir haben an ein bestehendes Gebäude angebaut, in dem wir unser Lager, die Werkstatt und Büroräume eingerichtet haben, im Neubau hat die Verkaufsfläche mit noch mehr Platz für die hochwertige Produktauswahl an Haushalts- und Unterhaltungselektronik, IT/Multimedia und Telekommunikation ihre neue Heimat.
Noch wichtiger als der passende „Look“ ist für den Fachhändler eine kompetente und individuelle Beratung: „Wir verkaufen keine Produkte, sondern Lösungen“, verspricht der Teamchef von 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Lieferung neuer Geräte erfolgt zum Wunschtermin, die fachgerechte Montage und Elektroinstallation vor Ort übernehmen die Servicetechniker gleich mit.
Überhaupt spielt bei EP:Walla das Handwerk eine wichtige Rolle: Reparatur und Wartung, auch von Geräten, die nicht über das Fachgeschäft bezogen wurden, bietet das Team genauso an wie professionelle Sicherheitstechnik. Darunter fallen Brandmeldeanlagen, Schließsysteme, Videoüberwachungen und Einbruchmeldeanlagen für Banken und Juweliere.
Entsprechend hoch ist auch der Stellenwert, den das Fachgeschäft dem Thema Ausbildung und Nachwuchsförderung beimisst. „Uns ist es wichtig, junge Menschen beim Start in ihre berufliche Zukunft zu unterstützen und das Handwerk zu fördern. Aus diesem Grund bilden wir in verschiedenen Berufen aus – beispielsweise Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik, Informationselektroniker, Sicherheitstechniker und Kaufleute“, so Walla.
Glückwunsch Herr Walla! Sie haben Ende Mai beim Pre-Opening zusammen mit 170 Gästen an einem neuen Standort in Gerolstein unter ihrem Namen einen neuen Abschnitt in der Unternehmensgeschichte eingeläutet. Was gab den Anlass, den Schalter auf einen kompletten Neustart zu legen?
Wir sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, sowohl im Handel als auch im Bereich Elektro- und Sicherheitstechnik. Es war klar, dass wir uns vergrößern müssen: Wir brauchten mehr Büros sowie Lager- und Werkstattfläche für das Handwerk und eine modernere Verkaufsfläche für den Handel. Ein weiterer Grund war die Entscheidung, bewusst unsere Zwei-Markenstrategie umzusetzen.
Mit dem Umzug haben wir gleichzeitig unseren Namen geändert und eine eigene Marke für das Handwerk entwickelt. Mein Ziel war es zudem immer, eine eigene Immobilie zu erwerben, um möglichst flexibel und unabhängig zu sein.
Inflation, gesunkene Kundenfrequenzen, Angstsparen: Hatten Sie in den vergangenen Monaten den Gedanken, zur falschen Zeit in einen Neuanfang zu investieren?
Natürlich gab es, wie aber vermutlich bei jedem Projekt in dieser Größenordnung, immer mal einen Moment, in dem ich mir gedacht habe „bist du eigentlich verrückt mit 49 Jahren nochmal so zu investieren“, aber ich bzw. wir, meine Frau und ich, sind uns sicher, das Richtige zu tun. Im Handwerk ist die Auftragslage gut, fast zu gut, und wir glauben, dass es für bestimmte Güter und Artikel immer einen Bedarf gibt.
In der heutigen Zeit gibt es zudem eine Vielzahl an Geräten und Features, die beratungsintensiv sind, ebenso wie Haushaltsgeräte, besonders im Einbaubereich. Da sehen wir unsere Kompetenz. Außerdem glauben wir daran, dass Geschäfte unter Menschen gemacht werden. So stehen wir auch mit Rat und Tat zur Seite, wenn ein Gerät mal nicht so läuft wie es soll.
Wie liefen die ersten Monate im Jahr 2023 bei Ihnen?
Wir haben die Inflation natürlich ebenfalls gemerkt, allerdings sind wir nicht „nur“ ein Handels-, sondern eben auch ein Handwerksunternehmen mit einer großen Abteilung für Elektro- und Sicherheitstechnik. In diesem Bereich haben wir Zuwächse. Wir können uns also nicht beschweren.
Wie tickt Jens Walla, was ist Ihre DNA, welche Werte bestimmen ihr Leben?
Ich bin Sportler, das heißt ich bin immer in Bewegung. Ich kann nicht besonders gut in meinem Büro sitzen. Ich muss nach draußen, zu meinen Technikern, zu meinen Kunden und zu den Projekten. Ich muss immer alles mitkriegen. Das ist ein Fluch und ein Segen. Ehrlichkeit ist mir am wichtigsten. Deswegen bin ich auch so service- und dienstleistungsorientiert. Mir liegt viel daran, immer im direkten Austausch zu bleiben. Deshalb gefällt mir der neue Claim von EP: „EP:Einfach persönlicher.“ besonders gut.
Ist es für das Unternehmen ein Vorteil, etwas nochmals ganz von vorne heraus zu denken, auf einen echten Neustart zu setzen, und eben nicht auf jahrzehntelang gewachsene (Gebäude)Strukturen zu setzen?
Durch den Erwerb von Eigentum kann ich meine Ideen ohne langwierige Abstimmungsprozesse realisieren. In einem tollen Umfeld können die Kunden sich informieren und ausprobieren. Im Geschäft sind die Küchen ein „Herzstück“, hier möchten wir in Zukunft mit kleinen Kundenveranstaltungen/-events Produkte präsentieren und EP:Walla erlebbar machen: Kaffeeseminare oder Kochen & Backen, Smart Home-Vorführungen oder für diejenigen, die fit am Handy sein möchten, Smartphone-Veranstaltungen. Am neuen Standort ist vieles möglich, was am vorherigen Standort nicht zu realisieren gewesen wäre.
Im Bereich Handwerk haben wir zudem das Lager straffer und besser organisieren können. Das bringt Vorteile bei der Kommissionierung von Baustellen. Außerdem können wir uns so besser auf unsere zwei Sparten Handel und Handwerk konzentrieren.
Eine Werkstatt schafft Kundenbindung und Frequenz, signalisiert zusätzliche Kompetenz …
… wir können noch Reparieren und wir wollen es auch. Da wir hochwertige Produkte verkaufen, ist eine Reparatur meist auch sinnvoll. Zudem setzen wir uns mit unserem umfassenden Reparaturservice für mehr Nachhaltigkeit und gegen die Wegwerfkultur ein.
Was sind die Schwerpunkte im Sortiment?
Wir sind Vollsortimenter und bieten viele Highlights in den Bereichen Haushalt- und Unterhaltungselektronik, IT/Multimedia und Telekommunikation sowie Mobilfunk. Die Walla GmbH ist für das Handwerk zuständig. Hier bieten wir Reparaturen und Wartungen an, auch von Geräten, die nicht über das Fachgeschäft bezogen wurden. Wir haben uns außerdem auf die professionelle Sicherheitstechnik spezialisiert.
Welche Unterstützung haben Sie zur Bauphase wie zur Neueröffnung von der EP-Zentrale aus Düsseldorf bekommen?
Bei allen Maßnahmen wurden wir tatkräftig von den verschiedenen Teams bei ElectronicPartner unterstützt – vom Ladenbau über den Einkauf bis zum Marketing.
Haben Sie die Verbundgruppe ElectronicPartner von ihrem Vorgänger geerbt?
Der Betrieb meiner Eltern war auch bereits Mitglied bei ElectronicPartner. Daher kannte ich die Strukturen. Das gilt auch für meinen Vorgänger Matthias Sünnen, zu dem ich bis heute ein freundschaftliches Verhältnis habe. Die Unterstützung von ElectronicPartner in den verschiedensten Entwicklungsstufen war immer sehr gut, dass schafft Vertrauen. Für mich ein absolutes Muss: einen Partner zu haben, auf den man vertrauen kann.
Was sind aktuell für Sie und Ihr Unternehmen die größten Herausforderungen?
Die Frequenzverluste sind schon spürbar. Wir hoffen allerdings, dass wir mit unserem neuen Geschäft die Aufmerksamkeit der Leute erreichen und es somit wieder ausgleichen können.
Der Personalmangel stellt bei uns im Handwerk die größte Herausforderung dar. Durch verschiedene Benefits möchten wir uns von anderen Firmen abheben. Wir glauben und hoffen außerdem, dass wir mit unserem neuen Gebäude ein sehr attraktiveres Arbeitsumfeld geschaffen haben, was bei der Mitarbeitersuche hilft.
Mit dem Wandel zum Erlebniseinkauf, der digitalen Transformation, aber vor allem auch dem Fachkräftemangel stehen Sie vor spannenden wie herausfordernden Aufgaben. Welchen „Kompass“ haben Sie für Ihr Handeln?
Tatsächlich sind es gerade viele Themen die auf ein Unternehmen zukommen. Wir versuchen mit Herz und Verstand zu entscheiden und versuchen die Projekte nacheinander zu behandeln. Das dauert leider etwas länger – und Geduld ist nicht meine Stärke – aber zu viele Bälle in der Luft bringen nur Chaos.
Wie verändern sich Ihre Sortimente, um für die Kunden relevant zu bleiben?
Ein Trend ist ganz klar der Bereich Gesundheit. Ob bei der Ernährung (Haushaltsgeräte) oder beim Sport (Kopfhörer/Smartwatches). Es gibt in unserer Branche viele tolle Lifestyle-Produkte, die Spaß machen und optimal bei einer gesünderen Lebensführung unterstützen. Dieser Spaß- bzw. Erlebnis-Faktor war auch ein Aspekt, den wir bei unserem Umzug berücksichtigt haben.
Wir wollten den Einkauf wieder „erlebbar“ machen und mit unserer Beratung und unseren Produkten einen neuen Standard setzten. Auch die Idee mit den Events hatten wir schon vor einiger Zeit, aber die Umsetzung streben wir ab Herbst an.
Wie kann eine Innenstadt attraktiv bleiben, wie kann sie sich als Marktplatz des 21. Jahrhunderts entwickeln?
Ich glaube, dass es wichtig ist, sich auf seine Stärken bzw. das Besondere zu konzentrieren und diese Dinge herauszuarbeiten sowie eine Vision zu entwickeln. Das gilt für jedes Unternehmen ist aber auch auf Städte bzw. jeden Bereich übertragbar. Darauf aufbauend müssen speziell zugeschnittene Maßnahmen passend zum Ort bzw. zur Stadt entwickelt werden. Das kostet Geld und vor allem Zeit sowie Personal und oftmals fehlt es an genau diesen Ressourcen. Aufenthaltsqualität ist sicher das wichtigste Stichwort.
„Laufen“ in Gerolstein, mithin in der Eifel, Warengruppen anders als in der Stadt, wie in Bonn, Koblenz oder Trier (beispielsweise größere TV’s, mehr Küchengeräte)?
Wir haben in der Eifel einen guten soliden Mittelstand. Sehr viele Anwohner haben ein Einfamilienhaus mit Garten. Dadurch wird viel selbstgemacht. Das heißt, dass beispielsweise die Themen Kühlen und Gefrieren bei uns eine große Rolle spielen.
Der Trend bei Fernsehern geht zu immer größeren Geräten, Streaming und Gaming werden immer wichtiger. Da es in unserer Region wenig Kabelfernsehen gibt, haben wir eine eigene Abteilung für Sat-Technik.
Ist man als Einzelhändler alleine überhaupt noch überlebensfähig oder benötigt man das Know-how & die Einkaufsmacht einer starken Verbundgruppe wie EP dringender denn je?
Ohne eine Verbundgruppe ist es meiner Meinung nach nicht möglich, erfolgreich zu sein.
Mit das Wichtigste ist ein gut funktionierendes Warenwirtschaftssystem zur Bestellung von Ware zu guten Konditionen. Aber es gibt viele weitere Maßnahmen, die mir das tägliche Handling vereinfachen, wie zum Beispiel das Drucken von Preisschildern, ein Virtual Shelf und die Prüfung der Verfügbarkeit. Des Weiteren gibt es so viele rechtliche Angelegenheiten, die wir allein nicht abbilden können.
Wie kommt man heute idealerweise an neue Auszubildende?
Uns ist es wichtig, junge Menschen beim Start in ihre berufliche Zukunft zu unterstützen und das Handwerk zu fördern. Aus diesem Grund bilden wir in verschiedenen Berufen aus – beispielsweise Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik, Informationselektroniker, Sicherheitstechniker und Kaufleute. Wir nehmen dafür an verschiedenen Berufsbildungsmessen teil und setzen relativ neu und erfolgreich Social Media bei der Suche nach neuen Auszubildenden ein.
Warum muss ich Hausgeräte heute noch im stationären Handel kaufen?
Das persönliche Gespräch beim Kauf eines Haushaltsgerätes und die damit zusammenhängende kompetente Beratung von ausgebildeten Fachkräften sind besonders wichtig, damit jeder Kunde das für sich passende Produkt findet. Außerdem fällt die Entscheidung leichter und besser aus, wenn Geräte angeschaut, angefasst und vor Ort verglichen werden können.
Für Kunden, die es nicht in unseren Laden schaffen, sind wir auch telefonisch erreichbar oder fahren zu ihnen nach Hause. Unser Onlineshop ist dabei ein obligatorischer Zusatz in der heutigen Zeit und stellt für uns eine weitere Serviceleistung dar.
Wie schafft man den Spagat zwischen eigenständiger Unternehmer-Persönlichkeit als „local hero“ und dem Auftritt nach außen mit einer Verbundgruppe, die ja als Marke auftritt, womit die Unternehmerpersönlichkeit ein wenig in den Hintergrund gedrängt wird?
Mein Team und ich sind vor Ort und die persönlichen Ansprechpartner für die Menschen in Gerolstein. Die Verbundgruppe unterstützt mich, damit ich mich auf das Wesentliche konzentrieren kann: erfolgreich zu handeln. Ich kann mich trotzdem persönlich abheben. Vor allem durch die digitalen Medien ist es heute einfacher, individuell zu sein und Gesicht zu zeigen.
Wie sind Sie in Gerolstein vernetzt und engagiert?
Durch die Fusion mit EP:Sünnen habe ich extrem viele Menschen kennengelernt. Des Weiteren bin ich im Sportverein tätig und schon fast 30 Jahre mit meiner Frau Anke zusammen, die aus Gerolstein kommt und hier noch eine Boutique führt. Wir sind auch beide im Vorstand des Gewerbevereins.
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