nter der charmanten Moderation der Fernsehjournalistin Judith Rakers ließ sich der ehemalige Welttorhüter und TV-Fußball-Experte entlocken, „er könne sich ein Finale zwischen Deutschland und dem Gastgeberland Frankreich vorstellen. Freudige Zustimmung des Hobby-Kickers Mauch: „Je besser die Deutschen spielen, desto mehr geben die Kunden aus und das hilft uns am Ende des Tages.“ Beispielsweise für den Titanfernseher von Grundig, den das Quartett aus Rakers, Kahn, Mauch und Vorstandssprecher Benedict Kober vorstellten. Ganz im Tenor des Kampagnen-Mottos: „Daran kommt keiner vorbei.“
Vorbei geht auch kein Weg mehr an der Weißen Ware. Judith Rakers philosophisch: „Eine Welt ohne Weiße Ware ist kaum vorstellbar – und komplett sinnlos.“ Scheint, die Konsumenten beherzigen diese Weisheit. Denn, so Volker Klodwig, Vertriebschef Europa der BSH Hausgeräte, „Weiße Ware ist ein Stabilitätsfaktor und wächst von Jahr zu Jahr.“
Hausgeräte also als Selbstläufer? Keinesfalls, so Miele Gesellschafter Dr. Reinhard Zinkann und gab die Marschrichtung für zukünftigen Erfolg vor: „Entscheidend sei, aus Ersatzkäufen Lustkäufe zu machen, Kunden ein anderes Einkaufserlebnis zu bieten. Der Tod von Marke und der Tod von Ladengeschäften ist, wenn sie eine lange Reihe weißer Kästen nebeneinander stellen, alle sehen gleich aus, alle sind sie 60 cm breit, alle sind sie 60 cm tief und haben ein Loch vorne drin. Das ist die Gemeinsamkeit. Unterschied ist das Preisschild. Das soll‘s gewesen sein? Das ist genau das falsche. Wer Wert und Leistung verkaufen will, muss diese auch deutlich machen, muss emotionalisieren, muss das Einkaufserlebnis zu etwas Besonderem machen.“
Reichlich Inspiration für eine emotionale Warenpräsentation für Hausgeräte bot der Muster-Showroom im Ausstellungsgelände. Und das Beste dabei: Für die Umsetzung gibt es Geld von der Zentrale. Im Rahmen des Förderprogrammes Concept: OptiLine werden Umbauten, neue Ladeneinrichtungen, Bodenbeläge bis hin zur Beleuchtung bezuschusst, Bausteine auf dem Weg zum Point of Emotion (PoE). „Denn Fühlen, Hören, Testen, Ausprobieren und Erleben sind entscheidende Faktoren für mehr Wertschöpfung im Fachhandel, unterstreicht die Euronics-Führung. „Comfortainment“ eben!
Ebenso führt kein Weg am CCR vorbei. „Cross Channel Retail ist Pflicht und keine Kür“, so Vorstandssprecher Kober auf dem Euronics Kongress. Und dass die Mitglieder mittlerweile auf ein professionelles Omnichannel-Konzept zurückgreifen können, zeigt die Prämierung an Euronics mit dem Internet Business Award als „Bestes Multi-Channel-Unternehmen“, ganz aktuell verliehen auf der Messe Internet World in München.
„Der Shopumsatz über euronics.de hat sich innerhalb eines Jahres verzehnfacht“, so Kober und ganz besonders stolz führt er aus: „Am 3. März 2016 um 12.oo Uhr hat Euronics bereits den kompletten Monatsumsatz des Vorjahres erreicht. „Auch die Mitglieder“ so seine Analyse, „erzielen bereits beste Erfolge“. Die Ausführungen von Kober verdeutlichen: Das Konzept CCR steht, die Idee „Online Shoppen: Am besten vor Ort“ greift.
Dennoch gibt es viel weiter zu entwickeln. E-Commerce Spezialist Jochen Mauch gibt die Roadmap vor: „Mehr Performance bei weniger Aufwand für die Mitglieder, eine Intensivierung des Online-Marketings über mehr Traffic und höherer Conversions.“ Ferner soll die „Digitale Transformation“ durch eine Anpassung der Zentralorganisation, durch Smart Data und durch eine Intensivierung von Schulung und Support ausgebaut werden.
Mit einem Umsatzwachstum deutlich oberhalb des Marktdurchschnitts im abgelaufenen Geschäftsjahr behauptete sich die Euronics Deutschland eG erfolgreich im umkämpften Marktumfeld. Die Verbundgruppe erwirtschaftete 2014/2015 einen Außenumsatz von 3,45 Milliarden Euro, der Zentralumsatz betrug 1,51 Milliarden Euro. Das Umsatzplus von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wurde von 1.498 Mitgliedern an 1.718 Standorten getragen. Wachstumstreiber waren die Sortimente Haustechnik mit einem Plus von 4 Prozent, der Bereich Telekommunikation konnte sogar eine Steigerung von 31 Prozent verzeichnen.
Zum Schluss der traditionellen Strategie-Präsentation am Eröffnungstag des Kongresses skizziert Kober seine Euronics voller Euphorie: „Die Euronics ist eine unheimlich dynamische Verbundgruppe in Deutschland. Wir besetzen die richtigen Themen, spielen bei der Ware ganz vorne mit. Wir können CCR. Und wir können das ganze darüber hinaus auch noch emotional darstellen. Ich finde, das reicht schon.“
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