Auf den ersten Blick dreht sich im Hallstadter Steelraum alles rund ums Thema Grillen. Dass die Jungs auch sehr viel von Espresso-Kultur verstehen, merkt man spätestens dann, wenn man den ersten Schluck vom Espresso genommen hat, der im Kassenbereich ausgeschenkt wird.
Inhaber Michael Hofmann hat mit dem 2016 gegründeten Steelraum seine beiden Leidenschaften – das Grillen und den Espresso – in ein sehr erfolgreiches Fachgeschäft verwandelt. Das ist 900 Quadratmeter groß und liegt im Hallstadter Gewerbegebiet vor den Toren des fränkischen Bambergs. Im Steelraum findet man ein bemerkenswert umfangreiches Sortiment rund ums Grillen – angefangen von Grills vieler Qualitäts- und Preisstufen bis hin zu Zubehör und Lebensmitteln wie Fleisch und Marianaden. Das soll aber hier nicht das Thema sein. Wir sind wegen der Espresso-Kultur vor Ort. Wobei beides doch irgendwie zusammenhängt …
Michael Hofmann ist ein Experte für Kaffee geworden, weil er es leid war, viel zu oft schlechten Kaffee serviert zu bekommen. „Ich war in meinem vorherigen Beruf häufig in sehr guten Restaurants essen. Der Espresso, der abschließend ausgeschenkt wurde, konnte meist mit dem Essen nicht mithalten.“ Also machte Hofmann sich kundig und stellte fest, dass Espresso am besten aus einem Siebträger schmeckt. Er kaufte sich bald seinen ersten für Zuhause. Als er dann 2016 den Steelraum eröffnete, war für klar, dass er seinen Kunden genau aus so einer Maschine den Kaffee servieren wollte. Weil er ihnen eben den bestmöglichen Geschmack bieten wollte. Das funktioniert, und daher gibt es im Steelraum eben auch Siebträger-Maschinen zu kaufen.
Heute hat er in erster Linie Siebträger-Maschinen von ECM und Ascaso im Sortiment – preislich startet die Range bei 500 EUR, nach oben ist alles möglich. Dazu gibt es Mühlen und Zubehör wie Tamper, Abklopfstationen, Kännchen zum Aufschäumen von Milch und natürlich Pflegeprodukte. Auch wenn die Präsentation im Geschäft ein wenig in den Hintergrund tritt, so wird dieser Bereich dennoch nicht stiefmütterlich behandelt. „Unsere Kunden nehmen teils bis zu zwei Stunden Anfahrt in Kauf, um sich hier vor einem Kauf beraten zu lassen“. Denn der Steelraum gilt mittlerweile aus ausgewiesener Experte, wenn es um Siebträger geht. Die Kunden vereinbaren entweder mit dem Inhaber oder einem der beiden im Geschäft angestellten Barista einen Beratungstermin, der auch mal bis zu zwei Stunden dauern kann.
In dieser Zeit versuchen Michael Hofmann und seine Mitarbeiter herauszufinden, was der Kunde will, welche Maschine für ihn die richtige ist. Aber auch die potentiellen Käufer lernen viel: zum einen über die jeweilige Maschine. Dazu auch sehr vieles über die Kaffeezubereitung, die Pflege der Maschine und das passende Zubehör.
Warum eine so intensive Beratung? Ganz einfach: Das führt zu zufriedenen Kunden und dazu, dass Hofmann den Bereich Espresso-Kultur gar nicht offensiv bewerben muss. „Die Kunden kommen meist auf Empfehlung zu uns. Wir haben uns eine hervorragende Reputation für Siebträger erworben.“ Freut sich der Inhaber, und erklärt auch, warum er so intensiv berät: „Gerade beim Siebträger hängt die Qualität entscheidend davon ab, wie gut der Nutzer die Maschine bedient, und wie er sie pflegt. Umso besser wir das bereits im Vorfeld erklären, desto zufriedener sind unsere Kunden. Siebträger zu bedienen ist wie ein Handwerk, das man erlernen muss, und dieses Know-how geben wir weiter.“
Für ECM und Ascaso hat sich Hofmann auch deshalb entschieden, weil beide Servicepunkte in Deutschland haben. ECM in Heidelberg und Ascaso in Hamburg. Falls mal eine Dichtung ausgetauscht werden muss oder eine andere Reparatur ansteht, dann geht das hier schneller als in Italien oder in Spanien, wo Ascaso seinen Sitz hat. Außerdem arbeitet der Steelraum auch noch mit einer Fachwerkstatt vor Ort zusammen, wenn es mal ganz schnell gehen soll.
Soviel zum Thema Hardware, aber was ist mit dem Kaffee? Klar, dass Hofmann sich auch darüber Gedanken gemacht hat. Er hat zusammen mit einem sehr erfahrenen Bamberger Kaffeeröster drei verschiedenen Mischungen zusammengestellt. Entweder 60 zu 40, 70 zu 30 oder 90 zu 10 (jeweils Robusta zu Arabica), in den eigenen Steelraum-Verpackungen mit eigenem Label. Von diesem Kaffee verkauft er mittlerweile etliche Kilos die Woche. Und sie bringen Frequenz.
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