Cover Stiftung Warentest
Es gab Jahre, da haben die Hersteller von Espressomaschinen und Kaffee-Vollautomaten von der Stiftung Warentest reichlich Prügel bezogen. Ein immer wieder kehrender Kritikpunkt waren die Blei- und Nickelwerte. Und dieses Jahr? Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Bis auf eine einzige Ausnahme (Caffeo Barista T von Melitta) gab es durchgängig ein „sehr gut“ in der Beurteilung der Schadstoffe. Überhaupt zeigten sich dieses Jahr die „test“-Tester erstaunlich milde und in vorweihnachtlicher Feststimmung. Espresso, Cappucino oder Latte Macchiato auf Knopfdruck? „Vielen Vollautomaten gelingt das so gut, dass das Lieblingscafe fast überflüssig wird“, so das Fazit. Ganz vorne landeten De’Longhi und Saeco.
Den besten Cappucino gibt es also nicht mehr beim Italiener um die Ecke, sondern daheim. Vorausgesetzt, man pflegt seine Maschine mit den diversen Entkalkungs- und Reinigungsprogrammen und geizt nicht bei der Auswahl der Bohnen. Zwar gab es unter den getesteten elf Maschinen kein „sehr gut“ in der Gesamtnote, es gab aber auch keinen Ausreißer nach unten. Ein erstaunlich geschlossenes Feld zwischen den Bewertungen 2,3 (für Autentica Cappuccino von De’Longhi und die Moltio HD 8769 von Saeco) und 3,5 (für Espresso Automatic EA 850B von Krups). Manko beim Schlusslicht des Rankings: Verbraucht am meisten Strom.
Die meisten Espressomaschinen im „test“-Test bereiten in der Tat einen guten Espresso und feinen Milchschaum auf Knopfdruck zu. Viele der rund 365 bis 1.100 EUR teuren Maschinen überzeugten die gestrengen Tester, darunter auch zwei vergleichsweise preiswerte Modelle von Severin (Piccola Premium) und WIK (Cremaroma).
Ob Espresso, Cappuccino oder Latte Macchiato: Alle Espressomaschinen können verschiedene (milchbasierte) Kaffeespezialitäten zubereiten. Einigen Maschinen gelingt das sogar so gut, dass sie es mit dem Kaffee vom Italiener aufnehmen können. Der kleine Schwarze aus einem der beiden Testsieger-Automaten, der Moltio HD von Saeco, sticht durch besonders viel feinporige Crema heraus. Und schmeckt zudem kräftiger, konzentrierter als die meisten seiner Konkurrenten. Viel Lob auch für den zweiten Testsieger, die Autentica Cappuccino von De’Longhi: „Belastbar und äußerst zuverlässig“, notierten die Tester, vor allem aber mache sie guten Espresso und Milchschaum.
Auf den Plätzen drei und vier folgen Bosch mit der „VeroSelection 300“ (macht den schnellsten Cappuccino) und das baugleiche Modell von Siemens sowie Jura mit der Impressa A5 (kompakte Maschine, einfach zu bedienen), dahinter Miele (CM 6100) und Nivona NICR 767 (CafeRomatica).
Was uns in diesem Jahr beim Espressomaschinen-Test gefällt, sind die zahlreichen Tipps und Tricks, um das beste Ergebnis aus den Vollautomaten heraus zu kitzeln. Und vor allem die Barista-Einschätzungen und Empfehlungen von Eric Wolf. Natürlich sind die technische Prüfung, Zuverlässigkeit, Handhabung und Schadstoffmessung enorm wichtig. Uns interessiert aber zunächst mal die Performance im Latte Macciato-Glas und in der Espresso-Tasse.
„Der Cappuccino-Schaum ist sehr fein und cremig. Er schmeckt ausbalanciert, der Espresso darin ist deutlich wahrnehmbar.“ Wenn Wolf seine Einschätzungen – wie hier zur Impressa A5 von Jura – abgibt, fühlen wir uns besser aufgehoben als bei all’ den Zahlen, Daten, Fakten und Messergebnissen. Selbst beim Schlusslicht von Krups heißt es: „Besticht durch sehr feinen, cremigen Schaum.“ Ein Test auf sehr hohem Niveau also. Und bei Barista Wolf spüren wir mit jeder Zeile: Kaffee ist Genuss!
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