„esperto“ klingt nach Espresso und Experten, und genau diese Assoziation ist gewollt. Denn sowohl Caspari als auch Geuer sind in der Handelsbranche keine Unbekannten. Geuer betreibt direkt nebenan in fünfter Generation das Familienunternehmen EP: Geuer (zudem einen Miele Markenstore in Frechen-Königsdorf), Caspari war jahrelang Prokurist bei Eisenjansen, dort einer der maßgeblichen Ideengeber für „Miomondo“, ein immer erfolgreicheres Konzeptpaket zur optimalen Kaffee-Vermarktung. Wo also in Frechen „esperto“ draufsteht, ist jede Menge Miomondo drin.
Das Miomondo-Konzept richtet sich in erster Linie an kleinere, serviceorientierte Händler, die mit einem professionell gestalteten Kaffee-Shop den Markt bearbeiten wollen. Die Anforderungen an einen teilnehmenden Händler sind recht anspruchsvoll: Er muss qualifiziertes Personal bereithalten, eine Reparaturwerkstatt für Vollautomaten sowie Siebträger unterhalten und eine fachgerechte Warenpräsentation mit Vorführungen bereitstellen. Dafür erhält er Leistungen von Eisenjansen, die als Genuss- und Umsatz-Verstärker wirken: Unterstützung bei der Planung des Kaffee-Shops, Schulungen, Werbevorlagen, Flyer, Listung im Miomondo-Händlerfinder, aber auch Möglichkeiten der Absatzfinanzierung.
„Wir wissen genau, was wir tun“, sagen denn auch die beiden Branchen-Experten Caspari und Geuer unisono. Vor allem aber scheinen sie mit ihrem Geschäft als Kaffee-Spezialist den Zahn der Zeit getroffen zu haben. Während die Fußgängerzonen der Großstädte immer uniformer und anonymer werden, erleben Fachhändler in den Mittelstädten und Vororten Anzeichen einer kleinen Renaissance. Service und Beratung können andere zwar auch. Aber hier kennt man seine Kunden beim Namen, hier kann man die Vollautomaten ausprobieren, hier kommt kenntnisreiches Fachwissen und eine 5-Jahres-Garantie für die Genuss-Verstärker hinzu.
Vor allem ist das knapp 100 Quadratmeter große Fachgeschäft ein Erlebnis-Store im besten Sinne und für alle Sinne. Den Kaffee kann man hier riechen und schmecken, die meisten der 20 ausgestellten Kaffee-Vollautomaten – Modelle von Siemens, Jura und Nivona vor allem, zudem ein wenig De’Longhi – persönlich testen. Vier große TV-Flatscreens an der Wand sorgen für gekonnte Marken-Inszenierung (bei unserem Besuch Nivona) mit reichlich Coffee-Feeling. Ausgestellt sind die Maschinen nach Wertigkeit wie bei Automobilen: da gibt es den Tisch für den A1, den A 4, den A 6 und als A 8 künftig auch einen Siebträger.
Neben der Hardware (Kaffee-Vollautomaten) sorgt vor allem die Software – also Accessoires, Pflegeprodukte und – ganz groß geschrieben – Kaffeebohnen) für Frequenz und Umsatz. Nicht zu vergessen das „Coffee to go“-Angebot, das von Woche zu Woche stärker nachgefragt wird. „Alleine damit können wir unsere Grundkosten decken“, zieht Caspari zufrieden eine Zwischenbilanz.
Damit das funktioniert, kommt ein weiterer Genuss-Experte ins Spiel. Georg Hempsch hat vor einigen Jahren zusammen mit seiner Frau Meike im Kölner Westen die „Kölner Kaffeemanufaktur“ gegründet. Die hat sich schnell auch über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Neun verschiedene Röstungen von Hempsch (mit dem weißen Logo des Kölner Doms auf rotem Grund) führt „esperto“ im Sortiment. Und die sind fast wie „geschnitten Brot“ gefragt. „Der Kölner ist selbstverliebt. Alle Produkte, die den Kölner Dom zeigen, sind gut“, schmunzelt Caspari.
Das ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Viel wichtiger ist: Die Kölner Kaffeemanufaktur setzt auf allerbeste Rohwaren, eine schonende, handwerkliche Trommelröstung und die Verarbeitung direkt vor Ort in Köln. Dabei verfügt jeder Rohkaffee je nach Sorte, Herkunft und Aufbereitung über einen ganz eigenen Charakter. Gregor Hempsch zu infoboard.de: „Wir rösten jede Sorte einzeln und streben danach, diesen besonderen, typischen Charakter aus jeder Bohne herauszuarbeiten.“ Caspari ergänzt: „Allerbeste Rohkaffees und die schonende handwerkliche Trommelröstung sind der Schlüssel zu unseren besonders aromatischen und bekömmlichen Kaffees.“
Das kommt in Frechen prima an. Vor allem der „Dicke Pitter“, Kosename für die größte Glocke des Kölner Doms, ist ein Selbstläufer: ein kraftvoll, intensiver Espresso voll geschmacklicher Tiefe. Und so kommen schon wenige Minuten vor Ladenöffnung um 9.30 Uhr die ersten Kunden herein: Geschäftsleute aus der Fußgängerzone, die ihren Arbeitstag mit einem sündhaft starken Espresso beginnen (und sich als „Stammkunden“ selbst an den Genuss-Apparaten bedienen), Kunden, die verschiedene Kaffee-Varietäten für zu Hause kaufen, aber sich von Caspari und Geuer auch die EQ.9 von Siemens (Caspari: „Die kommt hier prima an!“) erklären lassen.
Wenn die Fußgängerzone erwacht, ist der frische Kaffee schon da. Die beiden Kaffee-Spezialisten profitieren davon, dass sie ein Fachgeschäft mit Gleisanschluss (die Straßenbahn verkehrt vor der Haustüre) führen, dass der Wochenmarkt und eine H&M-Filiale in Steinwurfnähe weitere Frequenzbringer sind. „Frechen ist intakt“, sagt Geuer.
Und wie ist die Erfahrung des Miomondo-Ideengebers Caspari als Miomondo-Umsetzer? „Das Konzept funktioniert prima, wir haben mit Miomondo wie mit „esperto“ das meiste richtig gemacht.“ Und so denken bereits nach einem halben Jahr beide konkret über zwei weitere „esperto“-Geschäfte in der Region (Dormagen und Königsdorf) nach. Für das Stammhaus in Frechen sind derweil große Kaffeeschütten angeliefert worden. Damit die braunen Bohnen künftig noch authentischer und emotionaler mit reichlich Kaffeeduft präsentiert werden können.
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