Das Strategie-Update des Vorstands-Duo mit Vorstandssprecher Benedict Kober und Vorstand Denis-Benjamin Kmetec zeigte wegweisende Perspektiven auf und stellte die strategischen Säulen Wachstum, Wertschöpfung und Digitalisierung in den Fokus, wobei das Prinzip der Genossenschaft noch stärker in den Mittelpunkt gerückt ist.
Vor allem aber wurde in Berlin in diesem Jahr wenig dem Zufall überlassen, rechtzeitig im Hintergrund die wichtigsten Strippen gezogen. Neu im Aufsichtsrat sind – für Branchen-Insider wenig überraschend – André Bücker und Uwe Baumann, Martin Zilligers wurde wiedergewählt, Christoph Lux übernimmt den Vorsitz. „Wir werden uns in diesem Gremium sehr gut ergänzen können“, freut sich Lux auf die Zusammenarbeit mit seinen Kollegen.
Und natürlich gab es in Berlin auch etwas zu feiern: Mit Jubiläumsaktionen bei Einkauf und Marketing stehen zum 55. Geburtstag von Euronics Technikbegeisterung und Ideenreichtum im Mittelpunkt. Und: Euronics, so die frohe Kunde von Hans Carpels, Präsident Euronics International, ist weiterhin der Nr. 1 Retailer in Europa. Damit das auch so bleibt, stellte Benedict Kober das Thema Umsetzungsstärke immer wieder in den Fokus seiner Ausführungen: „Wir brauchen Umsetzungsstärke, damit aus Power-Point-Präsentationen und Strategie-Vorträgen auch Realität wird.“
Im Rahmen der KOOP fand der Euronics Kongress am vergangenen Wochenende mit mehr als 2.000 Teilnehmenden aus der Verbundgruppe und der Industrie statt. Ziel war es, mit einem optimierten KOOP-Messekonzept das beste Setup für alle Beteiligten zu schaffen. In enger Zusammenarbeit haben die Euronics und ihre Partner das Programm auf zwei Tage komprimiert, freilich ohne dabei Kompromisse bei der Informationsvermittlung oder der Umsetzung von Formaten einzugehen.
Benedict Kober: „Die Messeorganisation ist auch ein Sinnbild für unsere Arbeitsweise im aktuellen Geschäftsjahr: Wir sind effizient, stellen Maßnahmen auf den Prüfstand, justieren nach – alles für mehr Umsetzungsstärke der Genossenschaft.“
Die strategischen Säulen Wachstum, Wertschöpfung und Digitalisierung leiten die Genossenschaft seit einiger Zeit durch eine herausfordernde Branchenentwicklung. Die Euronics Zentrale in Ditzingen arbeitet gemeinsam mit den Mitgliedern daran, in einem Umfeld von politischen Krisen, steigender Inflation und eines anhaltend schwachen Konsumklimaindex gute Umsätze zu generieren.
Dabei zeigt der Vergleich mit dem GfK-Handelspanel, dass sich die Geschäfte der Euronics besser entwickelt haben als der Marktdurchschnitt. Nach der Sonderkonjunktur in den ersten zwei Pandemiejahren, in denen viele Konsumenten und Konsumentinnen ihren Haushalt komplett erneuert haben, folgte eine nicht ganz unerwartete Sättigungsphase, deren Ende erst im Laufe des nächsten Jahres erwartet wird.
Der Blick auf Vergleichswerte aus der vor-pandemischen Zeit zeichnet trotz der leichten Einbußen 2022/23 ein Bild langfristigen Wachstums. 1.071 Mitglieder erzielten im vergangenen Geschäftsjahr einen Zentralumsatz von 1,384 Mrd. EUR an insgesamt 1.257 Standorten.
Kober ermunterte die Mitglieder trotz widriger Rahmenbedingungen („Wenn die ganze Republik emotional im Keller ist, hat man keine Lust, Geld auszugeben.“) dazu, dem mit einer eigenen Firmenkonjunktur zu begegnen: „Wir müssen aus der Frequenz, die wir haben, noch mehr herausholen. ‚Mein bestes Zuhause‘ muss ich im Laden auch zeigen.“ Beispielsweise mit der Investition in Ladenbaukonzepte, die Wohnraumcharakter vermitteln und für die Kundinnen und Kunden lösungsorientierte Ansätze bieten: „Die, die zu uns kommen, haben ihr Portemonnaie ja bereits geöffnet.“ Oder mit dem Thema Service, denn: „Service steht für Wachstum. Weil wir daraus Umsätze generieren.“
Mehr noch: „Daten sind das Gold unserer Zeit und als Genossenschaft sitzen wir auf einem Schatz, den wir erst in Teilen heben können. Ein KI-Pilotprojekt, das wir mit dem Unternehmen ‚neuropredictR‘ umgesetzt haben, zeigt, wie KI zu einer Entlastung und Unterstützung der Zentrale als auch unseren Mitgliedern im Tagesgeschäft führen kann. Die Vorteile einer besseren Bestandsplanung, schnelleren Lagerumschlagsgeschwindigkeiten, Warenkorbempfehlungen und vielem mehr ist möglich. Dafür müssen wir nun noch mehr Daten harmonisieren“, so Kober.
Alle Maßnahmen im Digitalbereich zielten darauf ab, den lokalen Mehrwert der Händler herauszustellen, für Zuführung in den Läden zu sorgen und das Marktplatz-Modell zu simplifizieren. „Damit gewinnen wir noch mehr Schlagkraft und unterstützen unsere Mitglieder an den Stellen, die ihnen im Alltag wirklich Entlastung bringen“, so Vorstand Denis-Benjamin Kmetec.
Zu den Projekten, die sich in diesem Bereich aktuell in der Umsetzung befinden, gehören ein großangelegtes SEO-Projekt und Anpassungen im Online-Marktplatz, wie die Möglichkeit von komplexen Bundle-Bestellungen. Zudem werden Mitglieder in Zukunft noch stärker die Daten aus der „Meine Euronics“-App auswerten können, die ihre Kunden oder Region betreffen. „Mit unserem Multichannel-Ansatz bringen wir unseren Kundinnen und Kunden die vielfältigen Vorteile der Euronics nahe“, so Kmetec.
Unterstützt werden alle Maßnahmen durch einen starken Markenauftritt im Jubiläumsjahr, der seit Januar 2024 wieder von Jung von Matt Neckar betreut wird. Der Fokus liegt auf der Stärkung der Marke über eine kreative und verständliche Identitätsvermittlung an den Endkunden. Dr. Peter Figge, CEO von Jung von Matt demonstrierte auf dem Kongress eindrücklich, wie bildstark Euronics 55 Jahre Firmengeschichte feiert. Neben konkreten Jubiläumsaktionen des Einkaufs in Zusammenarbeit mit Industriepartnern werden 2024 auch die sogenannten generischen Wochen erneut umgesetzt.
Nachgewiesenermaßen haben diese Aktionswochen dazu geführt, Kunden in die Läden zu bringen und Bestände zu optimieren. Ergänzt um das Ziel, Industriekampagnen und Aktionsprodukte optimal auszunutzen, blickt Euronics auf ein vollgepacktes Jubiläumsjahr unter dem Motto „Genau richtig seit 55 Jahren“.
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